Beiträge von Nils im Thema „Edler achtfacher Pfad vereinfacht“

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    Ist es möglich, den Zeitraum zur Befreiung zu "beschleunigen" oder ist es nur möglich ihn zu "verzögern"? Ich tendiere zu der Ansicht, dass sowohl der Versuch "schneller Befreiung zu erlangen" als auch das Ignorieren des Leidens zu einem "sich im Kreis drehen" oder zu festhalten führt. Damit meine ich, dass es zwei Gefahren gibt, nämlich zu denken man könnte das Ziel erreichen und zu denken man könnte es nicht erreichen. Ich persönlich neige eher zu Hochmut und Selbstüberschätzung, deswegen tut es mir ganz gut, anzunehmen, dass ich den Weg nicht erreichen kann.

    Man kann den Zeitraum bis zur Befreiung beschleunigen oder verzögern. Es kommt darauf an, wie man lebt. Wenn man im Schwerpunkt ein weltliches Leben der Anhaftung an äußere Genüsse führt, verzögert sich die Entwicklung des inneren Glücks. Wenn man als abgeschiedener Yogi lebt, dann beschleunigt sich die spirituelle Entwicklung. Buddha lehrte, dass man als Haushälter (weltlich lebender Mensch in einer Beziehung und mit einem Beruf) kaum zur Erleuchtung kommen könnte. Deshalb verließ er seine Frau und zog in die Abgeschiedenheit. Dort erreichte er nach sechs Jahren die Befreiung. Die spirituelle Meisterin Amma meint, dass man als abgeschiedener Yogi fünfmal schneller zur Erleuchtung kommt als in einem weltlichen Leben.


    Nach meiner Erfahrung kehrt sich bei einem Leben in der extremen Ruhe die Lebensenergie nach innen und löst weitgehend von alleine die inneren Verspannungen auf. Es entsteht Erleuchtung weitgehend von alleine. Natürlich ist es auch hilfreich zu meditieren und achtsam auf seine Gedanken und Gefühle zu sein. Vor allem ist es wichtig effektiv zu praktizieren. Man sollte genau spüren, welche spirituellen Übungen hilfreich für einen persönlich sind. Ich habe ein ganzes früheres Leben als Mönch verbracht ohne zur Erleuchtung zu kommen, weil ich falsch praktiziert habe. Ich habe einfach nur die Riten und Dogmen übernommen ohne genau hinzuspüren, was ich persönlich wirklich brauche. Das erscheint mir der wichtigste Punkt auf dem spirituellen Weg zu sein.

    Ich denke derzeit nach, wie ich den achtfachen Pfad gezielter in mein Leben integrieren kann. Ich suche dabei eher nach Einfachheit als nach Verwirrung, was nicht immer leicht zu sein scheint.

    Aus meiner Sicht läßt sich der achtfache Pfad in vier einfachen Punkten zusammenfassen: 1. Der klare Entschluss ein Buddha zu werden. 2. Eine klare Praxis, die uns dieses Ziel erreichen läßt (Meditation und Gedankenarbeit). 3. Im erleuchteten Sein leben (Samadhi). 4. Liebe zu allen Wesen (der Weg des Bodhisattvas).