Beiträge von xxx im Thema „Leerheit und Nirvana“

    Wenn ich es geschafft habe mich von dem ganzen Leid und allem Dasein zu befreien, herrscht ja nur noch Leere, was, soweit ich es verstanden habe, keine Eigenexistenz für sich ist. Aber wenn der Zustand dieser absoluten Leere herrscht, kann ich es mit dem Nirvana gleichsetzen?

    Die Buddhalehre kennt keine absolute Leere, weder Sunnata noch Nirvana sind absolute Leere.


    Was sunnata betrifft, möchte ich einige Ausführungen aus dem Buch Kernholz des Bodhibaums zitieren, die zu einem grossen Teil teile:

    Zitat

    Ajahn Buddhadasa sagte, "Wenn man suññata - übersetzen muss, ist Leerheit die beste Wahl. Leere ist zu nah am Nichts (natthita-ditthi). Dieser Begriff würde die Bedeutung völliger Nichtigkeit aufgrund absoluter Leere haben. Suññata - bezeichnet aber nicht ein absolutes Nichts oder eine völlige Nichtigkeit. Suññata - bedeutet einfach, leer von atta - (Selbst) zu sein. Im Pali haben wir hier zwei verschiedene Begriffe: suññata - und natthita. Die sollte man nicht durcheinanderbringen. Wenn suññata - das Nichts wäre, dann wäre es unbrauchbar und ohne Nutzen. Dann wäre es kein Aspekt des Dhamma. Leerheit ist andererseits eine besondere Abwesenheit, ein Nichtvorkommen. Sie kann nicht völlig leer von allem sein. Wir gehen davon aus, dass Leerheit von etwas bedingt oder auf etwas bezogen ist, also müssen wir erklären, wovon die Leerheit leer ist. "Leere" scheint alles zu vermissen, ein absolutes Nichts zu sein, wohingegen die "Leerheit" nur von dem von uns spezifizierten Objekt leer ist. Im Falle Buddhas ist es das Leersein von einem Selbst.....


    …..Einfach ausgedrückt, in einem Moment der Leerheit sind alle Tugenden gegenwärtig: vollkommene Geistesgegenwart und Wissensklarheit (satisampajañña), vollkommenes Schamgefühl in Bezug auf unheilsame Taten (hiri), vollkommene Scheu davor Unheilsames zu tun (ottappa), vollkommenes geduldiges Ertragen (khanti), vollkommene Sanftheit (soracca), vollkommene Dankbarkeit (kataññu-katavedi -) und vollkommene Wahrhaftigkeit (sacca). Und in der Leerheit ist auch wirklichkeitsgemässes Sehen und Wissen (yathabhutañanadassana), die Ursache der Ausreifung des Pfades und des Erlangens von Nibbana, vorhanden...…


    ….Innere Leerheit (suññata), bedeutet wahrhaft normal und natürlich zu sein, einen Geist zu haben, der nicht zerstreut und verwirrt ist. Jeder, der das erlebt hat, weiss das wirklich zu schätzen. Wenn sich die Leerheit zu ihrem höchstmöglichen Ausmass entwickelt hat, der vollkommenen Freiheit [von Egoismus], dann ist das nibbana.