Beiträge von ARYA DHARMA im Thema „Führt Prasangika Logik zu Mahamudra?“

    sorry, ich möchte nicht teilnehmen. Ich wollte nur den Beitrag nicht melden, ohne dich noch mal direkt anzusprechen.


    Ja gut, wenn das hier so üblich ist, Beiträge zu melden, aber wenn es um Argumente geht, schnell auszusteigen, dann frag ich mich, was User für Vorstellungen von Foren haben.


    Du möchtest nicht teilnehmen, weil deine Aussagen unhaltbar sind, das ist alles.


    Das Problem ist, dass heute alles als Angriff gewertet wird, darum kann man Themen nicht mehr ausdiskutieren. Das ist bequem, schützt aber den eigenen Dünkel. Psychologisch ist das leicht zu ergründen: Man flüchtet sich in eine Blase und wenn jemand daherkommt und da hineinsticht, dann darf das einfach nicht sein.


    Ich akzeptiere das natürlich.


    Allgemein sagt mir der Buddhismus zu, da es nicht um Glauben geht, sondern um Überprüfung. Doch meine ich, hat man sich von der Doktrin des Buddha schon lange entfernt.

    das Bashing des tibetischen Buddhismus ist hier nicht gestattet. Ich melde deinen Beitrag.


    Oh je, du wolltest doch hier gar nicht mehr teilnehmen.


    Dann tu mir bitte einen Gefallen und erkläre mir, warum eine Geist zu Geist Übertragung keine "Gehirnwäsche" ist? Das musst du ja begründen können.


    Wenn der Begriff zu hart ist, dann nehme ich ihn gerne zurück, möchte keinen beleidigen. Sprechen wir von "unüberprüfbaren Annahmen", das ist auch viel schöner das Wort.

    Das ist alles vollkommen richtig was Du schreibst. Da Du die Musik „weinerlich und soft“ findest, verschliesst Du dich der Übertragung in eine weinerlich-softe Stimmung versetzt zu werden. Manchmal können wir das selber bestimmen aber nicht immer:


    Ja, ich blocke es ab, da es mir nicht gefällt. Aber mich haben natürlich auch schon Songs spontan zum Weinen gebracht, da hat man keine rechte Kontrolle darüber, da geb ich dir Recht.



    Ganze Industriezweige haben sich darauf spezialisiert unbewusste Übertragungen in unseren Geist zu beamen. Das mag nun etwas paranoid-schizophren klingen ist jedoch Tatsache.


    Nein, das ist Tatsache. Man kann auch mit Frequenzen arbeiten oder mit stillen Übertragungen. Aber für mich ist das eben Beeinflussung, keine Übertragung. Alleine schon mit der körperlichen Präsenz, mit dem Auftreten, kann man die Menschen beeinflussen - ein guter Redner weiß das. Aber das hat für mich nichts mit den "Geistübertragungen" eines Meisters zu tun. Denn auch er beeinflusst mit seiner körperlichen Präsenz und seiner Historie, so dass Menschen bereit sind, sich ihm zu öffnen. Dagegen hab ich nicht das Geringste. Was mich stört ist vielmehr, dass man dieses Übertragungen und Geschehnisse selbst nicht weiter untersucht und sich fragt, ob das Leid jetzt wirklich beendet wurde. Denn höhere Bewusstseinszustände kann man auch durch Drogen auslösen, da sehe ich keinen Unterschied.




    Der tibetische Buddhismus ist eine dogmatische Religon, wie auch alle grossen Weltreligionen. Sie berufen sich auf die Autorität von alten Schriften, Überlieferungen und autoritäre geistige Führer.


    Allerdings stehen diese dogmatischen Religionen in fundamentalem Gegensatz zur Urschrift des Buddhismus dem Palikanon:


    Ja. Darum steigen auch User aus dem Thread aus, weil sie denken, man würde sie oder ihren Glauben beleidigen, während es (für mich zumindest) nur um Argumente geht. Wenn jemand behauptet, dass er Materie auflösen kann oder sie sich selbst auflöst, weil er oder sie gerade darauf schaut, so kann er dies nicht belegen - es findet in seinem Kopf statt. Und ich glaube (Vermutung!), dass durch Yogacara und "Nur Geist Lehren" solch ein Fokus gestärkt wird - man bezieht sich nur noch auf den Geist und alles ist automatisch wahr, was mit der Wahrnehmung in Zusammenhang steht.

