Wenn Leute in einer ganz hilflosen Situation sind - eben in so einer vernebelten Situation wie bei dir, oder auch bei Demenz - reagieren sie mit ihren grundlegensten Mustern. Also mit Angst oder mit rasender Wut, mit Anhänglichkeit, mit Resignation, oder eben mit Misstrauen. Bei Demenzpatienten ist das gut zu beobachten, wie die darauf reagieren, das alles zusammenbricht: Ordnung, Welt, Erinnerung, identität. Die einen werden lethargisch die anderen werden zutiefst misstrauisch und beargwöhnen Anghörig und Pflegekräfte Dinge vertauscht und gefälscht zu haben. Im Sinne des Buddhimus wäre es auch in Situationen, wo man ganz ausgeliefert ist, gleichmütig und freudlich zu blieben. Das kann aber natürlich nicht kognitives sein, sondern etwas was das ganze eigene Naturell betrifft.
In gewisser Weise ist auch Meditation eine Extremsituation. Weil man darauf verzichtet alles auszuagieren oder auch sich zu bewegen ist man auch in einer hilflosen Situation. Und gerade wenn man mal sehr lange meditiert, melden sich auch da die typischen Denkmuster und um nicht zu leiden, bleibt nur der Ausweg ihnen entgenzuarbeiten. Von daher hilft Meditation, dass man dann in so einer Situation den notwendigen Freiraum hat, anders zu denken und anders zu handeln.
Wenn man, wenn man mit Arbeitskollegen lacht und davon das Gefühl von einer Konspiration hat, dann ist das besorgniserregend. Blieb es denn bei diesem einen mal, oder hattest du so etwas ähnliches dann öfter? Wenn das so ist, sollte man das ernstnehmen. Es ist ja anerkannt, dass Cannabis als Auslöser von Psychosen wirken könne, die ja auch Paranoia beinhalten können. Ich würde da also sehr wachsam sein, inwiweit das etwas Einmaliges war - und sich wie eine Erinnerung abschwächt. Oder ob es zu weiteren solchen Situationen kommt. Dann würde ich da zu einer psychatrischen Ambulanz gehen und das schildern.