Beiträge von Raphy im Thema „Leben und Leiden“

    Für mich spielt es sowieso keine so große Rolle, weil für mich Begehren nicht nur das Begehren ist etwas haben zu wollen, sondern auch das Begehren etwas nicht-haben zu wollen / weg-haben zu wollen.


    Begehren nach Dasein würde dann das Begehren nach Nicht-Dasein einschließen.

    Weil man einmal Dasein haben will und einmal Dasein nicht haben will.


    Dann wäre sogar die Version von Ajahn Mettiko Bhikkhu (Kay Zumwinkel) mit Dasein und Daseinsmöglichkeit sinnvoller, weil es sonst doppelt gemoppelt wäre, wenn man das Gleiche nochmal mit Nicht-Dasein durchgeht.


    Also dann will man einmal Nicht-Dasein haben und einmal Nicht-Dasein nicht haben.


    Auf der anderen Seite wäre es aber eine gute Erinnerung an Lesende die mehr in die extreme Richtung Vernichtungsglaube tendieren, dass es keine Lösung ist Dasein abzulehnen oder ein Nicht-Dasein zu erreichen, wenn man sagt Begehren nach Dasein und Begehren nach Nicht-Dasein ist der Ursprung von Dukkha.


    Denn weder Sein noch Nichtsein gibt es für eine(n) die/der richtig sieht.


    Samyutta Nikaya 12.11-20


    Aber nur (m)eine Meinung.


    :)


    Liebe Grüße

    Hallo ihr Lieben.


    @vorherigem Post:


    Hier noch die Begründung für Interessierte (Falls es die gibt. :grinsen:) von Ajahn Mettiko Bhikkhu (Kay Zumwinkel) warum er Begehren nach Dasein und Daseinsmöglichkeit übersetzt:


    Rev2004.pdf (Seite 2)


    Vom Gefühl her gefällt mir die Übersetzung von Sein und Nichtsein besser.


    Ich kann leider kein Pali. Und kann damit nicht beurteilen ob das mit der Vorsilbe "vi" stimmt, dass sie niemals "nicht" bedeuten kann oder in diesem speziellen Fall nicht "nicht" bedeuten kann oder die Wahrscheinlichkeit dafür gering ist, dass es "nicht" bedeutet.


    Sprache ist, wie das Dasein, komplex, vielschichtig, nicht immer eindeutig und lebt deshalb auch von den Zusammenhängen in denen gesprochen wird.


    Es kann also auch sein, dass die Übersetzung von Ajahn Mettiko Bhikkhu (Kay Zumwinkel) richtiger ist, näher an der Wahrheit.


    Vielleicht kann man auch beide Versionen nebeneinander stehenlassen und jede/jeder wählt das was für sie/ihn passt.


    Von daher will ich meine Zustimmung zu Alephant relativieren, indem ich zustimme, dass für mich die Übersetzung von Sein und Nichtsein gefühlsmäßig besser passt.


    Ob die Übersetzung von Ajahn Mettiko Bhikkhu (Kay Zumwinkel) frei und eigenwillig ist, kann ich garnicht beurteilen.


    Meiner Meinung nach.


    :)


    Liebe Grüße

    Hallo lieber Alephant.


    Habe einen Monat Buddhaland-Pause gemacht. Deswegen antworte ich erst jetzt.

    Sehe ich auch so. :)


    Alles Gute dir.


    Liebe Grüße

    Hallo liebe Monikadie4.


    Habe einen Monat Buddhaland-Pause gemacht. Deswegen antworte ich erst jetzt.

    Ja, ist meistens das Richtige. :grinsen:


    Macht nichts. Es ist wie es ist. :)


    Dir auch alles Gute.


    Liebe Grüße

    Gerne lieber Sili.


    Habe einen Monat Buddhaland-Pause gemacht. Deswegen antworte ich erst jetzt.


    Ja mit den verschiedenen Übersetzungen ist es so eine Sache. Letztendlich geht es darum den Kern zu erkennen. Und der ist letztendlich nicht nur in Worten zu finden, sondern auch jenseits der Worte.


    Der Kern der Kernlosigkeit.


    Nochmal @Palikanon:


    MN1 und MN2 finde ich persönlich auch noch wichtige Suttas.


    In MN1 geht es um das Loslassen der Vorstellungen, was zum unmittelbaren Durchschauen der Dinge führen soll.


    Majjhima Nikāya 1


    In MN2 hat man einen schönen Überblick über die verschiedenen Herangehensweisen um mit den Trieben/Befleckungen/Dingen umzugehen. Da es manchmal auch mehr braucht als nur der Hinweis: "Mit dem sein was hier ist."


