Beiträge von Helmut im Thema „Können sich erleuchtete Meister irren?“

    Sowohl die Lehrreden des Buddha als auch die der Lehrer*innen, die dem Buddha nachfolgen, sind immer Kontext gebunden. Es wird nicht allen stets dasselbe gelehrt. Buddha und die nachfolgenden Lehrer*innen lehren immer in Abhängigkeit vom Entwicklungsstand ihrer Schüler*innen.


    Anfänglichen Schüler*innen wird man nicht gleich die Selbstlosigkeit der Person und der Phänomene lehren, sondern ihnen erst einmal das Potenzial des menschlichen Lebens aufzeigen. Darauf aufbauend werden ihnen dann weitere Dharmathemen gelehrt. Je weiter man auf dem Pfad voranschreitet wird man dann erkennen, dass die verschiedenen Themen, die der Buddha und die Lehrer*innen gelehrt haben, nicht im Widerspruch zueinander stehen, weil sie verschiedenen Kontexten zuzuordnen sind.


    Deshalb hat der Buddha uns ja immer wieder aufgefordert: Achtet nicht auf die Worte, sondern auf deren Bedeutung; achtet nicht auf die vordergründige Bedeutung der Worte, sondern auf die tiefgründige Bedeutung der Worte. Dieses Prinzip sollten wir auch auf unsere aktuellen Lehrer*innen anwenden, denn nur dann können wir meines Erachtens die Kontextgebundenheit der erhaltenen Belehrungen erkennen. Und aus diesem Kontext ergibt sich deren Bedeutung.


    Gruß Helmut