Beiträge von Fridolin im Thema „Koans im Selbststudium“

    Und was musste ich zu meinem Amusement feststellen?


    Eine Ausgangsfrage (1) und bisher 131 Diskussionsbeiträge, ohne dass sich die thread-Erstellerin noch ein einziges Mal zu Wort gemeldet hätte.

    Axel, schön, dass dir das auch aufgefallen ist.


    Frage in die Runde: Ist das hier im Forum eigentlich mal einigermaßen selbstkritisch ;) beleuchtet worden, welche Gründe es haben könnte, wenn sich „Neulinge“ nach einem oder ein paar Posts wieder in die „Stille“ verabschieden?

    Wenn ja, hätte da bitte jemand den Link zum entsprechenden Thread?

    Spock

    Danke für Deine Kritik, die ich allerdings nicht annehmen kann.


    Ich schrieb von meiner gemachten Erfahrung in der Vergangenheit.


    Leonies Aussage habe ich -meiner Ansicht nach- auch nicht in Frage gestellt - ich stimme ihr in allen Punkten zu.


    Also alles gut :hug:

    Deshalb finde ich

    das Selbststudium der Koans, auf das eigene Leben bezogen, für effektiver, als durch Anleitung eines Meisters. Seine Erfahrungen mit den

    Koans kommunizieren mit den Mitmenschen oder einem Meister kann man dann immer noch. Wichtig ist den eigenen inneren Prozess

    anstoßen durch den Versuch über die erste Hürde selbstständig zu kommen.

    (Hervorhebung von mir)

    Diese Aussage überrascht mich nun doch sehr.

    Du verstehst dich in deiner Arbeit (wie würdest du sie benennen? Psychologisches Coaching?), von der du hier des Öfteren berichtet hast, doch auch als Lehrer?


    Wie passt das zusammen?

    Der/die KoananfängerIn fährt besser ohne Lehrer/Meister, der „Unglückliche“ braucht dagegen den Lehrer/dich?

    Beide „Probleme“ (Koan und Unglücklichsein) stehen doch im selben Kontext - dem Leben.

    Leonie

    Ich komme leider erst heute dazu, zu antworten.


    Zuallerallererst ein Dankeschön für den Antwortbeitrag #120

    Den darin enthaltenen Hinweis „Du kommst nicht drum herum es selbst zu erfahren empfand ich als Anfänger sehr demotivierend. Aber wenn man diese erste Hürde genommen hat, dann kann das schon ein paar Jahre halten.

    Wie ich mehrfach schrieb, empfinde ich es sehr schade, dass es vermutlich nicht gelungen ist, die Threaderstellerin „richtig abzuholen“.

    Meine Beteiligung hier im Thread ist der Versuch gewesen, vielleicht im Sinne der Threaderstellerin weitere Fragen zu stellen.


    Dies werde ich nicht weiter fortführen.

    Ich möchte Leonie noch ein Lob für Beitrag#123 aussprechen.

    Enthielt Beitrag #120 diese (für Anfänger) demotivierend wirkende „Strenge und Härte“, so ist der Beitrag #123 viel weicher formuliert und nicht so distanziert. Ich würde mir mehr von diesem Stil wünschen, weil empathischer.

    Aber das Leben ist ja kein Wunschkonzert :grinsen:

    sati-zen

    Dankeschön für Deinen Beitrag und die darin mitgeteilten Erfahrungen.


    Ich selbst bin keine Frau und der prinzipielle Vorschlag, sich selbst ein Bild zu machen, eigene Erfahrungen zu sammeln, den Du ja auch gemacht hast, klingt erstmal gut.

    Ich denke, Du wirst mir zustimmen, dass es für eine interessierte Anfängerin eine enorme Hürde darstellen würde, diesen Weg so zu gehen.


    Gerade als AnfängerIn ist man für jegliche Orientierungshilfe dankbar, deswegen habe ich hier in diese Richtung noch einmal nachgefragt.


    Vielleicht mag Leonie (ich vermute eine Frau hinter dem Account) auch noch ein wenig von ihren Erfahrungen berichten?

    Dankeschön, Leonie , ich habe das Buch in meine Leseliste aufgenommen.


    Als Fazit des Threads steht wohl allgemein die Empfehlung: Keine Koanarbeit ohne Lehrer/Lehrerin.


    Inwieweit man da für interessierte Frauen eventuell eine Einschränkung aussprechen sollte, sei erstmal dahingestellt. Vielleicht bin ich nach der empfohlenen Buchlektüre schlauer und kann daraus etwas berichten. : o )


    Allgemeine Anmerkung:

    Die stets rege Beteiligung, wenn es um Koans geht, deutet auf ein allgemein großes Interesse.

    Spöttisch ausgedrückt, könnten man sagen: Überall wo ein Koan auftaucht, neigen die Menschen zur Geschwätzigkeit :clown::grinsen: , was wohl dem vermeintlichen Rätselcharakter zuzuschreiben ist.


    Abschließend würde mir für interessierte AnfängerInnen noch folgende Frage einfallen:


    Wieso gehört Koanarbeit für Rinzai/Seon/Chan-Traditionen eher zur Zenpraxis, während die Soto -Schule eher davon absieht?


    Einfach ausgedrückt:

    Warum braucht es Koanarbeit oder warum braucht es keine?

