Es ist hier eine letztgültige Wahrheit über die Entstehung und Aufhebung des Leidens (das was ja alle in ihrem Leben zu meiden suchen) und damit über Dasein.
Da musste ich schmunzeln, dass du "letztgültige" Wahrheit sagst. Wozu dieses Adjektiv? Gibt es etwa noch eine andere Wahrheit?
Es ist hier der Unterschied zwischen einem gewöhnlichen Menschen der so denkt und spricht, und den Worten des Buddha (Der sagt, dass diese Anschauung zu pflegen ist: "Das gehört mir nicht, das ist nicht mein selbst.") und nicht ein Unterschied zwischen zwischen verschiedenen Wahrheiten.
Genauso: wie ein gewöhnlicher Mensch denkt und spricht: das ist die konventionelle Wahrheit. Das ist geradezu die Definition der konventionellen Wahrheit. Du sagst vielleicht: "die Definition der konventionellen Sprache und Begriffe". Gut. Aber die gewöhnlichen Menschen halten das ja für wahr, was sie sagen und denken: das ist mein Körper. Und deswegen ist es die Wahrheit der gewöhnlichen Menschen. Das ist im Buddhimus überall mit "konventioneller Wahrheit" gemeint. Der Buddha sagt aber, das ist nicht wahr, wenn man die Sache genauer untersucht.
Buddha spricht in den Lehrreden über das Leid, dessen Entstehung und Veränderung und Aufhebung. Er spricht nirgendwo von einer konventionellen Wahrheit. Oder "in Form einer konventionellen Wahrheit" (da sträubt sich mir richtig im Bauch was, bei so einer Formulierung) .
O weh, jetzt hab ich's. Du klammerst dich an einen bestimmten Wortlaut: in den Übersetzungen steht nirgends das Wort "konventionell".
Das kommt davon , wenn man nicht den alten Rat beherzigt: "Achte nicht auf die Worte, sondern auf den Sinn".
18. Da nun redete der Erhabene die Devatā mit der Strophe an:
"Was benannt werden muß, (*f43) das stellen die Wesen sich vor;
auf dem, was benannt werden muß, fußen sie;
Das, was benannt werden muß, nicht verstehend,
geraten sie in des Todes Bereich.
Wer das, was benannt werden muß, versteht,
der denkt in bezug auf den, der benennt:
'Das hat nichts zu tun mit ihm.' Womit man es ausdrücken mag,
das ist kein Teil von ihm.
Wenn du das begreifst, dann sag' es, Yakkha!" (*f44)
Plato lehrte auch nicht 2 Wahrheiten.
Auch hier klammerst du dich an den Wortlaut.
Plato lehrte das Höhlengleichnis. Besser so?
Denn die Schatten an der Wand halten die Höhlenbewohner für wahrhaft existierende Menschen, nicht nur für Schatten.