Die Prozesse der Entscheidung sind komplizierter als wir uns vorstellen. Viele Dinge müssen zusammenkommen. Das ist meist unserer Wahrnehmung entzogen. Wir denken: "Hier sind zwei Pullover. Nehme ich den Roten oder den Blauen? Hm, ich nehme den Blauen." Aber was uns zum blauen Pullover geführt hat, ist eine lange Kette von vorhergehenden Entscheidungen und Erfahrungen, z.B. dass uns Blau besser steht.
Das ist eigentlich gar nicht so kompliziert. Zumeist handelt man aus Gewohnheit. Ändern sich die Gewohnheiten, ändern sich auch die Handlungen.
Es müssen auch nicht viele Dinge für eine Handlung zusammenkommen. Es reicht ein Begehren oder eine Ablehnung. Begehren und Ablehnen ist nicht ohne Objekt des Begehrens oder Ablehnens und auch nicht ohne Körper- & Geistgrundlage.
Ich denke schon, dass es kompliziert ist, weil die Ursachen für die Entscheidungen, die Ursachen für Begehren/Ablehnung nicht aus dem Nichts entstehen. Die Gewohnheiten sind das Ergebnis vieler Erfahrungen. Und das können wir nicht vollständig zurückverfolgen, weil es eben auch unpersonal ist. Aber wir haben die Freiheit an den Stellschrauben zu drehen. Und das scheint mir eine angeborene Fähigkeit zu sein. Sogar evolutionär notwendig, wie Mutationen in der Verdoppelung der DNA. Es muss diese Freiheit geben, damit wir auf neue Situationen in neuer Weise reagieren können. Ich bin mal ganz wagemutig und behaupte: das ist die Buddhanatur in uns.