Beiträge von Alephant im Thema „Aus urteil entsteht leiden?“


    Ich war im Nachhinein selber nicht zufrieden mit meiner "Antwort" und hatte überlegt, ob ich mich nocheinmal äussern möchte. Insofern finde ich es gut, dass du konkret nachhakst.


    Auch wen alles leid aus den vorstelungen und bewertungen kommt so solte man denoch nichts bösses oder schädigendes tun zb einem eine runterhauen und dan sagen " der leidet nur weil er den schmerz als schlim bewertet".


    Wie man es leicht einsehen kann, entstehen Schmerzen, wenn man sich etwas vorstellt und bewertet nicht zwingend. Im Gegenteil kann man auch mitHilfe von richtigeren Vorstellungen & Bewertungen (zB "Dieser Mensch schimpft nicht weil er ein böser Mensch ist, oder mich hasst, sondern weil es ihm nicht gut geht") eine akute (eigene) Wut auf diesen Menschen zB mildern, oder sogar zur Auflösung bringen. Man kann sich auch Sachen vorstellen, die ein freudiges Gefühl bedingen.


    Über den praktischen Moment hinaus kann man aber sagen, dass alle Vorstellungen (gut kann man das an den Vorstellungen erkennen, die einem lieb sind, mit denen man schöne Gefühle verbindet) leidvoll sind, weil erstens das Objekt was man vorstellt vergänglich ist. Sich nur vorstellen können, was man begehrt, es nicht erreichen können (weil es nicht da ist oder generell nicht erreichbar ist) ist schmerzhaft.


    Insofern finde ich diesen Satz von dir richtig:


    Zitat

    "Leiden" entsteht weil unsere wünsche und unsere vorstellungen mit der realität nicht überein stimmen


    Es ist damit aber der Ursprung der Vorstellungen und des Leides nicht erklärt. Das ist das Begehren und damit NichtWissen.


    Ziel der BuddhaLehre ist zum einen, den Moment und das was geschieht mit höherem Gewahrsein zu betrachten. Da sagen andere vergröbernd dazu "ganz im Moment sein". Das heisst, dass man möglichst keine Vorstellungen (und damit gleichzeitig Theorien/Konzepte) bildet, die das was unmittelbar wahrnehmbar ist, erklären. Übertragen auf dein Beispiel mit der Ohrfeige hiesse das für mich (auch) zu erkennen: dem tut jetzt die Backe weh, weil ich ihm eine runtergehauen habe.


    "Loslassen" - das ist so eine allgemeine philosophische Empfehlung. Das richtige sich (von einem Gefühl, einem Begehren, einer Wut, einer Vorstellung) lösen geschieht zum einen automatisch und nach und nach durch erkennen. Zum anderen ist es auch wichtig, sich aktiv (und zumeist nur für den Moment) von unheilsamen Gedanken und Wünschen zu lösen. Das Erkennen aber, auch warum man so etwas gerade versucht, ist für mein Befinden am wichtigsten. Sich einfach von allen Gefühlen und Wünschen zu lösen geht gar nicht. Und der Versuch hierzu kann zwanghaft und unreflektiert, also wirklich schädlich für einen selbst und andere sein.


    Zum Thema Entstehen in Abhängigkeit über das Überschaubare hinaus (die Gegenwart und Erinnerungen an Momente des eigenen Lebens) möchte ich mich hier nicht äussern. Dazu kannst du Einiges in den Lehrreden lesen. Eine Satz dennoch: Beigemüse ist bei den guten Köchen nicht nur eine Beigabe zu dem Eigentlichen. Sondern es gehört zur der ganzen Speise dazu.

    Naja das ganze beigemüse mit brahmen und göttern usw usv betrachte ich eher als kulturelles erbe das man nicht zwangsläufig mit nehmen muss.


    Also das ganze Beigemüse Werden in Abhängigkeit, Kreislauf der Wiedergeburten undso?


    Also nun die frage :" was hab ich vergessen zu erwähnen was noch wichtig wäre? Und wo liege ich falsch und kommplet daneben?"

    Ich danke euch jetzt schon füreure fielen lehrreichen antworten und freue mich auf eine nette und höfliche diskusion :grinsen:_()_


    Ich finde du liegst mit der Einschätzung,die hohe Wahrheit vom Leid, seiner Entstehung und endgültigen Vernichtung auf einen Satz herunterbrechen zu können, komplett daneben. Dazu finde ich, dass dein Fazit:


    Zitat

    "Leiden" entsteht weil unsere wünsche und unsere vorstellungen mit der realität nicht überein stimmen z.b. "ich darf nicht sterben" als vorstellung aber die gewisheit eines todes als realität. Läst man die vorstellungen und die erwartungen los wird auch der tod interesant (wie fühlt sich das wohl an:?


    so gut wie nichts mit der Lehre des Buddha zu tun hat.


    Klare Frage. Klare Antwort ;)