Eine Beerdingung ist ja in erster Linie ein Fest für den Toten. Von daher muß man sich fragen, was derjenige gewollt hätte.
Der Muppet-Erfinder Jim Henson hatte verfügt, dass bei seiner Beerrdigung alle weiß tragen sollen und eine Diexieland Band spielt. Und natürlich marchierten alle möglichen Muppet-Figuren mit. Miss Piggy, der Fozzie Bär, Scooter und natürlich Statler und Waldorf und Kermit dem Frosch.
Henson hatte sich explizit gewünscht, dass seine Beerdingung kein Trauerspiel sein sollte sondern er so beerdigt wurde wie er gelebt hatte:
Hunderte Trauergäste hatten sich am 21. Mai 1990 in einer New Yorker Kathedrale eingefunden. Keiner von ihnen trug Schwarz. Auch sonst war es eine eher außergewöhnliche Zeremonie: Der Organist spielte keinen getragenen Trauermarsch, sondern improvisierte fröhliche Melodien. Es wurde getanzt, ein als riesiger gelber Vogel verkleideter Mann sang vor dem Altar und die Anwesenden schwenkten Schaumstoff-Schmetterlinge.
Dann trat der Sohn des Verstorbenen nach vorne und verlas die letzten Worte seines Vaters an die Hinterbliebenen: "Das alles kommt euch vermutlich total albern vor. Aber was zur Hölle soll's, ich bin schließlich tot. Wer will sich da noch mit mir streiten?" Und: "Seid nicht traurig, weil ich gestorben bin."
Der Name des Toten: Jim Henson. Der Erfinder der Muppets hatte genaue Regieanweisungen hinterlassen, die seine Beerdigung in ein kunterbunt-absurdes Singspiel verwandelten. Eine Beerdigung wie eine Fernsehshow - es hätte kein stimmigeres Ende für Hensons Leben geben können.
Wie ein Geburttagsfest gehört eine Beerdigung dem Menschen. Und weil der Sohn da versuchte, dem Willen seines Vaters gerecht zu werden, wählt er da eher unübliche Worte.