Beiträge von MarioK im Thema „Ist der Buddhismus zu lieb?“

    ..wer loslassen kann, lässt los, GERADE mit BEsitz. Wer loslassen kann, kann auch besitzen. Wer nicht besitzt, kann dagegen anhaften


    Da fällt mir Ajahn Chah ein, der mal einem Mönch, der mit Geld umging, aber nach eigener Aussage nicht daran haftete, erwiderte: "Ich glaube Dir, wenn Du ein Salzkorn essen kannst, ohne einen salzigen Geschmack in Deinem Mund zu erleben" (Stillness Flowing, The Life and Teachings of Ajahn Chah)


    Ich glaube das "Loslassen" im Grunde etwas anderes bedeutet als willentlicher Verzicht. Loslassen ist etwas, was auf natürliche Weise geschieht, wenn die Praxis soweit ist. Das kann man nicht erzwingen. Bezüglich Deines Beispiels des Kampfs wegen Familie und Beruf kann ich das sehr gut nachvollziehen. Der Glaube, man müsse kämpfen, zeigt m. E. nur auf, wie stark unsere Anhaftungen tatsächlich sind. Vor allem eben, wenn wir Haushälter und Laien sind. Die Regeln des Vinaya sollen den Weg zu Nibanna erleichtern, nicht erschweren. Haushälter haben es viel, viel schwerer. Da darf man sich eingestehen, dass die Fallhöhe eben sehr hoch ist. Deswegen ist die Lehre des Buddha bestimmt nicht "lieb". Sie ist ernüchternd und im besten Falle ent-täuschend. Diese Welt friedlicher zu machen kann auch nur eine Frucht des eigenen Bemühens aber nicht Selbstzweck sein. Es gibt kein richtiges Leben im Falschen. Soweit meine 5 Cent...