Beiträge von Sudhana im Thema „Relative und absolute Wirklichkeit“

    Du liebes bißchen ... da ist einer auf Angenehmes aus und meint, das müsse sich im buddhadharma finden. Klar, warum sollte man denn sonst so verbohrt nach Erleuchtung streben, wenn das nicht etwas höchst Angenehmes wäre? :roll:


    Jetzt mal im Ernst - die beiden Zitate von Nyanatiloka sind so etwas wie buddhistische Grundschule; auf dieser Basis steht auch das Mahāyāna. Das ist schlicht das Seinsmerkmal anatta / anātman. Das "grausig" zu finden, ist Dein gutes Recht; mit Prajnāpāramitā braucht man Dir da gar nicht erst zu kommen. Schön, dass wir mal darüber gesprochen haben. Buddhadharma ist nicht Dein Ding, zumindest noch nicht. Wem die Überwindung des Unangenehmen nicht reicht, dem hat er nichts zu bieten. Schade, aber so ist es wohl.

    Ein Verweis auf die Auffassung des Sanron / Zen, die sich in etwa (so weit ich es verstanden habe) mit der des tibetischen Prasaṅgika-Madhyamaka deckt:

    zensplitter: Nichts als die Wahrheit

    Die Theravada-Auffassung, soweit sie mir zur Kenntnis gelangt ist, sieht die Differenz beider Wahrheiten wohl eher parallel zur Lehrdarlegung der Sutten einerseits und des Abhidharma andererseits. Der wesentliche (oder vielleicht doch eher unwesentliche) Unterschied liegt vor allem darin, dass die Theravadin es für möglich halten, paramārtha-satya / paramattha-sacca einen adäquaten sprachlichen Ausdruck zu geben (eben im Abhidharma), während Nāgārjuna lediglich eine negative Annäherung durch logische Dekonstruktion aller möglichen positiven Aussagen für zulässig hält. Diese 'Leere' lässt sich lediglich durch die positive Erfahrung des Erwachens (deren 'Inhalt' nicht kommunizierbar ist) füllen und die Sichtweise der 'Leere' ist ein didaktisches Werkzeug, das zu dieser Erfahrung hinleitet.


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