Ich höre immer bei solchen Überlegungen ein wenig heraus: "Der Buddhismus ist eigentlich nichts für den westlichen Menschen. Sie können ihn nicht wirklich verstehen, das ist bei ihrer durch die Gesellschaft tief verwurzelten konsumorientierten Geisteshaltung gar nicht möglich."
Da ist natürlich etwas dran. Da prallen zwei Welten aufeinander, und das einfachste scheint zu sein: Ich bastle mir den Buddhismus zurecht. Was nicht passt, wird passend gemacht! Ich nehme hier ein bisschen "Hier und Jetzt" und da ein bisschen "Meditation" – fertig. Wollen wir doch mal sehen, ob ich so zufriedener und entspannter werden kann.
Das ist natürlich kein Buddhismus. Das behauptet aber auch niemand ernsthaft, ich finde nicht, dass das ein großes Problem ist.
Dukkha ist für mich überall auf der Welt gleich. Es nimmt unzählige, verschiedenste Formen an, die auch durch die jeweilige Kultur mitbestimmt werden. Die Quelle ist aber überall dieselbe. Der Konsumirrsinn ist auch eine Form, wie sich dukkha äußern kann. In anderen Teilen der Welt gibt es wiederum dukkha-Erscheinungsformen, die im Westen nicht so präsent sind.
Wer nicht das tiefe Bedürfnis hat, sich selbst auf den Grund zu gehen, wird einen wie immer auch gearteten "Buddhismus light" bevorzugen, das gilt für Menschen im Westen, das gilt für Menschen im Osten.