Beiträge von Katrin. im Thema „Edler achtfacher Pfad vereinfacht“

    ... und Fernsehen gucken, nicht zu vergessen, Nils! ;)

    Ich vermute eh schon seit längerem, dass Fernsehen den Weg zur Erleuchtung verlängert, soll heißen, man lebt dadurch länger (wird öfter wiedergeboren) :grinsen:


    Andererseits könnte lebenslanges Fernsehen ja auch davon abhalten wirklich üble Taten zu begehen, d.h. vielleicht wäre es klug, wenigenstens dieses Leben zu nutzen um ausdauernd fern zu sehen und sich damit den Gefahren der realen Welt zu entziehen (und damit auch der Gefahr sich unnötig mit schlechtem Karma zu beladen).


    Die spirituelle Meisterin Amma meint, dass man als abgeschiedener Yogi fünfmal schneller zur Erleuchtung kommt als in einem weltlichen Leben.

    Bei mir ist das folgendermaßen: Ich war in früheren Leben schon viele Male erleuchtet (habe aufgehört zu zählen) und kehre immer wieder als neues Ich zurück um eine weitere Erleuchtung zu erlangen. Das ist doch der Weg des Buddha oder?

    Soweit ich das sehe gibt es Dinge die bereits ergriffen sind, also Anhaftungen, und solche die zwar Begehren wecken aber nicht ergriffen werden,aufgrund der Einsicht dass das Leid nach sich zieht.


    Die grundlegenden Objekte der Anhaftung sind Körper und Geist, die Annahme dass sie ein Ich oder Selbst sind ist die Verblendung mit der man geboren wird. Im Lauf der Zeit entwickeln sich daraus allerhand weitere Anhaftungen, etwa auf der Suche nach dem Angenehmen. So scheint mir der buddhistische Weg ein nicht-Ergreifen des Begehrten und eine Loslösung vom bereits Ergriffenen zu sein.

    Eine Frage, die für mich immer wieder auftaucht, oder die vielleicht auch eine Art Balance-Akt mit sich bringt, ist diese:


    Ist es möglich, den Zeitraum zur Befreiung zu "beschleunigen" oder ist es nur möglich ihn zu "verzögern"?


    Ich tendiere zu der Ansicht, dass sowohl der Versuch "schneller Befreiung zu erlangen" als auch das Ignorieren des Leidens zu einem "sich im Kreis drehen" oder zu festhalten führt.


    Damit meine ich, dass es zwei Gefahren gibt, nämlich zu denken man könnte das Ziel erreichen und zu denken man könnte es nicht erreichen.


    Ich persönlich neige eher zu Hochmut und Selbstüberschätzung, deswegen tut es mir ganz gut, anzunehmen, dass ich den Weg nicht erreichen kann. Denn selbst wenn ich mir sage, dass ich den Weg im "nächsten Leben erreichen könnte", ich könnte gar nicht anders, als mich mit einem Ich des nächsten Lebens zu verbinden.

    Was dazu nötig ist lässt sich auch, wie du sagst, sehr einfach ausdrücken: Alles endgültig loslassen. Obwohl man davon eine klare Vorstellung haben mag stellt sich nur allzu oft heraus dass man dazu noch nicht bereit ist und erst nach und nach allerlei Hindernisse beseitigen, also etappenweise vorgehen muss.

    Ich denke, dass nur das losgelassen werden kann, was ergriffen wurde. Das bedeutet, dass solange man noch lebt, eben immer wieder ein potentielles Ergreifen stattfinden, eben aus dem Grund, dass man sich noch auf dem Weg befindet. "Endgültig loslassen" widerspricht dem ein wenig, denn es bedeutet den Tod. Solange ein Mensch am Leben ist, wird er auch Dingen begegnen, die er "potentiell" ergreifen und festhalten könnte. Daher auch "Der Weg ist das Ziel".

    Der Weg ist das Ergreifen und Loslassen, das ist der buddhistische Weg. Die Zeit, die dabei abläuft, das ist die Landschaft, durch die sich der Praktizierende seinen Weg bahnt, mithilfe seiner beiden Beine "Ergreifen und Loslassen".

    Ohje, holprige Metapher :grinsen: