Hast du da eine Leseempfehlung für mich?
Eine englische Online-Übersetzung findet sich hier. Als deutscher Text liegt mir eine Übersetzung von Thomas Cleary's 'Minding Mind. A Course in Basic Meditation' (Shambhala 1995) vor, übersetzt von Konrad Dietzfelbinger und 1998 bei Ullstein unter dem Titel 'Das Auge des Geistes. Vom Einstieg in die Basis-Meditation' erschienen. In der Reihe "Esoterik", allen Ernstes m). Enthält außerdem das Fukan Zazen Gi sowie Texte von Hongren, Cijiao (Englisch online hier), Foxin Benjai, Chinul und Man-an (ein Sōtō-Meister des 17. Jahrhunderts). Keine akademischen Übersetzungen, aber ein sehr schöner Reader. In Deutsch gibt es auch eine Übersetzung von Evelyn de Smedt ('Komyozo Zanmai - Das Licht des Satori' Kristkeitz 2001), die ich nicht näher kenne. Laut Verlag "auf der Grundlage der mündlichen Kommentare von Zen-Meister Taisen Deshimaru-Rōshi übersetzt" - was ich etwas abschreckend finde. Wenn das hier die Grundlage der Übersetzung sein sollte, dann erkenne ich da Koun Ejōs Text nicht wieder ...
Bezüglich der "Fachwelt", ich denke, dies kann man auch anders lesen. Im Sinne von, dass man sich gegen etwas/jemanden sträubt, was ein als "Außenstehender" jetzt über "meine Religion, Praxis, Leben" erzählt.
Nun, Foulk hat seine persönliche Interpretation von 'shikan taza' und die sei ihm gegönnt. Jedenfalls steht er damit so ziemlich alleine auf weiter Flur - nicht nur in der philologischen Fachwelt, sondern auch bei Praktikern. Ich vermag ihm ja in seiner Argumentation, 'shikan taza' sei ein Kōan, durchaus zu folgen (für diese - meine - Interpretation bedarf ich allerdings nicht Foulks Argumente). Aber wenn er dann weiterspinnt, als Kōan sei 'shikan taza' "something to be commented on" - sorry, da kann ich kaum glauben, dass der Mann jemals ernsthaft Zazen praktiziert hat (was er nach eigener Aussage getan hat). Das, was Foulk tut, ist "to comment on shikan taza" - und das hat weder etwas mit Zazen noch mit Kōan zu tun. Und nebenbei bemerkt - seine Unterstellung, shikan taza würde von der von ihm kritisierten "Fachwelt" so verstanden, als sei Sitzen die einzige Übung des Weges, die Dōgen gelten lässt, ist schlicht albern - nicht zuletzt, weil es durch Dōgens hinterlassene Schriften so einfach zu widerlegen ist - dazu braucht man nicht einmal Japanologe zu sein. Beim shikan taza geht es darum, wie man sitzt, wenn man sitzt. Das ist das Kōan, dass man mit ungeteiltem Geist-Und-Körper studiert - shinjin gakudo, um hier einen Nachbarthread aufzugreifen. Und dabei geht es wahrlich nicht darum, dass man sein Sitzen hinterher "kommentiert".