Wenn Praktizierende sich auf dem Pfad weiterentwickeln, geben sie immer mehr Verblendungen auf, beenden sie immer mehr Verblendungen. Jede Beendigung ist mit einer Erfahrung von Frieden verbunden. Wir beenden ja nicht nur eine Verblendung mit der Praxis, sondern zahlreiche Verblendungen. Deshalb ist der Pfad, durch den man zum Arhat wird, ja auch sehr lang.
Es macht aber einen Unterschied, ob man 100 Verblendungen beendet hat oder 1000 Verblendungen. Der Frieden, der mit den 100 beendeten Verblendungen in Verbindung steht, ist aber wesentlich kleiner als der Frieden, der mit den 1000 beendeten Verblendungen in Verbindung steht. Der Friede im eigenen Geist wird größer, weil die Anzahl der Beendigungen durch die Praxis anwächst und dementsprechend auch die Anzahl der Verblendungen abnimmt.
Die Beendigung einer Verblendung und der damit verbundene Frieden, den man erfährt, sind beständig Phänomene. Das bedeutet, dass sie sich nicht von Moment zu Moment verändern. Eine Beendigung und der mit ihr verbundene Friede im eigenen Geist wachsen nicht an; sie werden aber auch nicht wieder nicht-existent.
Durch die Praxis wächst aber die Anzahl der Beendigungen von Verblendungen im eigenen Geist an. Dadurch wird auch der Friede im eigenen Geist umfangreicher, weil durch jede Beendigung ein weiterer Aspekt von Frieden hinzukommt. Beim Arhat gibt es keine Verblendungen mehr und deshalb herrscht Friede in seinem Geist. Deshalb heißt es auch Nirvana ist Frieden. Es gibt keine den Geist aufwühlenden Faktoren mehr im eigenen Geist. Auch das ist ein beständiges Phänomen, das sich nicht von Moment zu Moment verändert und deshalb kann man auch aus diesem Zustand nicht wieder herausfallen und deshalb den Frieden seines Geistes genießen. Dies ist ja auch, salopp formuliert, das was vom Praktizierenden angestrebt wird.
Gruß Helmut