    Warum setzt du etwas vorraus und hinterfragst das nicht?


    Habe ich lange genug hinterfragt, aber irgendwann orientiert man sich an der Realität, buddh. gesprochen nimmt man Anteil an der konventionellen Wahrheit und verliert sich nicht in Einheitsphantasien.




    Kehrtwende, komplett anderer Punkt: Wenn du dich nicht als feste Instanz setzt, dann andere auch nicht. Warum kann es dann zwischen dir und dem Guru keine Geist-zu-Geist Übertragung geben?


    Weil ich keinen Zugriff habe auf das Geist-Kontinuum des Meisters und er auch nicht auf meines. Das ist ganz leicht zu verstehen, man muss da nur aus dem Guru-Glauben mal raus. Keiner von uns kann wissen, was der andere denkt, weil das Bewusstsein getrennt ist - es ist nicht eins.





    Grundehrliche Frage: Ist es Dir möglich, dieses "Gespräch" nun abzuhaken?


    Nein, es entwickelt sich doch erst. Du kannst teilnehmen oder nicht, das ist unerheblich für mich.

    Auch wenn alles schon erleuchtet ist, kann das nur der erkennen, der selbst erleuchtet ist.


    Was nützt solch ein Satz? Wenn alles erleuchtet wäre, dann auch der, der nicht erleuchtet ist - dies ist nicht abhängig von einer "Erkenntnis", da du ja einen nondualen Zustand voraussetzt.


    Ansonsten wäre schlicht für alle Wesen in ihrer eigenen Erfahrung alles gut, und dann bräuchte es keinerlei Religion, Spiritualität usw.


    Der natürliche Zustand ist keine Erfahrung von "alles gut", sondern eben die Erfahrung, eines natürlichen Zustandes - da kommt alles drin vor.



    Das "Höchste" kann man durchaus auch als "das Niedrigste" bezeichnen, wenn man damit meint, dass es die Grundlage von Allem ist.


    Und eine solche Grundlage aller Dinge ist eine reine Vorstellung, ein metaphysisches Konstrukt. Man setzt sie nur mit dem Immanenten gleich, wie es auch Zen oft macht -. dies führt dann letztlich zu nichts, außer zu einer Nicht-Unterscheidung, die jedoch schon vorgelegen hätte, wenn man noch nie von "dem Höchsten" gehört hätte.




    Aber was ist denn "Materie"?


    Materie ist ganz einfach alles, was körperlich in der Wahrnehmung erscheint. Darüber hinaus muss man nicht gehen.


    Wenn wir dann die Quantenphysik mit ins Boot nehmen, dann beschreibt diese eben unsere "verblendete Sichtweise", dass Materie etwas festes wäre. Der aufmerksame Buddhist weiß dies aber bereits.




    Wenn ich also Deine zwei Aussagen nebeneinander stelle: warum muss man dem natürlichen Seinszustand eine Bezeichnung, Lehrer und Lehrer hinzufügen - na eben weil wenn es blos eine Idee bleibt, diese niemandem nutzt. Es wird nicht erfahrbar, nicht umgesetzt.


    Ja und darum geht es schon die ganze Zeit. Selbst wenn solch eine idealistische Theorie erfahrbar wäre, dann nur von dem Erfahrenden. Dieser jedoch kann es mir nicht geben, nicht mal 1% davon. Er beschreibt dann Dinge und gibt mir Techniken an die Hand und nach einer Weile kann ich mich dann in den "höchsten Zustand" hineindenken - und das geschieht auch auf diese Weise. Denn die Konsequenzen möchte keiner tragen -. kann auch keiner tragen, da diese Zustände herbeigedacht wurden, es sind keine Verwirklichungen. Und selbst wenn es diese Verwirklichung gäbe - sie hat nichts mit dir und den Praktizierenden zu tun.