    Zuerst möchte ich nochmals mein Bedauern ausdrücken, darüber, dass sich die Threaderstellerin hier leider gar nicht mehr in irgendeiner Weise zu Wort gemeldet hat. Zum einen weil es (wie ich finde) eine sehr konstruktive Diskussion geworden ist und zum anderen, weil es mich persönlich sehr stark interessiert hätte, was davon und wie sie bei Lucky Lucy angekommen ist?

    Aber vielleicht weilt sie ja noch irgendwo im Urlaub und ich muss mich einfach nur in Geduld üben. ;0)


    Ich hole den Thread hoch, weil ich gerne noch eine genauere Antwort auf meine gestellte Frage hätte. Ich schrieb:

    Wenn wir uns nun erlauben, in klassischen Geschlechterrollen zu denken und uns vor Auge führen, dass die Koanpraxis ein -von Männern erdachtes- "upāya" ist, inwieweit erschwert es einer weiblichen Schülerin den allgemeinen Zugang zu Koans?


    Welche Meinungen/Erfahrungen gibt es dazu?


    Leonie antwortete:

    In der Buddha-Natur gibt es kein Geschlecht ... diese Aussage stellt wohl niemand in Frage.


    Wie aber sieht es -geschichtlich betrachtet- aus mit Frauen/Nonnen und Koanarbeit?

    Leonie hat ja ein paar Beispiele genannt, wie mögliche Koansituationen aussehen konnten, zu jener Zeit. Da brüllt jemand plötzlich los usw.


    Aber es hat ja sehr lange gedauert bis Frauen Zugang zu den Klostern gefunden haben bzw. die Erlaubnis/den Zutritt bekamen.


    Wie und wann haben die Frauen Zugang zur Koanpraxis gefunden?

    Gab es da in der Geschichte jemanden, der das besonders gefördert hat?


    Wenn ich mir als westlicher Mensch z.B. eine asiatische Nonne vorstelle, dann fehlt mir der Glaube, dass diese ein männliches Gegenüber anbrüllen würde. :?


    Mir geht es auch um mögliche geschlechtspezifische Unterschiede in der „Lösung“ eines Koan und um den Wissenstransfer über die Geschlechtergrenzen hinweg.


    Natürlich steht außer Frage, dass Frauen prinzipiell „fähig“ sind, Koans zu „lösen“.


    Mich interessiert auch, ob es eine weibliche historische Figur gibt, die Koans zu Papier gebracht hat?


    Es sind doch ein paar mehr Fragen geworden...:nosee: vielleicht stoßen sie dennoch auf allgemeines Interesse (:

    Fragen, die man sich selbst stellt und die man dann selbst beantwortet, sind unfruchtbar.

    Diese sehr grundsätzliche Aussage, möchte ich gerne aufgreifen und sie in Zusammenhang mit dem Eröffnungsbeitrag von Lucky Lucy beleuchten.

    Zitat

    Dort schrieb sie: "Mir ist während der Meditation eine Antwort auf das Koan „Hat ein Hund Buddha-Natur“ gekommen, die sich richtig anfühlt, aber ich bin Anfängerin ohne Lehrer und bin unsicher, ob die Antwort hinkommen kann..." (Hervorhebung von mir)

    Folgende Fragen kommen mir da in den Sinn:


    Der "richtige Lösungsweg" eines Koans: Kommt der aus dem Emotionalen ("sich richtig anfühlt"), dem Kognitiven oder ist es eine sich innerlich anhäufende Erfahrung, die sich in Folge kontinuierlicher Zenpraxis einstellt?


    Wenn wir uns nun erlauben, in klassischen Geschlechterrollen zu denken und uns vor Auge führen, dass die Koanpraxis ein -von Männern erdachtes- "upāya" ist, inwieweit erschwert es einer weiblichen Schülerin den allgemeinen Zugang zu Koans?


    Welche Meinungen/Erfahrungen gibt es dazu?

    Die Threaderstellerin Lucky Lucy würde ich gerne fragen, was sie motiviert hat, sich mit Koans zu beschäftigen?

    Konnten die vielfältigen Antworten zu mehr Klarheit verhelfen? Oder ist die „Verwirrung“ eher größer geworden?


    Zum Wortwechsel zwischen Aka Onyx 9 und Sudhana möchte ich folgendes ergänzen:


    Abt Muho hat in Interviews und Vorträgen schon oft berichtet, was sein Meister ihm zu Beginn seiner „Ausbildung“ zum Mönch gesagt hat, nämlich sinngemäß: „Du (selbst) erschaffst Antaiji“.


    Muho fügt dazu immer an, wie niederschmetternd dieser Satz für ihn damals war und wie lange er gebraucht hat, ihn zu verstehen.


    Das Thema ist natürlich „Eigenverantwortlichsein“. Die Betonung dieses Parts übernimmt hier stoisch Sudhana , während ich gleichzeitig sehr gut nachempfinden kann, dass Aka Onyx 9 die Verantwortung für die „Ausbildung“ bei den „Titelträgern“ verortet.


    Dieses PingPong zwischen Euch Beiden fand ich hilfreich.


    Die meisten Adepten dürften sich mit Eigenverantwortlichsein schwer tun, es wie einen sehr schweren Mantel empfinden, immer auf der Suche nach dem nächsten Gaderobehaken...