Nein, er meint nicht seine Illusionen. ER sagte wörtlich: "Das zerstört einen total!" und :"Es ist eine Katastrophe für die, die sich einbilden, dass etwas fabelhaftes geschieht".
Ich interpretier das so, dass man ja zumindest zu Beginn der Reise etwas für sich erreichen will und die zwar paradoxe, aber scheinbar doch machbare Mission verfolgt, das Ego durch das Ego zu bekämpfen/vernichten. Es bleibt einem ja zunächst mal auch nichts anderes übrig, weil man ja keine andere Arbeitsweise kennt, als aus eigener Kraft etwas für sich zu erreichen.
Alles, was man sich also an Aufpolitur für sein Ego erhofft (selbst wenn man es für sich nicht so definieren würde) wird irgendwann ent-täuscht. Es platzen allerhand Träume und das kann das bisherige Weltbild und Selbstverständnis ganz schön durchrütteln und zeitweise sehr schwer zu verdauen sein. Man bekommt definitiv nicht das, was man sich erhofft hat, als man mit dem Weg begonnen hat. Zu dieser Tatsache muss irgendwann ein 'Ja' gefunden werden, aus der Hingabe entsteht, die den spirituellen Prozess ohne EInmischung geschehen lässt.
Es ist für das Ego furchtbar, den Boden unter den Füßen zu verlieren, aber es kann ein freies, bodenloses Leben beginnen, in dem nicht mehr danach gefragt wird, was man dabei erreichen kann. Gerade in der Phase, wo man ganz deutlich merkt, dass das 'alte Leben' nicht mehr trägt, denken Viele, sie würden eher verrückt als befreit und sind auf einen guten Lehrer angewiesen, der ihnen hilft, das Geschehene einzuordnen. Es ist ja für jeden etwas völlig Neues.
Das Problem ist auch, dass sowas wie ein 'Erleuchtungserlebnis' im Prinzip jederzeit passieren kann und manchmal passiert es auch dann, wenn man eigentlich noch garnicht bereit ist und dieses 'Ja' noch garnicht vorherrscht und auch durch dieses Erlebnis nicht hopplahopp entsteht. Dann hat man vielleicht was erfahren, was man garnicht wahr haben will und es kann schwierig werden.
Mein Lehrer sagte mal: 'Je länger es dauert, desto besser'.
Erleuchtung kann also durchaus erstmal ein Fluch sein.