    Majjhima Nikāya 2


    Aber Palikanon ist natürlich keine leichte Kost.


    Und alles nur (m)eine Meinung.


    Alles Gute dir.


    :)


    Liebe Grüße

    ...


    Das stimmt aber wen es ein ziel geben würde (ja momentan ist mir klar das es das nicht gibt nur halt nicht immer :erleichtert: ) dan wäre es ja schon zu erlöschen ode ? Also quasi nicht mehr zu kommen (ausgenommen einige erwachte die anderen helfen wollen zu erwachen. Wie machen die das wohl das bei der wiedergeburt nicht alles gelöst wird :? ? Ach egal :grinsen: )


    ...

    Hallo liebe/r Sili.


    Weder verlöschen wollen, noch nicht-verlöschen wollen. ;)


    Das Begehren (Durst) und Unwissenheit verlöschen und damit wohl auch das was man glaubte zu sein. Es ist aber nicht durch Vernichtung zu erreichen.

    Ausrichtungen der Achtsamkeit


    Das kann man in meiner Erfahrung aber nicht bewußt machen: nichts mehr zu wollen, keinen Durst mehr zu haben. Ich sehe das eher als Koan.


    Aber vielleicht können das manche auch bewußt tun, wer weiß.


    Außerdem ist weder Haben-Wollen, noch Weg-Haben-Wollen (Nicht-Haben-Wollen) das Krasseste was ich kenne. (Neben der Freude und dem inneren Frieden.)


    Das geht so unvorstellbar tief. Da kommen auch nicht so schöne Sachen hoch. Und da gilt es möglichst weise damit umzugehen und sich nicht zu überfordern. Und auch nicht zu unterfordern. Aber andere sind da vielleicht stärker als ich.


    Deswegen tut es mir auch immer mal wieder gut, nicht darüber nachzudenken und einfach Spaß oder Freude zu haben oder zu tun was zu tun ist oder auch garnichts zu tun.


    Aber ich bin ja auch noch nicht sehr weit.


    Ein Ansatz der mir hilft: Einfach mit dem sein was hier ist. (Was nicht einfach sein muß.)


    @Palikanon lesen.


    Die oben von mir zitierte Sutta ist eine wichtige im Theravada, für Manche sogar die wichtigste Sutta überhaupt, weil sie eine sehr umfassende Praxis beschreibt. Also im Gegensatz zum Aufgeben, Loslassen von Haben-Wollen und Weg-Haben-Wollen (Nicht-Haben-Wollen) - Dinge, Techniken beschreibt, die man sehr wohl auch bewußt üben kann.


    Es gibt diese Sutta auch in der mittleren Sammlung des Palikanon. Da ist sie aber etwas kürzer, da die 4 edlen Wahrheiten nicht so ausführlich dargestellt werden. Ich verlinke hier mal die Übersetzung von Kay Zumwinkel (jetzt Ajahn Mettiko Bhikkhu).


    Majjhima Nikāya 10


    Falls du mehr im Palikanon liest und auf Übersetzungen von Kay Zumwinkel (jetzt Ajahn Mettiko Bhikkhu) triffst:


    Er übersetzt bei der Entstehung von Dukkha statt Durst nach Vernichtung - Durst nach Daseinsmöglichkeit. Er hat da auch seine Begründung dazu.

    ...


    16. "Und was ist der Ursprung von Dukkha? Es ist das Begehren, das erneutes Dasein bringt, das von Ergötzen und Begierde begleitet ist, und das sich an diesem und jenem ergötzt; nämlich Begehren nach Sinnesintensität, Begehren nach Dasein und Begehren nach Daseinsmöglichkeit. Dies nennt man den Ursprung von Dukkha."


    ...

    Majjhima Nikāya 9


    Ich persönlich finde aber zur Zeit die andere Version besser und es ist wohl auch die Mainstreamansicht, was kein Qualitätsmerkmal sein muß, aber nur damit man das besser einordnen kann.


    Vier Edle Wahrheiten – Wikipedia)


    Grundsätzlich finde ich Kay Zumwinkel`s (jetzt Ajahn Mettiko Bhikkhu) Übersetzung der mittleren Sammlung aber gut lesbar und auch seine Fußnoten sind interessant. Und er ist jemand der die Lehre auch praktisch lebt.


    Hier noch eine Übersichtsseite der mittleren Sammlung mit 3 verschiedenen Übersetzern:


    Majjhima Nikaya


    Und alles nur (m)eine Meinung, außer die Zitate. :)


    Liebe Grüße