Beiträge von Aravind im Thema „Umgang mit Wut & Aggressionen“

    Aravind

    Wenn ich erkenne, dass das Feuer unterm Topf das Wasser heiß macht und das Zeug zum Kochen bringt brauche ich keine tiefgreifende Analyse um den Vorgang zu unterbrechen :erleichtert:

    Beobachten und erkennen können schon ineinander gehen.


    Aber im Prinzip denke ich sind wir uns durchaus einig

    Genau. Das sage ich doch.


    Die (spätere?) Erkenntnis bezieht sich beispielsweise darauf, in welchen Situationen ich so reagiere. Oder was das mit meiner Egoillusion zu tun hat, wie xiaojinlong oben bemerkt hat.


    Die achtsame und liebevolle Betrachtung des Puzzleteils hat das Puzzleteil im Blick, verändert aber das ganze Puzzle. (PS: Hach, das ist ein schöner Satz; den merke ich mir :) ).


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Aber wie gesagt, ich würde mir einen Weg für mich wünschen, dass ich auch an diesem Thema wachsen und reifen kann/darf und ich möchte nicht unbedingt in dieser 'kleines Mädchen' Wut stecken bleiben. ^^

    super! Dann sei mal verständnisvoll und liebevoll mit dem kleinen Mädchen!


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Die Kunst besteht - denke ich - darin, während des ruhigen betrachten des gesamten Vorgang


    die Logik hinter all dem zu verstehen.

    Nein. Beobachten ist beobachten, und verstehen ist verstehen. Das Ziel ist reines achtsames Beobachten ohne Analyse.

    Das Verstehen kommt bei ruhigem Beobachten mit der Zeit von alleine. Das ist ja das tolle an der buddhistischen Praxis, dass man auf Nachdenken nicht angewiesen ist.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Immerhin bin ich ehrlich, auch wenn ich mich hier möglicherweise bei manchen unbeliebt mache.

    Ach komm, wir lieben Dich alle!

    Deinen Tipp halte ich trotzdem nicht für heilsam, aber das kann ja jeder selbst entscheiden...


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    aus meiner Sicht ist das ein bisschen wie verdrängen und nicht auseinanderzusetzen.

    Ich denke, das ist ein wenig wie Anapanasati. Man kann das einsetzen, um die Wut weg zu machen. Oder, um die Achtsamkeit anzuknipsen und etwas Abstand zu dem Gefühl zu bekommen, damit man besser hinschauen kann.


    Das ist ja eine andere Vermeidungsstrategie des Geistes: Dass er bestimmten Gefühlen so tut, als könnten wir die gar nicht aushalten, als könnten wir gar nicht damit umgehen.


    Die Intention ist entscheidend. Auch Achtsamkeit birgt das Potential zur Flucht. Eine regelmäßige Überprüfung der Intention hinter der Praxis halte ich für wichtig.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Weiß nicht genau wie ich das beschreiben soll, ist eher was für Tibetischen Buddhismus.

    Ich gehe mit einem Visualisierten Gegner um.

    Da ist es oft sehr heiß hergegangen in meinem Inneren ich mit meiner Wut auf den Jeweiligen Gegner los. Bei dieser Arbeit verhält sich ja der Gegner fast genau wie der Echte. Also ist es möglich wirklich alles auszusprechen. Wenn Die Wut vermindert wird, durch den Kampf mit den im Gegner im Inneren, wird immer deutlicher das ich einen Sandsack bearbeite. Der Gegner der am Anfang reagiert ist nur ein Sandsack. Seine anfänglichen Reaktionen sind meine Vorstellung, DER tut NICHTS der hängt nur da, dieser Erfahrung entsüchtigt.

    Oder für Transaktionsanalyse! ;) Wichtig ist dabei, was Du beschreibst: Es geht nicht um den "Gegner", sondern um das innere Bild, das wir uns vom Gegner machen.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Hallo Dragonfly,

    Ich bin mir bewusst, dass es sich hierbei um Gefühle handelt, die 'schlecht' sind, aber die ja trotzdem gefühlt werden.

    an Wut ist nichts schlecht, Wut ist einfach Wut. Unheilsam ist das Festhalten an Wut.


    Ich habe in meiner Vergangenheit immer dazu geneigt, die Wut, wenn es geht, zu unterdrücken. Zum einen, weil ich Angst vor Konsequenzen habe und zum anderen, weil ich die Wut ja auch doof finde. Nun mache ich aber über die Jahre die Erfahrung, dass es auf längere Sicht, eher schädlich ist, die Wut zu unterdrücken. So lasse ich diese im Alltag öfters zu.

    Genau. Die Wut fragt Dich sowieso nicht, ob Du sie haben willst, oder nicht. Im letzten Satz steckt IMHO ein Missverständnis: Du lässt nicht die Wut zu, die Wut entsteht und vergeht einfach, sondern die Gedanken daran. Das ist ein Unterschied.


    Wenn ich mich über Menschen im Alltag ärgere, stelle ich mir vor, dass ich sie schubse oder irgendwas, was mir dabei hilft, mich zu entspannen

    ich habe den Menschen nicht geschadet und kann mich danach auch versöhnlicher der Situation annähern.

    Aber Du schadest Dir. Meiner Meinung nach aus vier Gründen:


    Psychologisch 1: Du verknüpfst in Deiner Konditionierung die Wut mit dem positiven Erlebnis, sich zu wehren. Du belohnst Dich praktisch. Das verstärkt die Wut eher.


    Psychologisch 2: Du übst ein Verhalten ein, das nicht erwachsen ist ("schubsen"), sondern eher in den Kindergarten gehört. (Bitte nimm das nicht persönlich. Kindergartenverhalten zeigen wir in bestimmten Situationen alle!)


    Dhamma 1: In dem Du Dein Gegenüber schubst, tust Du so, als würde er oder sie die Wut verursachen. Die Quelle der Wut liegt aber in Dir.


    Dhamma 2: Eine heilsame Reaktion wäre, die Wut mit Achtsamkeit zu betrachten und sie liebevoll anzunehmen. Das geht besser, wenn man dem Buddha vertraut: Alles, was entsteht, vergeht. So auch die Wut, wenn man nicht daran fest hält.


    Schön, dass Du Deine Wut schon wahrnehmen und Dein Verhalten analysieren kannst!


    Liebe Grüße,

    Aravind.