Aus meiner Sicht:
Zuerst sollte man überlegen, will ich eine autonome Religion oder will ich sie eingebunden in den Staat, als quasi staatliche Institution (letzteres wäre sicher sinnvoll, wenn ich Buddhistensteuer einkassieren will, vielleicht auch, wenn ich buddh. Friedhöfe will, was immer das sein soll. Gibt es da Luftbestattung, daß die Raubvögel den Körper essen?)
Will ich so was wie Mitgliederlisten? Weil wenn mal eine Regierung an der Macht sein sollte, die undeutschen Religionen nicht so wohl gesonnen ist, könnte auch so was unproduktiv sein.
Religionsunterricht ist sicher ein gesondertes Thema, weil es geht sicher auch ohne das buddhistische Organisationen Körperschaft sind. Zum Einen hier freilich: will ich einen gemeinsamen Unterricht, oder soll jede Religion ihr eigenes Süppchen kochen. (Aus meiner Sicht ist das so: Wenn ein kleiner versucht an den Privilegien der Großen teilzuhaben, so stärkt er mehr die Privilegien der Großen, und hat selbst nicht so viel davon. Meiner Meinung wird dadurch vorwiegend die Institution des christlichen Reliunterrichts gestärkt).
Das weiteren wäre wenn ich dafür bin, dann die Frage: Wie organisiere ich die Lehrerausbildung. Welche Gruppen binde ich ein, welche nicht. Zum Beispiel scheint es mir wesentlich, daß die Gruppen, die aus Buddhisten mit Migrationshintergrund bestehen, mit eingebunden werden. Weil ja auch der Unterricht stark von ihren Kindern geprägt sein wird. Wenn ich so von meiner Stadt ausgehe, wäre er stark von VietnamesInnen geprägt, meiner Erfahrung nach spielt bei ihnen zum Beispiel Amida-Buddhismus eine viel größere Rolle, aber auch nichtbuddh. Elemente wie Ahnenkult. So etwas muß ja dann im Unterricht auch ne größere Rolle spielen, man braucht dann eben nicht ein einseitiges westliches Bild auf den Buddhismus.
Ein davon vielleicht abzusonderndes Thema ist die Bildung unter Buddhisten, was den Buddhismus in seiner Gesamtheit (um mal den Diamantwegsslogan zu klaun) betrifft. Da könnte man überlegen, ob man da übergreifende Weiterbildungskurse anbietet, oder aber es der Initiative den einzelnen überläßt. So find ich es durchaus seltsam, das es viele Mahayana-Buddhisten gibt, die selbst die wichtigsten Mahayana-Sutren, außer dem Herzsutra vielleicht (oder zumindest Form ist Leere, Leere ist Form), gelesen haben (z.B. Lotus-, Diamant-, Avatamsaka-, Vimalakirti-, Nirvana-Sutra, Die reinen Land Sutren). Amüsanterweise sind meiner Beobachtung nach die ja eher schriftkritischen Zennies da noch die Belesensten. Aber ich glaube, das würde eventuell ein wenig mehr innerbuddhistische Toleranz schaffen, wenn man mehr von der eigenen und den anderen Richtungen wüsste und verstände. (Obwohl es schon meiner Erfahrung nach so ist, daß man gegen ein "Das hat mein Lehrer gesagt" mit keinem noch so gutem Gegenargument ankommt. Und das, obwohl sie in dem Gespräch vorher doch betonten, der Buddhist soll alles untersuchen. Aber man soll ja die Hoffnung nicht aufgeben. (Oder wie Nico Semsrot sagen würde: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber sie stirbt).). Aber das ist ja eigentlich nicht Thema hier.
Aber sind nur so die Gedanken eines außenstehenden älteren Mannes. Eigentlich kann es mir ja egal sein, was ihr so macht.