Beiträge von Lirum Larum im Thema „Regeln/Weisungen im Kadampa Buddhismus?“

    Es ist doch so, dass die Kadam Schule Atishas direkt in der Gelug Schule Tsonghkapas aufging. Es gibt also kein getrennte Kadampa Tradition. Von daher kann man doch nicht davon reden, wie etwas in einem Kadampa-Buddhismus ist. Auch Geshe Kelsang war doch ein Gelug-Lama mit einem Gelug-Lehrer. Oder wo liege ich falsch?


    Von daher muss man doch fragen, wie andere Gelug-Lehrer entsprechende Passagen ihrer wichtigen Schriften auslegen.

    Ich denke, Du liegst richtig.

    Darin liegt auch das Problematische: Die Kadampa Lehren sind sehr alt und alle Gelugs stützen sich darauf.


    Daraufhin eine Neue Kadampa zu gründen, fast alle Lehrinhalte 1:1 zu übernehmen und gleichzeitig eine bestimmte Yidam-Praxis von niederer Qualität zu propagieren, von der der Dalai Lama abrät und die ihn schädigt, sieht mir nach Missbrauch der tibetisch-buddhistischen Institutionen aus.


    Die wichtigen Schriften sind alt und werden so übernommen, wie sie sind. Der Streit geht nicht um Kadampa sondern um Ereignisse der neueren Zeit (anfang des 20. Jhd frühestens).


    Die Haltung der Lamas ist, nicht weiter darüber zu reden. Man zieht nur schlechte Energie an.

    Deshalb war das jetzt auch mein letzter Beitrag dazu. :)


    Der gesamte Artikel ist interessant und gut lesbar, aber ich möchte diesen Absatz als besten Tipp gesondert hervorheben:

    Zitat

    Was würdest du jemandem raten, der in einer Gemeinschaft ist, bei der er nicht ganz sicher ist, ob es sich um eine sogenannte Sekte handelt oder nicht? Kannst du ein paar konkrete Tipps geben, wie man das erkennen kann?


    Tenzin Peljor:

    Mein Verständnis ist so: Hat man sich bereits blindlings oder von ganzem Herzen auf eine Gruppe eingelassen, die eine klassische Sektenstruktur hat, dann ist es relativ schwer, diese Gruppe und deren Strukturen mit der nötigen Distanz zu reflektieren und wieder herauszukommen. Solche Gruppen haben ein sehr gutes und effektives sogenanntes Indoktrinationssystem, im Grunde eine Art der Selbstmanipulation, bei der Wahrnehmungen, Vorstellungen, Emotionen und das Ego geschickt hin zu einer gewünschten Wirklichkeit manipuliert werden. Das ist nicht einmal böswillig. Ist man Teil dieses Denk- und Manipulationssystems ist es meines Erachtens eigentlich schon zu spät. Der Geist ist in einer Scheinwirklichkeit gefangen, die er falscher Weise für die Wirklichkeit hält.


    Deshalb ist meiner Meinung nach der wichtigste Schutz, gerade am Anfang, zu möglichst vielen Lehrern und Gruppen zu gehen, unterschiedliche Gruppen und Lehrer kennenzulernen und verschiedene Erfahrungen zu sammeln ohne sich festzulegen. Dann hat man einen breiteren Erfahrungs-Hintergrund und kann leichter unterscheiden: Hier ist es eher enger, hier ist geistige Weite und Toleranz vorhanden, hier habe ich das Gefühl, ich werde hineingezogen und hier wird mir eher Freiheit gelassen. Wenn man keinen Vergleich hat, ist es relativ schwer, unheilsame oder weniger förderliche Strukturen bzw. Lehrer und deren Gruppen zu erkennen. Ist man Teil einer Sekte, wird der Kontakt zu Außenstehenden als etwas Unerwünschtes, ja Gefährliches, angesehen, und es ist dann so gut wie unmöglich sich solch einen breiten Erfahrungshintergrund zu erarbeiten und auf der Basis dessen dann die Sekte als Sekte zu erkennen.

    Hm, Sophia94 ,

    falls ich irgendwie schroff herüber gekommen bin, entschuldige ich mich.


    Ich finde es völlig in Ordnung, dass Du sowas hier fragst. Nicht nur das, sondern ich finde es auch sehr glücklich und günstig, solche Fragen auf Buddhaland.de zu stellen. Geschichtsbücher zu 14,98 mögen auch ihre Berechtigung haben, aber ein Nachfragen an geeigneter Stelle im Internet ist heutzutage legitim und setzt nicht voraus, dass man sich sonst nicht weiter informiert, wie oben anscheinend angedeutet wird. :(


    Es ist auch besonders wertvoll, auf sein Bauchgefühl zu achten und es nicht einfach einer Anweisung folgend wegzuschieben. Bravo. :rose:

    Wenn man etwas nicht hinterfragen darf, ist es eine Sekte. Wenn Du mit Kadampa Buddhismus die Gruppe NKT meinst: das ist eine Sekte.


    Zu ausgiebigen Erfahrungen mit der NKT: Heilsame und unheilsame Strukturen – Interview mit Tenzin Peljor zum Thema „Sekten“


    Die NKT ist also eine Gruppe, die sich vom restlichen tibetischen Buddhismus etwas absondert - sie stehen insbesondere dem Dalai Lama feindlich gegenüber. Ansonsten wirken sie sehr "gut" - ich sehe das aber als Fassade und rate besonders Anfängern dringend davon ab, sich dort vereinnahmen zu lassen.