Beiträge von Fǎ Fá im Thema „Das Selbst“

    Hat Buddha das metaphysische Selbst tatsächlich geleugnet oder hat er NUR gesagt, er hätte keins gefunden?

    Geleugnet hat er es nicht, aber er hat es auch nicht behauptet.

    Die Frage ist überhaupt, was das Selbst ist. Schon die Idee, "DAS" Selbst, geht davon aus, dass es Etwas permanentes gibt.

    Buddha hat vor allem die Menschen dazu angeregt darüber nachzudenken, ob das, was sie für ein Selbst halten, wirklich ein Selbst ist. Und üblicherweise kommen wir zu der Überlegung, dass das, was für das Selbst halten, "nicht das Selbst" (anatma) ist, sondern durch zeitweilige Eindrücke entsteht.


    Hab in der Literatur gelesen, dass man seine Auffassung diesbezüglich falsch verstanden hätte und er niemals eine Art Selbst verleugnet hätte. Er hat immer nur gesagt, was das Selbst NICHT ist.


    Menschen neigen dazu, wenn sie feststellen, dass alles, was sie für ein Selbst halten, keines ist, zu glauben, dass sie kein Selbst haben oder der Buddha das gesagt hätte. Im Grunde ist es eher irrelevant, ob es irgendwo ein Selbst gibt. Die meisten Menschen würden das vermutlich gar nicht glauben, wenn sie nicht irgendwo das Konzept gehört hätten. Im Grunde ging der Buddha auf die Ebene vor dem Postulat, indem er keinen hinreichenden Grund dafür sah anzunehmen, dass es ein Selbst gibt. Aber das ist keine Leugnung, sondern eher eine fehlende Annahme.