Alles anzeigenhttps://www.ursachewirkung.at/…hungsdynamik-durchschauenEin Interview mit dem Soziologen Werner Vogd zu der Frage, ob das buddhistische Lehrer-Schüler-Konzept für den Westen taugt.
"Wir haben, der Aufklärung geschuldet, ein völlig anderes Menschenbild als Asien. 'Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit', schrieb Kant. Wir sind gewohnt, ohne Bevormundung auf die Suche nach Erkenntnis zu gehen."
Bedenkenswert.
Werner Vogd stellt in dem Artikel das Lehrer-Schüler-Konzept nicht grundsätzlich in Frage, es geht vielmehr um Lehrer die sich selbst überschätzen und um Schüler die sich zu sehr an den Lehrer binden:
Mein Fazit ist: Ein Lehrer hat eine wichtige Funktion im Buddhismus, sofern es in einem überschaubaren Zeitrahmen zu einer Emanzipation des Schülers kommt. Es ist immer ein Warnsignal, wenn das nicht passiert.
Gegen das Lehren an sich ist ja nichts einzuwenden, es gehört untrennbar zur menschlichen Kultur, jeder lernt von anderen sobald er auf die Welt kommt. Wie könnte das nicht gelten für die wichtigste aller Lehren, Erkenntnis über das Dasein und Befreiung von allen Leiden.
Probleme entstehen wenn man sich von einem Lehrer abhängig macht, sich ihm blind ausliefert. Zum Lernprozess gehört immer auch das eigene Nachdenken, darauf wird in der Buddhalehre ausdrücklich hingewiesen. Das bewahrt davor an unqualifizierte Lehrer zu geraten. Ein guter Lehrer hilft dem Schüler die Weisheit in sich selber zu erwecken und unabhängig zu werden.