Jetzt haben wir ja recht viel darüber geschrieben wie man sich das Ganze vorstellen kann, wie es zu verstehen ist, wie man es in andere Worte fassen kann. Für mich ist nun die Frage: was stelle ich mit diesem Wissen/Verständnis an?
Beiträge von xiaojinlong im Thema „khandha --> khandha --> khandha ?“
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Ich denke mit der Erklärung von mir ist nicht ganz rübergekommen was ich sagen wollte. Gefühle sind ja nichts was sich abgrenzen lässt. Sie sind da und wir versuchen sie in Kategorien wie Wut, Freude, Traurigkeit, etc einzuordnen. Damit stülpen wir eine Ordnung darüber die von uns selbst gemacht ist. Unsere Wahrnehmung nimmt ein Gefühl wahr, unser Hirn zerlegt und kategorisiert das dann um damit kognitiv etwas anfangen zu können. So würde ich das verstehen.
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Ich kann gleichzeitig traurig und wütend sein
Die Bezeichnungen traurig und wütend sind etwas das wir selbst erst erschaffen. Man könnte das vielleicht mit Farben vergleichen. Wenn ich Gelb und Blau mische, dann kommt Grün raus. Wenn ich den Begriff Grün nicht kenne / nicht verwenden will, dann könnte ich sagen: das ist Gelb und Blau gleichzeitig.
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Du sagst doch selbst:
Aber ausserhalb von eigenem Bewusstsein kann man eh nichts wissen.
Jetzt in diesem Augenblick, bist du in deinem Jetzigen Bewusstsein. Nur aus diesem Augeblick heraus kannst du auf mögliches vergangenes Dasein zurückblicken. Da du aber dieses Dasein nicht zurückholen kannst, sondern im Jetzt betrachtest, wird es zum Jetzt.
Objektiv gesehen, von aussen wäre: Khanda1 -> Khanda2 -> Khanda3 -> .. zwar durchaus da
Aber aus dem Jetzt heraus ist egal ob du Khanda1, Khanda2 oder Khanda3 betrachtest, doch immer nur das Khanda-Jetzt vorhanden. Dieser Gedankengang liegt zu Grunde, zu sagen: Khanda -> Khanda -> Khanda, denn immer wenn ich eines Betrachte, tue ich das aus dem jetztigen Khanda.
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Vielleicht magst du dir nochmal durchlesen was ich bereits geschrieben habe Alephant. Ich habe nicht verneint, dass es eine derartige Folge gibt. Ich spreche von der Wahrnehmung dieser Folge, die aus dem Jetzt heraus geschieht. Dass du weißt, welche Erfahrungen ich habe, ist mir übrigens neu. Und Dass du dich hier so äußert, als könntest du hier absolut über die Praxis anderer Urteilen halte ich für unangemessen!
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Den Blickwinkel Khanda1 -> Khanda2 -> Khanda3 hat jemand der absolut objektiv ist. Was bringt mir das, der ich als Mensch das nicht kann. Ich kann als Mensch nur aus dem Khanda heraus agieren in welchem ich mich gerade befinde.
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Im Gegenteil ist es so, dass der entfaltete Geist klarer und genauer erinnern kann. Im Gegenteil geht es darum, den Zweifel zu überwinden und auch aus der Erfahrung zu lernen, was nur möglich ist, weil Erinnerung und Konzentration des Geistes möglich ist.
Dennoch passiert es immer im Jetzt aus dem jetztigen Geist heraus. Du interpretierst deine Erinnerungen aus dem jetzigen Geist heraus. Bewertest Dinge vielleicht anders als früher, als du dich auch zurück erinnert hast.
Das Erinnerungen (un)bewusst verfälscht werden ist einfach ein Fakt. Dafür gibt es auch eigene Forschungsbereiche (Erinnerungsverfälschung – Wikipedia). Dass all das, Erinnerungen, Relfektion, etc. aus dem Jetzt heraus geschieht ist kein Widerspruch dazu, dass man sich Konzentrieren, Zweifel loslassen und aus Erfahrungen lernen kann.
Zwei Zitate hierzu:
Kosho Uchiyama | Das Leben Meistern durch Zazen:Natürlich leben wir in Wirklichkeit alle und jederzeit die Realität unseres Seins, aber trotzdem können wir diese aus den Augen verlieren, um das Phantom einer sagenhaften Vergangenheit mit uns herumzuschleppen oder nur im Verhältnis zu anderen zu leben. Führt nicht gerade dies zu Gefühlen von Einsamkeit und Verlassenheit, zu Schmerz und Leid oder auch zu Neid und Eifersucht?
Kosho Uchiyama | Das Leben Meistern durch Zazen:Es gibt zwar keinen Zweifel, dass wir in Wirklichkeit alle und jederzeit [..] irgendwie die Realität des Seins leben, aber wir müssen darauf achten, diese Realität des Seins nie aus den augen zu verlieren, sondern sie vielmehr als beständiges Ziel anvisieren, um sie zu verwirklichen. Genau an diesem Punkt liegt die Bedeutung des Zazen als Praxis, die Realität des Seins zu leben.
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Es ist nicht ein Etwas - egal ob Person oder Khanda - das verstrickt sein muss. Es reicht aus, wenn sich da etwas, verselbständigt hat und selbst verstärkt. Bei der Fliege reicht es aus, dass die einen Zusammenhang zwischen Helligkeit und Flugimpuls hat , dass sie immer wieder gegen die Scheibe knallt. Es wiederholt sich immer wieder die gleiche Schleife. Licht trifft ein -> Fliege fliegt -> Fliege knallt gegen sie Scheibe. Es muss nicht immer der identische Sinneseindrücke und der identische Impuls sein. Es reicht aus, dass Lichteindrücke zu Fliegimpulsen führen. Die Flüge steckt in ihrem Verhalten fest.
Diese Folge gibt es unbestreitlich, allerdings es uns nur möglich sie als Konstrukt aus dem Augenblick heraus wahrzunehmen. Ich denke, dass hier an diesem Punkt etwas aneinander vorbei gesprochen wird. Daseinsgruppen als Hilfskonstrukt vs Die uns jetzt formende Daseinsgruppe.
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Alles was ich erfahre, erfahre ich in diesem einen Moment. Erinnere ich mich zurück, dann erfahre ich auch das in diesem Moment. So ist es zwar so, dass mein Bewusstsein in einem anderen Moment anders war, aber wenn ich jetzt an diesen Moment zurückdenke, dann tue ich das aus meinem Bewusstsein jetzt. Daraus folgt, dass die Gedanken, die unsere Bewusstseinszustände bewerten immer nur aus dem einen Bewusstsein des Moments entstehen. So interpretiere ich, was Katrin. hier sagt.