Beiträge von Alephant im Thema „Zweifel?“

    Ich habe da eben Schwierigkeiten, mit dem was ich will und dem was ich wirklich will, also kann. Wenn ich das lese, dann ist das alles plausibel und wenn ich es zu realisieren suche, also wenn die Wirklichkeit mich mit so einem Fall anspringt, dann reagiere ich spontan und nicht unbedingt nach diesen Vorgaben.

    Aber ich sehe das dann als Übungen an - und werde mich damit intensiver befassen.


    Ja das ist bei mir auch so mit der Wirklichkeit, die mich anspringt und dass ich mich nicht an ein vorheriges Einsehen halten kann. Oder dass mich das verlässlich halten würde :D


    Ich habe die Aufzählungen in der besprochenen Lehrrede wirklich nur als einen bestärkenden positiven und freundlichen Appell gelesen :) Und das sind wirklich so schöne also gute und von Gutherzigkeit durchdrungene und weise VerhaltensVorschläge drin ... Stelle dir vor, die Menschen würden wirklich so handeln. Mich bewegt diese Vorstellung "positiv".


    Man weiß ja manchmal beim Lesen in den Lehrreden (mir ging es gerade mit dieser Lehrrede so), dass das so (gefühlt!) richtig ist, was da steht.


    Damit kann man dann aber mehr machen, als der Lehrrede entnehmbar ist: ein eigenes Handeln damit unachtsam bewerten (Ich bin so und so und so) ... aber solcher Neigungen bist du dir eher bewusst, nehme ich an.

    Bequemlichkeit hemmt eben. Auch so, dass man manchmal lieber von zwei Wesenheiten spricht, die eigenes aneinander vorbeisprechen würden.


    Die 44 Detailanweisungen in MN -8- beziehen sich rein auf ‚Ansichten‘. ❤️🙏


    Was sich auf Ansichten bezieht, bezieht sich logischerweise auch auf Gefühl.


    Und damit auch auf Begehren und Durst und Hemmungen also: NichtWissen.


    Die 44 Punkte dann, die als Selbstentsagung aufgezählt werden, lassen dann jede Menge Selbstzweifel aufkommen.


    Ich finde das interessant dass du das sagst. Auf mich wirkte die Lehrrede überhaupt nicht so. Eher wirklich bestärkend mit freiem und aufrechtem Herzen ("Wir wollen das nicht!" :)).


    Es kommen darin schon Begriffe vor, ist mir jetzt wieder aufgefallen. "Falsche Achtsamkeit" - da könnte man schon ins Grübeln kommen, was damit gemeint ist ... Aber ich denke das meintest du eher nicht mit: jede Menge Selbstzweifel.

    Fridolin


    Nein, ist nicht abwertend rübergekommen. Ich hatte schon an anderer Stelle vorgehabt, einen Kommentar zu setzen, dass die zentrale Praxis in den Lehrreden die Entsagung von den unheilsamen Handlungen ist.


    Ein weitläufiges anderes Vorurteil besteht darin, zu denken, dass geistige Betätigung, also Denken weniger bis nicht zum Loslassen und Erkennen taugt.


    Wollte das nur wieder mal gesagt haben :?

    Soweit ich weiß, wird Zen-Adepten zuerst das ,Sitzen‘ empfohlen, das eher hinderliche „intellektuelle Spielzeug“ soll erstmal unbeachtet bleiben... was es natürlich äußerst interessant macht.

    Von daher hast du intuitiv richtig gehandelt!


    Gilt das eigentlich für die anderen Schulrichtungen auch? Zuerst den Schwerpunkt auf das „Sitzkissen“? Wer kann dazu etwas sagen?


    Man kann auf jeden Fall nicht so einfach sagen, dass mit Buddha eine Befassung mit den Lehrreden hinderliches intellektuelles Spielzeug wäre. Eher ist vom Gegenteil die Rede. Auch kann ich durch die Lehrreden nicht erkennen, dass es eine wichtigste Praxis gäbe, auf einem Kissen zu sitzen.

    Insofern ... :) und weil man ja eher über ein eigenes Verständnis einer Lehre spricht und weniger über eine Lehre an sich. Ist es wichtig festzuhalten, dass das man an den Lehrreden zweifelnd eher an eigenem Verständnis zweifelt. Für mich war und ist das Anzweifeln und Überwinden von Vorstellungen über den Sinn in den Lehrreden wichtig.

    Und dieses NichtWissen, das ist graduell bei allen momentan auf der Welt da, nehme ich an. Es betrifft jeden konkret in jeder Situation. Manchmal oder öfter steht man ab, oder packt zu weil man einen helleren Moment hat.

    Zweifel in dem Sinne, dass die Grundaussagen der Lehre falsch sind, hatte ich nie. Zweifel und Skepsis an vielem anderem, auch an der Idee, dass man den Sinn einer Lehre, und damit auch ihren Ton mitHilfe von "Grundaussagen" sinnvoll jemanden vermitteln könnte.


    Ich würde davon sprechen, dass es eine Zweifelsucht gibt und ich glaube, das ist auch mit dem Hemmnis "Zweifel" gemeint. Also Zweifel nicht konkret auf den Sinn einer bestimmten Lehre bezogen. Sondern eine Sucht des Anzweifelns, selbst von offenbaren Gefühlen anderer zB.


    In Bezug auf Zweifel, was die BuddhaLehre angeht, würde ich eher von Nichtwissen oder auch Nichterkennen sprechen.