Beiträge von accinca im Thema „Zuflucht ohne Richtung?“

    Tamara:


    Oh das wusste ich nicht. Ich dachte der Pali Kanon sei so etwas wie die Grundlage des Buddhismus.
    Hab da wohl etwas falsch verstanden. :roll: Tut mir leid
    Liebe Grüsse Tamara


    Ist er auch, nur es gibt eben immer welche die glauben noch schlauer zu sein.

    Tamara:
    accinca:


    ...Kein Leben gibt es ohne Tod...


    Ich glaube, dass die Erkenntnis im Hinterkopf sitzt, weil sie ja manchmal schlagartig
    präsent wird. z.B durch den Tod eines Menschen im nahen Umfeld oder auch durch Krankheit.


    Richtig ist, das sich die bitteren Konsequenzen des Daseins durch Tod, bzw, Katastrophen
    immer wieder bemerkbar machen. Leider führt das aber nicht automatisch zu der Erkenntnis
    über das Dasein die ich meinte - trotz herber Konsequenzen werden die Ursachen nicht
    tief genug erkannt und Dasein wird prinzipiell weiter als einzig mögliche Quelle evt. Glücks
    betrachtet und angestrebt. Die Leute aus dem Zitat suchten aber einen Ausgang aus den Dasein,
    eben wegen der endlosen Ausweglosigkeit des Daseins obwohl dieses Dasein oftmals so verlockend
    und begehrenswert erscheint.

    Tamara:


    accinca: Ich glaube die meisten Menschen haben diese Gefahr im Hinterkopf, tun
    sie doch alles um sich davon abzulenken. (Meine subjektive, tägliche Beobachtung :| )
    Ich versuche mich seit einiger Zeit nicht mehr soviel ablenken zu lassen...
    LG Tamara


    Ich weiß nicht recht ob die meisten Menschen diese Gefahr, welche in der Wiedergeburt
    liegt alle so im Hinterkopf haben und wenn dann sicher ganz, ganz hinten im Hinterkopf. :)
    Das könnte durchaus sein. Begehren und Nichtwissen sind ja die beiden Dinge, welche
    der Buddha als die Ursache für die Fortführung der Wiedergeburt und des damit verbundenen
    Leiden genannt hat. Kein Leben gibt es ohne Tod. "Schwinden müssen alle Erscheinungen,
    unermüdlich mögt ihr da kämpfen.» Das waren des Vollendeten letzte Worte für die, welche
    wußten um was für ein Kämpfen es warum ging, sich aber noch nicht sofort lösen konnten.


    Man kann überhaupt nicht Zuflucht "nehmen" im Sinne von "ich nehme mal Zuflucht".
    Solches "Zuflucht-nehmen" sind sinnlose Rituale die nichts mit dem Buddha und seiner
    Lehre zu tun haben. Zuflucht kann man nicht "nehmen" sondern Zuflucht sucht jemand
    der sich einer Gefahr ausgesetzt sieht und nun eine Lösung, einen Schutz vor dieser
    Gefahr erkennt und darin vertraut oder sogar klar die Möglichkeit sieht, durch diesen
    Schutz aller Gefahr ein Ende machen zu können. Diese Gefahr ergibt sich aus dem Elend
    der Vergänglichkeit und die Zuflucht aus der konkreten Erkenntnis, der Vergänglichkeit
    entrinnen zu können. Ales andere sind nur Worte. Die Menschen welche zum Buddha sagten,
    das sie Zuflucht nehmen würden, wollten dem Buddha damit eigentlich nur sagen, das sie
    zu dieser Erkenntnis gekommen sind. Diese Erkenntnis und das dadurch bedingte Verständnis
    war die Zufluchtnahme und alles andere nur eine Mitteilung. Die Menschen die damals
    beim Buddha Zuflucht suchten fühlten sich konkret bedroht. Sie sahen dort Gefahr wo der
    heutige westliche Mensch gar keine Gefahr sieht und sie formulierten diese Bedrohung so:
    'Versunken bin ich in Geburt, in Altern und Sterben, in Wehe, Jammer und Leiden, in
    Gram und Verzweiflung, in Leiden versunken, in Leiden verloren! o daß es doch etwa möglich
    wäre dieser ganzen Leidensfülle ein Ende zu machen!' (z.B. M 68)