Beiträge von accinca im Thema „Was tun“

    Dhammika:


    2. "die vier Ausfahrten", wo er angeblich das erste Mal Alter, Krankheit, Tod und einem Mönch begegnet sein soll.


    Ich schreibe hier "sein soll", da es unwahrscheinlich ist, dass Siddhattha Gotama dort zum ersten mal mit diesen Dingen in Kontakt gekommen ist.


    Nach der Überlieferung hat er sowas von sich selber auch niemals
    behauptet, noch hat es ein anderer behauptet, sondern der Buddha
    erzählte diese Geschichte von einen vorigen Buddha von einer Zeit
    in der die Menschen viel älter wurden.


    Das war's schon mit dem Beweis?

    melong:


    So haben es die einen verstanden und in den Nikayas festgehalten, ja.


    Genau - die anderen die nicht an seiner Lehre festhielten sicher nicht.
    Und das war auch schon so, noch bevor es Nikayas überhaupt gab!

    Leonidas:

    Lieber accina,
    du vertrittst einen absoluten Standpunkt. Nur du weisst was Buddha gelehrt hat.


    Das wüßte ich aber. ;)

    pema:

    Lieber Accinca,....
    ... gar nicht passt so wie folgend:

    Zitat

    pema hat geschrieben:Du wirst wahrscheinlich wieder sagen : Das hat der Buddha nicht gelehrt! Aber auch die Worte des Buddha existieren eben nicht inhärent und unabhängig vom Karma und der Projektion jedes einzelnen Wesens, das sie vernimmt


    Zitat

    Accinca antwortet:Ich weiß - eine andere Religion!


    Es hat doch gar nichts mit Religion zu tun, dass die Wahrnehmung eine subjektive ist und man nicht unabhängig vom Wahrnehmenden eine absolute Wahrheit postulieren kann, oder?
    pema


    Aber gerade hier liegt der Zusammenhang doch klar auf der Hand.
    Es gibt eben tatsächlich Dinge die der Buddha tatsächlich nich gelehrt hat.
    Das man darüber was er lehrte unterschiedliche Bewertungen haben kann,
    hat damit nicht das geringste zu tun. Ich mache dich ja darauf extra aufmerksam,
    das es sich nicht um subjektive Sichtweisen handelt, sondern um eine andere
    Lehre, eine die der Buddha nicht gelehrt hat. Es kann doch nicht so schwer sein meine
    Worte richtig zu verstehen? Ich verstehe dich jedenfalls sehr gut: Du möchtest einen
    Tatbestand in der Sache als eine 'subjektive Sichtweise' uminterpretieren und das vielleicht
    sogar mehr oder weniger ohne es bewußt zu wissen.

    pema:
    Zitat

    accinca schreibt:"Wer eine solche wahnhafte Lehre glaubt, hat diese Lehre nicht von einem Buddha und die des Buddha leider noch nicht durchdrungen. Manifestierungen das ist Samsara ist Leben!
    Ewiges Leben hat der Buddha nicht gelehrt..."


    Wie du ja schon weißt -auch wenn du es so gar nicht als" einfach anderes Verständnis" akzeptieren kannst ;) - sind nach der Sicht des Mahayana nicht die Erscheinungen selbst ein Problem, sondern die Erscheinungsweise. Es gilt nicht die Erscheinungen aufzugeben sondern unsere falsche Sichtweise.


    Diese falsche Sichtweise der Mahayana ist mir bekannt. Sie teilen diese falsche Sichtweise
    mit allen weltlichen Menschen und allen anderen Religionen ausgenommen die des Buddha.
    Sie teilen die Erscheinungen in zwei Kategorien auf in gute und schlechte, Erscheinungen
    und Erscheinungsweisen. Falsche Sichtweisen sind für sie keine Erscheinungen sondern
    Erscheinungsweisen. Sie glauben sie könnten das eine behalten und das andere Aufgeben
    und in einer Art "buddhistischer Himmel" für immer weiter leben. Der Buddha hat eine
    solche Lehre nicht gelehrt. Daher sind solche Mahayana und alle anderen Religionen keine
    Buddhisten.

    pema:


    Es ist halt nach dieser Sichtweise möglich, das Geisteskontinuum völlig zu reinigen - es muss nicht verlöschen. Dafür gäbe es auch gar keinen Grund . Es ist ja nicht der Geist das Problem - der ist bloßes Gewahrsein und Erkennen - sondern die Verdunkelungen im Geist.


    Ich weiß - eine andere Religion!

    pema:


    Und wenn ich die beendet habe, dann erscheinen mir die Phänomene eben nicht mehr als inhärent , unabhängig, solide und mit einem festen Wesenskern, sondern so wie sie sind - abhängig von Ursachen, Umständen, Teilen und Benennung und somit völlig leer von einer falschen , unmöglichen Sichtweise.Dann hab ich auch kein Problem mehr mit den Erscheinungen. Das, was Samsara ausmacht, ist diese falsche Sichtweise und die daraus hervorgehende Begierde, durch die wir immer wieder gezwungen sind eine neue Existenz anzunehmen - die Unfreiwilligkeit dieses Prozesses ist das allesdurchdringende Leiden.


