Beiträge von Monika im Thema „Frage eines Neulings“

    Hm, ja, aber wie kommt es, dass es die Traditionen gibt, wenn Buddhisten doch darauf verzichten könnten?

    Hallo Fá Fá,

    diese Frage verstehe ich nicht. Ob nun in Japan oder Tibet, überall gab es vor Buddha bereits ähnliche Philosophien bzw. Religionen. Nun wurde eben Buddhas Lehre damit mehr oder weniger vermischt und an die Kultur "angepasst". Die grundsätzlichen Inhalte sind jedoch überall dieselben. "Nur" die "Ausschmückungen" und Interpretationen unterscheiden sich. Was dazu führen kann, dass das "normale" Volk die Ausschmückungen etc. für Buddhas Lehre hält, weil es sich gar nicht mit der Lehre an sich beschäftigt.


    Genau so wie in der Katholischen Kirche Maria und andere Heiliggesprochene verehrt werden und von der Lehre Jesu nicht so viel übrig bleibt.


    Deshalb gebe ich Lotsawa recht, auf die Traditionen kann verzichtet werden.

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    Je nach dem mit wem man spricht und in welcher Lage sich diese Person befindet, sowie was deren Vorwissen ist, nutzt man ja auch mal unterschiedliche Wörter.

    Moin Xiaojinlong,

    das zeigt ja auch, wie einfühlsam der Buddha war. Auch Jesus hat verschiedene Beispiele gebracht, je nachdem, ob er mit einem Bauern sprach oder mit einem gebildeten "Hausmann".

    Außerdem sind mehr als 40 Jahre Lehr"zeit" ja auch ein wachsender Prozess - selbst bei Buddha, auch wenn er erleuchtet war, hat sich ihm sicher in diesen Jahren seine eigene Lehre noch mehr erschlossen.


    Und sollte von "Interpreten" da was hinzugefügt worden sein, so erschließt sich das aus dem Zusammenhang. Mein Chef sagte immer, wichtig ist, dass das, was gemeint ist, "durchdringt".


    Im übrigen muss das tatsächlich jede/r für sich selbst herausfinden. Wer will sich darüber streiten, ohne seine Mitte zu verlieren? Und wen interessiert das? Es geht nur um jeden einzelnen selbst, heilsam oder unheilsam herauszufinden. Es geht nicht um Recht oder Un-Recht.

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    Hallo und herzlich Willkommen lotsawa,

    womit Du Dich beschäftigst, habe ich mich erst nach Jahrzehnten beschäftigt. Ich habe einfach verschiedene Gruppen mehr oder weniger länger "besucht", habe sogar Zuflucht genommen zum Tibetischen Buddhismus, bin aber wieder ausgestiegen, nachdem ich erlebt habe, wie es dort (Ole Nydal) zugeht. Das tibetische Zentrum in Hamburg-Berne hat mir gut gefallen. Aber ich lebe jetzt in Schleswig-Holstein und "wandere allein dem Nashorn gleich" - abgesehen von wenigen Freundinnen und diesem Forum.


    Ebenso wie Ellviral gibt es für mich nur noch zwei wichtige Aussagen, nämlich die von den Vier Edlen Wahrheiten und den dazugehörigen achtfachen Pfad. Diese Aussagen gelten für alle buddhistischen Richtungen.


    Ich lese seit ca. 35 Jahren verschiedene Interpreten, z.B. Anfängergeist im Zen oder Pema Chödrön von den Tibetern. Für den Anfang finde ich - da ich mich dem Theravada am nächsten fühle - die Bücher "Meisterung der Existenz durch die Lehre Buddhas" von Paul Debes am besten oder "Ein Buddha auf dem Bücherschrank" von Ludwig Schafft.


    Auf Deine Frage nach den Nachfolgern bzw. Interpreten der Lehre möchte ich antworten, dass ich auch sie ernst nehme. Vor allem sind sie leichter zu lesen und zu verstehen. Der Palikanon ist für mich erst seit ein paar Jahren wichtig geworden. Der Buddha selbst hat aber darauf hingewiesen, dass es nur einer Handvoll Blätter und nicht den ganzen Wald benötigt, um die Lehre zu verstehen. In über 40 Jahren Lehrtätigkeit kommt natürlich eine Menge zustande, aber es sind nur Ausschmückungen, weitere Erklärungen, spezielle Details, die nicht für die Erlangung des Erwachens vonnöten sind.


    Alles Gute für Dich

    _()_ Monika