Beiträge von void im Thema „Verlangen nach "Nicht-Werden"“

    śūnyatā (Leerheit) ist nach Deiner Aufassung also identisch mit Nāma (wertendem Benennen)? Hm. Ob das so stimmt?

    Im Herzsutra wird gesagt, dass die 5 Skandhas leer sind. Die fünf Skandhas kann man auch als nāma-rūpa bezeichnen, also "Geistiges und Körperliches". Ellviral ist der Meinung dass nāma-rūpa im Kontext der Skandhas eine subtil andere Bedeutung hat als der Punkt in der zwölfgliedrige Kette des Bedingten Entstehens. Während im Fall der Skadhas die einzelnen Phänomene gemeint sind die in die jeweilige Kategorie fallen, ist seiner Meinung nach im letzteren Fall die ganze Ebene "nāma-rūpa" gemeint.


    Im Bezug auf letzteres sagt Fritz Schäfer richtig "Nāma-rūpa ist ein Vorgang" während im Herzsutra von den illusionären Phänomenen die Rede sind die das Produkt dieses Vorgangs sind.


    Ich denke, Ellviral hat schon recht das zu unterscheiden, aber weiter hinten im Herzsutra werden ja sowohl die Phänomene die aus den Skandhas entstehen ("eine Form, kein Klang, kein Geruch, kein Geschmack.." ) als auch die Sinnesgrundlage ("kein Auge, kein Ohr, keine Nase, keine Zunge...") als leer bezeichnet.

    Es gibt eben die Situation, dass bestimmte Arten von Anhaftung (z.B am Dharma) dabei helfen können, andere Anhaftungen zu überwinden und von daher - so lange man dies nicht getan hat - nützlich sind. Dies wird mit einem Floß verglichen. Etwas, was man so lange Wasser zu überqueren ist, als Mittel dazu braucht. Was man aber nicht mehr braucht - und sogar zur Last wird - wenn man Land erreicht hat.


    Von daher ist es nur wichtig zu sehen, ab wann man Land unter den Füßen hat und kein Floß mehr braucht.

    Verlöschen soll das Verlangen. Jedes Verlangen. Das nach "Werden" genauso wie das nach "Nicht-Werden".


    Sonst muss nichts Verlöschen. Buddha lebte nach seiner Befreiung ja noch ewig und störte sich nicht am Leben.