Beiträge von Monika im Thema „Sangha- und Lehrersuche“

    Danke, liebe Monika, für deinen Beitrag. Dich darf man wertschätzend in die Kategorie Buddhismus-Dino(saurierin) :) stecken, denn du hast den Buddhismus zu einer Zeit weit vor dem Informationszeitalter/Internet entdeckt.

    War dir zu jener Zeit schon bewusst, wie viele unterschiedliche buddhistische Schulen/Traditionen es überhaupt gibt?

    Und bist du damals mit wirklich Gleichgesinnten in Kontakt gekommen oder waren die Gruppen von ihren Zusammenstellungen, Ansichten doch nicht so homogen, wie erwartet?

    Hallo Fridolin,

    das war Anfang der 90er und ja, da war es mir schon klar, denn ich besuchte sowohl die Theravadins als auch eine Zen-Gruppe in Hamburg-Fuhlsbüttel, später dann kam ich zu Ole Nydal - aber jeweils nicht lange. Und dann zum Tibetischen Zentrum in Berne. Ich habe den Dalai Lama in Schneverdingen erlebt, aber viele seiner Anhänger gefielen mir nicht. Aber das sehe ich heute als typisch für meine damalige Überheblichkeit.


    Ich habe das Problem, das ich mich zwar immer nach einem Lehrer oder einer Gruppe sehnte, aber irgend etwas stieß mich immer wieder ab. Sei es ihr elitäres oder aber hippiemäßiges Verhalten.


    Rückblickend betrachtet, waren deine Vorstellungen von damals, die „richtigen“?


    Weißt du noch, was damals die Triebfeder war? Wolltest du möglichst authentisch die Zenpraxis vertiefen?

    Und wieso bist du froh, es nicht getan zu haben?

    Ja, es waren die richtigen für mich.


    Ich sah gar keine Möglichkeit, in Japan ein Zenkloster aufzusuchen. Ich fühle mich der Strenge des Zen zugeneigt.

    Heute weiß ich, dass das nicht notwendig ist. Wer dies jedoch realisieren kann und will, so wie Jianwang, der sollte das tun, finde ich. Neugierig wäre ich auch immer noch und aufgeregt. Aber das ist nicht die richtige Motivation. ;)

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    Ein Lehrer oder ein Verständiger, nach der Rede an die Kalamer, ist schon unverzichtbar, denn niemand kann sich selbst sehen, wie ein anderer ihn/sie sieht. ...

    Für mich ist seit vielen Jahren jede/r ein Lehrer/in.

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    Zu Beginn meines buddhistischen Weges war es einfach für mich wichtig, Menschen zu finden, die genau so denken wie ich oder andersherum, zu sehen, was dieser Weg eigentlich bedeutet. Das kann ich nicht ohne eine Sangha. Insofern finde ich es "normal", sich eine zu suchen - auch erstmal in der Nähe. Wozu in die Ferne schweifen ... denn, ob die für mich gut ist oder nicht, kann ich ja nicht von außen sehen.


    Natürlich hätte ich sehr gern eine/n Lehrer/in gehabt. Aber die, die ich kennenlernte, waren entweder keine Buddhisten oder aber sie entsprachen nicht meinen Vorstellungen. Denn ich habe oft erlebt, dass diese nicht unbedingt mehr "wussten" als ich, also keineswegs einen Schritt voraus, oder aber sie waren zu selten anwesend.


    Insofern sehe ich sowieso einen großen Unterschied zu den Sanghas, die z.B. Jianwang besucht hat. Mein Wunsch war immer, längere Zeit in einem Zenkloster in Japan zu verbringen. Aber heute bin ich froh, dass ich das nicht gemacht habe.

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