    Doch zuerst müssen wir "Illusion" definieren: eine Illusion ist nicht nichts, sondern eine Illusion ist eine falsche Vorstellung von etwas, das eigentlich anders ist. Tatsächlich müssen wir alle Illusionen loslassen und aufgeben, um das Letztendliche zu verwirklichen. Illusion ist das Gegenteil von Erleuchtung. Illusion ist aber nur ein falscher Gedanke und damit erstens nichts Dingliches und zweitens geht er aus der gleichen innewohnenden Grundnatur hervor, wie "erleuchtete Gedanken". Am Ende sind es alles "nur Gedanken". Die Erfahrung ist aber sehr viel umfangreicher als das.


    Ja, genau das habe ich ja gemeint - die Illusion in der buddh. Philosophie ist ja nicht gleichzusetzen mit der "maya Illusion" des Hinduismus.



    "Natürlicher Seinszustand" ist so etwas wie eine Fachsprache des Dzogchen. "Natürlich" heisst hier, dass es nicht gekünstelt ist. Es ist das, was ist. Es gibt keine Illusionen darüber, sondern nur das, was ist.


    Mit dieser Aussage kann ich vollkommen mitziehen! Gleichzeitig frage ich mich allerdings, warum man diesem natürlichen Zustand etwas zufügen sollte? Kurz gesagt: Warum von "höchster Verwirklichung" und von "höchster Wahrheit" sprechen? Warum die absolute Notwendigkeit eines Gurus betonen, wobei die Beziehung an sich ja schon gekünstelt ist. Denn der eine ist ja dann "natürlicher", was für mich wiederum "unnatürlich" wirkt - und auch ist. Denn wenn das, was einfach ist, wirklich das "Höchste" ist, dann ist das was ist, ob mit oder ohne Lehrer, das was ist, und somit ununterscheidbar "das Höchste", was wiederum die Aussage im Text unnötig und sogar falsch erscheinen lässt.


    Erleuchtung heisst hier, alle Interpretationen liegen zu lassen und sich auf das zu beziehen, was ohne Bewertung direkt, frei und offen erscheint und sich wieder auflöst.


    Ja, und das ist, plump gesagt, die Materie. Man überteibt doch, wenn man sagt, dass sich nicht Interpretationen und falsche Sichtweisen auflösen, die Objekte verdeckt haben, sondern die Materie selbst - das halte ich für vollkommen abwegig und unglaubhaft.


    Es sei denn, man geht "full Dzogchen" und erkennt, dass auch das Benennen und Urteilen nicht benannt und beurteilt werden muss.


    Ja, das nenne ich "natürlichen Zustand". Es ist das daoistische WuWei. Weder Geist noch Nicht-Geist.


    Ich denke, gerade im Dzogchen liegt sehr viel Gutes und Wahrhaftes, wobei Yogacara dann wiederum übertreibt. Die eine Richtung dünnt aus, die andere Richtung fügt hinzu. Idealistische Ansätze gibt es ja auch in der westlichen Philosophie zu Hauf. Doch wozu führen diese? Im besten Falle zur totalen Aufgabe, wie im Falle Wittgensteins.

    Zitat

    Die höchste Vollendung ist, die Immanenz / das Einwohnende / zu verwirklichen, ohne daran Hoffnungen zu knüpfen


    Im gesamten Mahamudra Gesang finde ich diese Stelle am bemerkenswertesten.


    Hier ist die Rede davon, "Immanenz zu verwirklichen" - doch Immanenz wird von Usern als "Illusion" bezeichnet. Wenn wir dies dann zusammenbringen, müsste man, nach Mahamudra, eine Illusion verwirklichen, was natürlich nicht gehen kann.


    Auch finden wir, bei näherer Betrachtung, eigenartige Gegebenheiten. Hier eine Anweisung:


    Zitat

    Lass ab von allem Tun


    Hier eine weitere Anweisung:


    Zitat

    entspanne dich, halte deinen Mund geschlossen und verharre in Schweigen, mach deinen Geist leer und denke an nichts.


    Das sind klare Handlungsanweisungen, also "Tun".


    Auch hier:


    Zitat

    Meditiere in Wäldern und Bergen.



    Wenn du ohne Mühe gelöst im "natürlichen Seinsstand" bleibst, wirst du Mahamudra erlangen und das Nicht-Erreichbare erreichen.