    Ich weiß - eine andere Religion!

    pema:


    Du wirst wahrscheinlich wieder sagen : Das hat der Buddha nicht gelehrt! Aber auch die Worte des Buddha existieren eben nicht inhärent und unabhängig vom Karma und der Projektion jedes einzelnen Wesens, das sie vernimmt.


    Ich weiß - eine andere Religion!

    pema:


    Ich würde es daher wirklich sehr schätzen und mich recht freuen,wenn du alles, was nach Mahayana klingt nicht sofort als Wahnvorstellung verdammen würdest - lass es doch mal einfach als andere Einstellung stehen. Es ist doch andererseits wirklich interessant , verschiedene Standpunkte und Auffassungen zu vergleichen, oder? :) Ganz liebe Grüße pema


    Es gibt viele Religionen und Lehren in der Welt. Alle so lehrte der Buddha
    das alle anderen Wahn oder Triebbeeinflußt sind.

    pema:

    Lieber Accinca,
    ich finde deinen Vergleich etwas hinkend - ich versuche nicht irgendein Meer auszuschöpfen , da Samsara ja kein Bereich im Sinne eines Ortes ist, sondern die individuelle Kette der unfreiwilligen Wiedergeburt eines Wesens, die ihre Ursache in der Unwissenheit und den daraus entstehenden anderen Leidenschaften und Taten hat.


    Natürlich ist Samsaro nur im übertragenen Sinne ein Bereich und so war es auch gemeint.
    Und ob nun freiwillig oder unfreiwillig Wiedergeburt ist Wiedergeburt und wie es um
    den angeblich so "freien" Willen geht wurde hier schon behandelt. Klar ist aber die
    Lehre des Buddha, das da wo das Ziel der Lehre verwirklicht ist, auch kein Wiedergeburt
    mehr stattfindet.

    pema:


    Und wenn ich einem Wesen, zu dem ich eine besondere karmische Verbindung habe und das dazu auch bereit ist, helfen kann, sehe ich das nicht als unsinnig an.


    Das hatte ich auch selbstverständlich weder behauptet noch gemeint oder gesagt.

    pema:


    Außerdem vergisst du, dass sich ein Buddha, der nicht ins persönliche Nirvana eingeht sondern sich weiter manifestiert um den Wesen zu helfen, sich selbst nicht im "Meer des Leidens " befindet - er hat ja alle Klesas und jede Form von Unwissenheit überwunden und kann, indem er eben die Buddhakörper manifestiert, den Wesen helfen.


    Wer eine solche wahnhafte Lehre glaubt, hat diese Lehre nicht von einem Buddha und
    die des Buddha leider noch nicht durchdrungen. Manifestierungen das ist Samsara ist Leben!
    Ewiges Leben hat der Buddha nicht gelehrt. Das machen die Christen und die falschen Lehren
    mancherlei Mahayanisten die dem Buddha in die Schuhe geschoben werden sollen.

    pema:


    Wird natürlich bei dir schätz ich mal wieder auf großen Widerstand stoßen, ist aber eben die Ansicht des Mahayana ;) - also nichts für ungut!


    Aber wenigstens da hast du mal vollkommen recht!!!!! also nichts für ungut!

    pema:


    Da stimme ich prinzipiell mit dir ganz überein, darum strebt man ja auch
    die Buddhaschaft an, um den Wesen möglichst gut helfen zu können.


    Ach, hat der Buddha aber nicht gelehrt.
    Der sprach davon dem Leiden ein Ende zu setzen.

    pema:


    Darüberhinaus gibt es die Möglichkeit , all seine Ansprüche, den Wesen helfen zu wollen, aufzugeben und das eigenen Glück voranzutreiben, um sich aus dem Meer des Elends zu befreien - wie Accinca anklingen lässt. Und hier, lieber Übender, kann man meiner Meinung nach sehr gut sehen, was den Unterschied ausmacht zwischen dem Streben nach eigener Befreiung und dem Entwickeln von Bodhicitta, dem Streben nach Buddhaschaft zum Wohle aller Lebewesen, das die eigene Befreiung nicht als höchstes Ziel hat!


    Genau, so gibt es Wesen die dem "Meer des Elends" entkommen können und
    diejenigen welche darin auf ewig verbleiben wollen. Denjenigen nun die im Meer des
    Elends verbleiben wollen um anderen zu helfen, die befinden sich in der Situation
    wie die, welche sich mit Eimern und Körben versehen zum Meer aufmachen um
    das Wasser aus dem Meer zu schöpfen in dem Gedanken: "Du Meer, Meerlos sollst
    du werden, Meerlos sollst du werden." Allerdings ist auch das wieder vergänglich
    im Meer der Vergänglichkeit und des Elends gibt es eben nichts was für immer
    Bestand haben könnte. Das Ganze nennt sich dann: "der Unterschied zwischen
    Theorie und Praxis" und es ist ja bekanntlich auch oft der Weg in die Hölle mit guten
    Vorsätzen gepflastert. Aber all das soll natürlich nicht heißen, das man niemanden
    helfen soll und allen Wesen nicht wohlwollend begegnet soll. Selbst allen Gegnern
    sollte an ja Glück wünschen.


    Recht hast du, es ist schwer und wer den Anspruch hat aus dieser Menschenwelt
    ein Paradies zu schaffen, der hat noch viel vor, aber manche (wenn auch wenige)
    werden es doch schaffen inneres Glück voran zu treiben und aus dem Meer des
    Elends auszusteigen.