Ja, das ist sicher schwer, da eine Abgrenzung zu finden. Und das ist ja auch gar nicht nötig. Denn die Selbstliebe kommt ja aus dem christlichen Bereich, in dem Jesus davon spricht: "den anderen so zu lieben wie sich selbst", und wurde von der Psychologie übernommen, weil erkannt wurde, dass es wichtig ist, sich erst einmal selbst anzunehmen. Daraus wurde dann wohl wieder "Selbst-Liebe", was aber missverständlich ist.
Solange wir noch nicht befreit sind, ist es nicht möglich, frei von egozentrischen Mustern zu leben. Denn das wird ja gerade durch den Begriff "Verlöschen" verdeutlicht. Was noch nicht verloschen ist, muss uns eben noch "plagen". Was uns noch "plagt", kann ja nur das Ego betreffen, oder?
Außerdem - wie schon oft erwähnt - ist es zum Zwecke des Überlebens eben auch wichtig, eine Verbindung zum Leben zu haben. Aber das "plagt" ja auch nicht.
Das ist dann zwar auch egoistisch, denn sonst könnten wir ja einfach aufhören zu essen, aber es ist notwendig. Das machte auch der Buddha. Andererseits ist es eben auch egoistisch, aufzuhören zu essen, weil wir dann unsere nahestehenden Menschen verletzen.
Deshalb bin ich der "Ansicht", dass es bis zu einem gewissen Grad wichtig ist, sich selbst zu akzeptieren. Irgendwann ist auch das ein Selbstgänger und nicht mehr nötig, weiter beachtet zu werden. Der Dalai Lama wird sich so etwas nicht fragen. Er nimmt sich und alles andere sicher so wie es ist.