    Was ist ein "natürlicher Seinsstand"?


    natürlich = sich auf die Natur beziehend, naturgemäß, in der Natur vorkommend


    Das Nicht-Erreichbare zu erreichen ist widernatürlich, da es sich nicht auf die Natur bezieht, auch nicht naturgemäß ist, und auch nicht in der Natur vorkommt - es ist etwas Gedankliches, ein Ideal - darum kann so etwas kein natürlicher Seinsstand sein. Darum müssen solche "höheren Zustände" antrainiert werden. Sie sind nicht "mühelos". Sie werden erworben und dann weitergegeben.

    Da ist sehr viel meisterhaftes dran: Hier hörst und siehst Du zwei sehr bedeutende Meister beim Uebertragen von Gefühlen:


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    Da fühle ich z.B. überhaupt nichts, weil ich solche Musik weinerlich und soft finde.


    Wie auch bei diesen Simone und Furunkel, ist es absolut notwendig, sich dem zu öffnen. Der Schüler macht dies beim Meister und dies bewirkt, dass der Meister wirken kann - natürlich, so wie ein hübsche 19 jährige einen ganzen Männerabend aus den Angeln heben kann.


    Ein Meister könnte bei mir gar keine "Wahrheitsübertragung" machen, da ich nicht daran glaube und natürlich dafür auch nicht offen bin.


    Offen bin ich allerdings für Beweise und gute Begründungen - so wie es der Buddha in seinen Lehrreden macht. Das erstaunt mich.

    Eine "höchste Wahrheit" für eine handvoll Schüler - das verwundert mich. Wären alle Meister auf einmal tot, gäbe es keine Wahrheit mehr. Ein logischer Schluss, aber unsinnig zu behaupten. Der Buddha sagte, dass seine Lehre die Wahrheit und der Meister sei - das schafft Klarheit.

    Vielleicht hättest Du bei Deiner Frage einfach klar machen sollen, dass Du lediglich diese Antwort benötigst, da Dir das alles andere bekannt ist.


    Mir ist gewiss nicht alles bekannt und den tib. Buddhismus kenne ich nicht direkt, im Sinne von: Mitglied in einem Zentrum, regelmäßiger Austausch, in einer Linie präsent.


    Trotzdem führte ich schon viele Dialoge, auch mit "Meistern" und kenne einiges, aber sicherlich nicht alles, darum frage ich ja hier.



    Das ist nicht ganz korrekt. Vorausgesetzt man hat gleiche Erfahrungen gemacht, lassen sich Gedanken und Gefühle sehr wohl übertragen es braucht einfach ein entsprechendes Medium.


    Es gibt keine "gleichen Erfahrungen", so etwas ist unmöglich. Ein Gedankenüberprüfung ist überhaupt nicht gesichert bewiesen und Gefühle kann man natürlich übertragen, ist aber biologisch erklärbar, etwa mit den Spiegelneuronen:


    Zitat

    Spiegelneuronen sind ein Resonanzsystem im Gehirn, das Gefühle und Stimmungen anderer Menschen beim Empfänger zum Erklingen bringt.


    Da ist also nichts "meisterhaftes" dran.

    Das ist ein Prozess wofür der Überträger die Wahrheit erfahren muss und das ist dass es keine Trennung von mir und dem anderen gibt.


    Es gibt das denkende Subjekt nicht als getrennt vom gedachten/wahrgenommenen Objekt.


    Diese "Nicht-Trennung" ist jedoch nur ein geistiger Akt. Der andere ist von dir getrennt, auf physischer, wie auch auf geistiger Ebene.


    Wenn solch eine "Wahrheit" übertragbar wäre, dann wären es auch, logischerweise, geringere Dinge. Aber selbst eine Übertragung von 4 möglichen Symbolen findet auf "geistigem Wege" nie so statt, dass man von einer wirklichen "Gedankenübertragung" sprechen kann. Und wahrscheinlich sagst du jetzt, dass die "höchste Wahrheit nicht gedanklich ist" - aber dann wird auch nichts übertragen, denn Geist als reines "Ding" kann nicht übertragen werden, höchstens Inhalte des Geistes - was aber auch nicht geht, zumindest nicht signifikant. Versuche gibt es darüber tatsächlich, im Zuge der "Telephatie" waren diese Versuche notwendig, um herauszufinden, ob es so etwas nicht wirklich geben könnte - es gab/gibt keinen Beweis dafür.


