Beiträge von sati-zen im Thema „Koans im Selbststudium“

    Genau, ein gesunder Suchender findet den zu ihm passenden Weg am besten selbst, wohingegen ein Kranker, einer der vom gesunden Weg

    abgewichen ist, Begleitung braucht auf den unwegsamen Irrungen. Um Lehrer geht es bei erwachsenen Menschen nur wenn sie die Schulbank

    drücken und etwas lernen wollen was sie vorgekaut bekommen, die Kunst des Lebens jedoch lernt man am besten mit sich, man selbst ist der

    beste Lehrer für einen. Man ist auch der beste Heiler für sich aber irgendetwas muss ich ja auch machen und so beschäftige ich mich mit

    anderen Menschen, vor allem mit welchen in Krisen, sie danken es mir manchmal, das ist sehr schön. Ein Anfänger sein würde ich nicht als

    Krise bezeichnen, sondern eher als jemanden der einen besonderen Zauber erlebt, einen, den ein Routinier schön lange nicht mehr erlebt.

    Gerade als Anfänger ist es wichtig in allen Lebenslagen mutig und motiviert den ersten Schritt zu machen, wenn es notwendig ist

    sich einen Schubs und Tritt in den Hintern abzuholen, wenn das fehlt und stattdessen Bekümmerung und Tätscheln gesucht wird,

    dann wird das Ganze in der Anhaftung hängen bleiben und die Eigenständigkeit ist unmöglich.

    Gerade ein Anfänger sucht sich so selbstständig wie möglich seinen Weg wenn er erwachsen ist und kein kleines Kind.

    So ist eben auch das Selbststudium der Koans vor allem ein Abenteuer mit sich selbst ohne, dass Mama oder Papa über die Schulter schauen.

    Natürlich ist die erste Hürde die Schwierigste aber genau deshalb ist es wichtig sie selbstständig anzugehen, denn ist sie bewältigt werden

    die weiteren Hürden auch selbstständig überwunden. So geht es beim Selbststudium von Koans nicht um richtig oder falsch, sondern darum

    es zu tun und eigenes Denken und Empfinden zu aktivieren so, dass mit sich ein innerer Prozess entsteht. Er ist nichts Wert wenn ich

    Schablonen, Vorgaben oder Zitate von außen verwende oder mich behüten lasse von jemanden der mir die Lösung sagt. Koans sind kein Rätsel

    mit einer Lösung, es sind paradoxe Strukturen um die Wahrnehmung zu inspirieren um so die Lebenskunst zu erlernen. Deshalb finde ich

    das Selbststudium der Koans, auf das eigene Leben bezogen, für effektiver, als durch Anleitung eines Meisters. Seine Erfahrungen mit den

    Koans kommunizieren mit den Mitmenschen oder einem Meister kann man dann immer noch. Wichtig ist den eigenen inneren Prozess

    anstoßen durch den Versuch über die erste Hürde selbstständig zu kommen.

    Vor allem sollte man will man das Dasein mit so wenig Leid wie möglich bewältigen, die Fragen des eigenen Lebens an sich selber stellen

    und die Methode von Versuch und Irrtum verwenden auf der Suche nach Antworten. Die Geschlechterfrage ist natürlich in der Natur der

    Erde stets aktuell aber nicht für jeden existenziell. Wenn man mit der Geschlechtlichkeit, egal welcher, einen Umgang gefunden hat,

    beschäftigt diese Frage nicht sonderlich, es gibt andere Konflikte. So weit ich weiß hat ein Zen Meister nicht mehr Probleme mit der Beziehung

    als andere Menschen auch, vielleicht eher weniger denn er ruht in sich und was Nonnen oder Mönche angeht, müsste man den

    religiösen Bereich des Buddhismus beleuchten, im Zen Buddhismus eher weniger, um zu erfahren wie Buddhismus als Religion gelebt wird.

    Das heißt eine Zeit in einem Kloster buddhistischer Nonnen verbringen um Erfahrungen zu sammeln, denn das Fragen in einem Forum

    bringt vielleicht viele Kommentare aber keine Ahnung über das tatsächliche Geschehen. Wenn man wissen möchte wie Frauen mit Koans

    umgehen, dann hin an den Ort wo es das gibt, wahrscheinlich China oder Japan, denn das Theoretisieren in der westlichen Welt kann dem

    nie gerecht werden. Meine Ex-Frau war hier im Allgäu eine noch strengere und diszipliniertere Zen Buddhisten als ich Zen Buddhist bin.

    Sie war mir was das Praktizieren von Zen angeht ein Vorbild, nun sind wir viele Jahre getrennt und das ist auch gut. Deshalb habe ich persönlich

    bei dem Thema Zen oder Koans und Frauen, keine Fragen. Hätte ich welche würde ich mir die Praxis suchen, die Antworten ermöglicht.

    Ein Theoretisieren über Beziehungen, seelische Empfindungen, Geschlechterfragen oder andere Gefühle führt kaum zur besseren

    Lebensbewältigung sondern eher zur Verdrängung und das schafft neue Konflikte.

    Genau, wer das Koan nachempfinden kann kommt nicht auf richtig oder falsch, sondern auf die eigene Bedeutung. Wenn sich diese im Leben als gute Bewältigung raus stellt, war es richtig, ansonsten muss korrigiert werden. Der Lehrer ist die Fortsetzung der Betreuung von Mama und Papa, das kann wohltuend sein, ist für einen erwachsenen Menschen jedoch nicht notwendig. Wer selbst sein eigener Lehrer ist und der Reflexion fähig, muss sich nicht mit den Wünschen und Bedeutungen eines anderen Menschen herum plagen in der Persönlichkeitsentwicklung, sondern kann sich ohne Ablenkung auf das eigene Innere konzentrieren. Natürlich tut Sozialkontakt gut und das Austauschen mit anderen Menschen aber im Umgang mit Koans braucht es keinen Lehrer der richtig oder falsch ankreidet. „Hat ein Hund Buddha-Natur“ ist ein Klassiker in der westlichen Welt und schon so oft besprochen worden. In meinen Augen hat nur Buddha eine Buddha-Natur, eine Jenny hat eine Jenny-Natur und ein Hund hat eine Hunde-Natur.

    Da jedoch in der Natur alles eins ist, lässt es sich nicht trennen.