Ich denke, der Begriff säkular, weltlich ist problematisch. Zumal ja Buddha selbst dem Weltling eher als Gegenbild benutzte.
Dann ist aus meiner Sicht problematisch, eine vorwiegend rationale Lehre zu postulieren, weil der Mensch nunmal kein besonders stark rationales Wesen ist.
Batchelor ist aus meiner Sicht auch nicht konsequent. Sicher ist Karma und Wiedergeburt nicht beweisbar, aber Erwachen doch auch nicht.
Und ansonsten ist die Frage, wieweit man das Konzept eines magischen Denkens fasst. Konsequent fällt da auch ein Großteil des Mahayana-Stuffs drunter: Speicherbewusstsein, die 3 (oder 4) Kayas, Buddhanatur, Amida, Gohonzon, Mantren etc.
Aus meiner Sicht gibt es drei Stufen des säkularen Buddhismus.
Die eine kann man bei Batchelor bewundern. Man nimmt einige Sachen, die man als zu abstrus ansieht, heraus, und behält andere.
Die zweite Stufe kann man bei Glenn Wallis nachlesen: "Es ist ein Versuch herauszufinden, ob man irgend etwas von Wert aus der zusammenbrechenden Zufluchtsburg retten kann." Und verbindet das mit eigenen Ansätzen (wie der Nichtexistenz eines freien Willens).
Die dritte Stufe ist aus meiner Sicht bei Toni Packer zu bewundern: Es gibt gar keine Konzepte mehr, kaum Struktur, nur ein meditatives Fragen und Lauschen. Da braucht es eigentlich keiner Lehren mehr (und auch keiner Lehrer). Sie löst sich im Prinzip davon, die Lebensfrage des Buddhas zu klären und wendet sich den eigenen Lebensfragen zu. So empfand ich das.