    Vielleicht hilft das weiter:


    Zitat

    Im frühen Yogacara entstand die Lehre von den fünf Kategorien (vastu). Sie stellt einen mit dem bekannten Konzept der drei Wesen (Sanskrit: svabhava)vergleichbaren Versuch dar, alle Aspekte des Seins in einem zusammenhängenden Schema zu erfassen.


    Den Vastus ist auch der 5-vastu-Abschnitt der Viniscayasamgrahani der Yogacarabhumi gewidmet.

    Die Hauptaussage der 5-vastu-Lehre besteht in der Annahme, dass die Bezeichnungen der alltäglichen Dinge auf falsch aufgefassten Merkmalen oder Grundlagen basieren und daher nicht geeignet sind, das tatsächliche Wesen der Dinge auszudrücken. Diese falsch aufgefasste Grundlage, ihre Benennung sowie die Denktätigkeit als Sitz des Sprachgebrauches stellen die ersten drei der fünf vastus dar, dh. die Erscheinung (nimitta), der Namen (naman) und die Vorstellung (vikalpa). Die drei repräsentieren die der Befleckung angehörigen und daher nur vordergründig existierenden Phänomene der Erscheinungswelt. Das wahre, von jeder Befleckung geläuterte Wesen (tathata) der Erscheinungen sowie seine richtige Erkenntnis (samyagjnana) sind die letzten zwei der fünf vastus

    Du setzt hier einfach so ein wahrnehmendes Subjekt und ein wahrgenommenes Objekt vorraus. Das ist das dualistische Weltbild was der konzeptuelle Geist erzeugt. Deshalb glaubst du auch an eine so absolute Trennung zwischen dir und dem Guru, dass er dann keine Geist-zu-Geist Übertragung machen kann.


    Ja, das setze ich voraus und komme so mit der Realität auch in Übereinstimmung. Der Dualismus muss nicht unbedingt dabei aufkommen, da ich mich ja nicht als feste Instanz setze, so auch nicht die Objekte.



    Da musst du dich mit dem zwei Wahrheiten Konzept beschäftigen. Absolut gesehen ist alles eine Illusion, und es gibt keinen, der was üben muss. Auf relativer Ebene fühlt es sich aber alles höchst real an und das Selbst was in der Dualität gefangen ist, auch.


    Ich kenne die zwei Wahrheiten. Aber ich lege sie nicht so aus, wie du es tust. Denn "Illusion" ist ein zu starker Begriff. Außer du denkst eben in diesen "Geistebenen", wo alles von deinem Geist gestaltet wird. Dann macht der Begriff "Illusion" Sinn - aber für mich ist das auf keinen Fall das, auf was die zwei Wahrheiten verweisen wollen. Die Dinge/Objekte existieren immer, aber nie in der Weise, wie wir sie wahrnehmen.


    Ich sehe auch nicht, wo der Buddha von absoluten Wahrheiten gesprochen hat.


    Zitat

    Absolut gesehen ist alles eine Illusion


    Das halte ich für eine Übertreibung.



    Zitat

    Auf relativer Ebene fühlt es sich aber alles höchst real an und das Selbst was in der Dualität gefangen ist, auch.


    Spricht wieder für meine Theorie.

    Die Lehren, die Du momentan zu verstehen wünscht, sind nicht einfach zu vermittelṇ. Dir fehlen die nötigen Grundlagen.


    Ich denke nicht, dass du meine Grundlagen kennst.


    Das sind für mich solche Abwehrsprüche: "Das kannst du nicht verstehen, du bist ja nicht eingeweiht in die tantrische Lehre XY und hast kein Vertrauen in Guru XY, aber das ist absolute Voraussetzung, steht auch in den Schriften!"


    Wir können immer offen reden, und natürlich ist mir bekannt, dass es diese verschiedenen Lehrrichtungen gibt. Ich habe Mahamudra und solche Sachen nicht erst jetzt entdeckt.

    Vielleicht dein Ausgangpunkt?


