Ein Lehrer oder ein Verständiger, nach der Rede an die Kalamer, ist schon unverzichtbar, denn niemand kann sich selbst sehen, wie ein anderer ihn/sie sieht. Und das Auge eines Erfahrenen sieht eben am Körperausdruck und ähnlichem, was so los ist.
An der Stimme hört einer, ob da einer frei spricht oder sich was angelernt hat. Aber auch wie die Stimme ist, sagt eines über den Sprecher, die Sprecherin.
Deshalb gehört zum Lehrer ebenso unverzichtbar die Begegnung von Angesicht zu Angesicht.
Und da kann man eben nur durch die Lande ziehen und sich die Lehrer ansehen und mit ihnen reden. Dabei gewinnt man dann einen vielfältigen Eindruck.
Für mich war ja die Übung des Zazen wesentlich und ich merkte, als ich dann so anfing mit dem Sitzen, dass ich nicht genau wusste, ob ich nun "richtig" sitze und so suchte ich also jemanden, der mir das zeigt und mich korrigiert.
Ein guter Lehrer erkennt auch die gute Gesinnung des "Schülers" und auch das ist besonders wichtig, weil es vor allem auf die Gesinnung ankommt, also den Geist in dem einer übt. Ich fand dann in den Darstellungen der Daseinsbereiche entsprechende Bilder, wie z.B. die Hungergeister oder Asuras. In diesen Darstellungen zeigt sich auch immer Buddha mit einem bestimmten konkreten Gegenstand. Erst wenn man außerhalb der Daseinsbereiche sich bewegt, wie ein Bodhisattva, kann man wirklich lehren.
Und wie wir hier schon an anderer STelle anmerkten, Koan-Studium geht nur mit Lehrer, also mit jemandem, der selbst die Koan-Schulung durchlaufen hat UND der von seiner Schule, Tradition etc. zum Lehren ernannt wurde. Und, wie Sheng yen das auch in Hoofprint of the Ox ausgeführt hat - er sollte Satori/Kensho erfahren haben.