dass es da nicht nur ums Bodhisattva-Ideal geht, sondern dass die Beschreibung mit dem Griff nach dem Kissen eigentlich auch allgemein für absichtsloses Handeln verwendet werden kann. Auf das wolltest Du doch hinaus, oder?
Darauf wollte ich nicht hinaus.
Wie es schon im Kommentar von Dôgen heisst, geht es um das zugrunde liegende Prinzip: da ist einerseits die Kannon, wie sie in den Vorstellungen existiert, als mit unzähligen Armen und Augen und darauf bezogen fragt Yun-yan seinen Dharma-Freund Dao-wu - wozu benutzt sie das denn? Darin liegt ja schon das Häkchen - Dao-wu weiss ja, dass das nur eine Darstellung ist und dass diese Darstellung, wie alle Darstellungen eine Manifestation von shunyata ist. Vielleicht stehen die beiden vor einer Kannon-Statue - aber das wissen wir nicht. Shunyata bedeutet: da ist nichts zu ergreifen oder zu sehen - also wozu hat sie denn die Hände und die Augen, wenn es nichts zu ergreifen gibt und nichts zu sehen?
Und die Aussage von Dao-wu ist etwas merkwürdig, jedenfalls für den normalen Verstand - ein Mensch in der Nacht greift nach seinem Kissen. Aber das ist genau die passende Antwort, wie in einem Spiegel - ein Mensch in der Nacht, im Dunkeln sieht nicht(s) und tappt mit der Hand um sich - bis das Kissen da ist. DIESER Mensch IST der Bodhisattva des Großen Erbarmens. Jedenfalls zu 80%.
Quelle ist Fall 89 Hekiganroku "Ungans Hände und Augen".