    Zitat

    Nach der Lehre des Vijñānavāda bestehen alle Dinge nicht im Sinn manifester Wirklichkeit, sondern nur als geistige Phänomene des Bewusstseins (vijñāna)


    Dazu meins:


    Vatsu Lehre


    Zitat

    Die Erscheinungen bestehen zwar nicht in der Art und Weise, wie die in der Vorstellung vollzogenen Benennungen sie beschreiben, man kann aber auch nicht von ihrer gänzlichen Nichtexistenz bzw. einer völlig ideellen Existenzweise nur in der Vorstellung (etwa im Sinne der vijnaptimatrata) ausgehen. Es wird vielmehr explizit darauf verwiesen, dass es auch von der Vorstellung getrennte Erscheinungen gibt.

    Die Erscheinungen lösen sich auch auf. Es ist wirklich so, dass sich die Festigkeit der Materie vor den eigenen Augen aufzulösen beginnt.


    Das halte ich für eine subjektive Täuschung. Und genau davon spreche ich: Du nimmst es vielleicht so wahr, aber du kannst mir das nicht geben, ich habe nicht deine Wahrnehmung, und das hat nichts zu tun mit:


    Dein Verstand hat ein festes Konzept. "Fremdpsychisches ist nicht übertragbar". Du definierst getrennte Wesen. Getrennte Seelen. Mein Atman, ist nicht dein Atman.

    Beiweise Atman! Dann beweist du, dass deine These stimmt.


    Atman existiert nicht, ist daher unbeweisbar.


    Es ist nicht einfach nur ein "Konzept" meines Verstandes, sondern ist tatsächlich überprüfbar, wahrhaftig greifbar, denn deine Wahrnehmung ist einzigartig, meine auch, die des Gurus auch. Um wahrnehmen zu können, bedarf es nicht der Idee des Atman.


    Mir scheint es jedoch so, dass du selbst unbewusst an Atman glaubst, denn das, was Mahamudra beschreibt, ist im Grunde genommen eine Beschreibung des Brahman, oder besser gesagt, des Para-Brahman. Die Sprache ist so ziemlich die selbe.


    Man merkt, dass das nicht "wirklich" da ist, dass das ein Film ist den der eigene Geist dahin projeziert. Und man erfährt die Wahrheit. Die für den Intellekt nicht fassbare Wahrheit.


    Das halte ich auch für höchst fragwürdig. Der eigene Geist mag Verzerrungen auf bestehende Objekte projezieren, aber doch nicht die Objekte selbst. Aber das würde wieder für meine Theorie oben sprechen - denn die Verwirklichung von Brahman ist genau so beschrieben, die illusionäre Welt wird erkannt und man erwacht zur höchsten Wahrheit, die jedoch nicht definiert werden kann.

    So ein paar Momente reichen noch lange nicht aus um tiefgreifend zu verstehen, dass das alles nur ein Film ist und alles dann auch nicht mehr so ernst zu nehmen was "mir" passiert. Daher übt man dann immer weiter.


    Wozu dann noch üben? Wenn doch alles nur ein Film ist? Und wer steckt da überhaupt drin? Und du wirst jetzt wahrscheinlich sagen, dass da keiner drin steckt, aber wer übt dann? Wozu?

    Die eigentliche Erfahrung kann mir keiner zeigen, auch der beste Guru nicht.

    Doch, kann er.


    Tränen der Dankbarkeit....


    Nein, wie sollte das gehen? Fremdpsychisches ist unübertragbar, wir haben keine gemeinsamen Wurzeln, unsere Definitionen sind unterschiedlich. Ich spreche hier nicht davon, dass ein Guru nicht etwas auslösen kann, ein Gefühl oder ein bessere Verständnis. Natürlich. Aber der Guru kann mir seine "Erleuchtung" nicht zeigen, sie mir in keinem Falle vermitteln.


    Du bist der Meinung, dass er es sehr wohl kann. Dann: Wie geschieht dieser Austausch?

    Ich hoffe du wohnst nicht in Hintertupfingen...?


    Doch, genau dort wohne ich.



    ich kann dir nicht empfehlen dich an Aussagen aufzuhängen die ein einzelner gemacht hat....wenn du deinen Weg finden willst ist die Frage wo und wie du den nächsten Schritt machen kannst.


    Ja, ist mir bewusst, allerdings frage ich gerne nach, denn man muss ja wissen, was jemand im Hinterkopf hat.


    Ich mache es ein wenig spezifischer, weil der Thread sich ja entwickelt hat:



    Für mich wirkt Mahamudra wie ein irrationaler Weg, etwas, was die Logik übersteigt.

    Aus meinen Madhyamaka Studien wurde mir bewusst, dass man gerade aber durch Logik in einen Zustand der Verwirklichung

    gelangt, in dem Sinne, dass man Leerheit in vollem Umfang erkennt.


    Darum, wenn ich beides zusammenbringen würde, wäre ein Widerspruch da. Ich teile nicht die Meinung, dass irrationale Ansätze zur Verwirklichung führen, da sie ohne Grundlage bestehen.


    Zitat

    Wer sich an den Verstand klammert, sieht nicht die Wahrheit jenseits des Verstandes.



    Wer nur mit dem Willen bestrebt ist, die Lehre zu üben, der findet nicht die Wahrheit jenseits der Übung.


    Was soll eine "Wahrheit jenseits des Verstandes sein"?


    Ich denke natürlich schon, dass es gewisse Modi gibt, in welchen man den "NoMind" verwirklicht. Aber eben in diesem leeren Geist, oder auch dem "Geist schaut den Geist" Zustand, da er ja nondual ist, gibt es keine Wahrheit, da das Gegenteil ja nicht existent ist, was eben Lüge/Täuschung wäre. So ergibt dies für mich eine leere Worthülse. Die eigentliche Erfahrung kann mir keiner zeigen, auch der beste Guru nicht.


    Zitat

    Da das Alaya(-bewusstsein) nicht geboren ist, kann keiner es behindern oder beflecken; im Bereich des "Ungeborenen" löst sich alle Erscheinung auf in die wahre Natur der Dinge,



    Was soll diese "wahre Natur" sein? Nach der Lehre Buddhas ist es doch schon vorformuliert: abhängig entstanden, leer von inhärenter Existenz. Ich sehe nicht, dass sich Erscheinungen auflösen, sondern dass der Verstand verstehen kann, wie Erscheinungen zusammengesetzt sind - doch sie lösen sich nicht auf, höchstens löst sich das falsche Verständnis auf.


    So sehe ich hier also krasse Gegensätze, die für mich unvereinbar scheinen, vielleicht mag ich mich da täuschen und mir fehlt der missing link.

    Ich meine, dass die Eingangsfrage hier so schwer ist, dass es niemand Deutschsprachiges gibt der diese Frage beanworten könnte/dazu bereit wäre.


    Und das verstehe ich eben nicht - wenn es doch die offizielle Lehrmeinung der "Tibeter" ist, warum kann hier keiner etwas darüber aussagen? Also ich meine nicht im Forum, sondern überhaupt. Ich bin nicht bewandert im tib. Buddhismus sondern kenne ihn nur über die Literatur. Aber selbst in einem Fachhandel für buddh. Literatur wurde ich nicht fündig. Ich habe dann zwar ein ausgezeichnetes Madhyamaka Buch gekauft, aber ich wollte ursprünglich mehr über Prasangika Logik erfahren.



    Da es keine Prasangika-Logik gibt, stellt sich überhaupt nicht die Frage, ob sie eine Grundlage für die Erkenntnis von Mahamudra sein kann


    Wieso gibt es keine Prasangika Logik? Wie kommst du zu solche einer Aussage? Ich bin dem empfohlenen Link gefolgt auf das Archiv und da gibt es glaub ich um die 50 Artikel, die am Rande oder ein wenig mehr, Prasangika Logik behandeln.


    Auch gibt es hier "Megathreads" eines Users "stero", welche nur davon handeln. Auch das hab ich mir mal angeschaut, er macht zwar sein eigenes System, aber die Werkzeuge dafür hat er ja anscheinend von der Prasangika Logik entlehnt.

    Muss man die Prasangika Logik bzw. System durchdrungen haben um Mahamudra zu verwirklichen?


    Gibt es nicht auch den "direkten Weg" zu Mahamudra, wie es, so meine ich, Dzogchen im Blick hat?


    Wenn Prasangika zu der "offiziellen Lehrmeinung" der "Tibeter" gehört, warum hört man davon so wenig? Auf der Suche nach geeigneter (deutscher!) Literatur findet man fast gar nichts. Woran liegt das?