Beiträge von xiaojinlong im Thema „Wie funktioniert Mantra Praxis“

    void ja, das mit dem Ritterschlag ist eigentlich ein schöner Vergleich. Ich selbst bin sehr vorsichtig / zurückhaltend sobald es in einer Praxis um Dinge wie "Segen" geht. Während ein Ritterschlag für mich noch direkter zu fassen ist, geht so etwas wie ein "Segen" auf einer anderen Ebene ab für die ich nicht so Empfänglich bin. Wobei, und das ist ja einer der Kerndinge bei der Praxis mit einem Mantra, ist dieser Segen etwas das vorallem etwas ist das sich in der Lehrer-Schüler Beziehung abspielt und daher (vermute ich) auch einfach von aussenstehenden nicht so direkt verstanden werden kann, da die "Beziehungsgrundlage" fehlt. Betrachtet man das aber im Kontext der Beziehung, dann ergibt das natürlich direkt mehr Sinn. Da aber häufig diese Zusatzinformationen etwas untergehen in Gesprächen (für praktizierende dürfte es ja implizit klar sein) wirken Begriffe wie "Segen" schnell mal etwas komisch (nicht abwertend gemeint) - oder zumindest mir geht es so.

    Vielen Dank für die ganzen Antworten :)


    Zusammengefasst habe ich das jetzt so verstanden:


    Ein Mantra ist an einen Yidam gebunden. Ein Yidam ist eine Eigenschaft/Qualität, welche man mithilfe der Praxis mit dem entsprechendem Mantra entwickeln will bzw. deren man sich bewusst werden will. Das Rezitieren des Mantra hat dabei mehrere Funktionen. Zum einen Fokusierung, aber auch als Erinnerung an das eigentliche "Ziel" der Qualität und damiteinhergehende Übung/Praxis. Es gibt "Basis-Mantras" welche keiner Einweihung benötigen, aber die meisten(?) werden bei einer Einweihung gegeben. Grundsätzlich ist bei der Mantra-Praxis eine (intensive) Lehrer-Schüler Beziehung wichtig.


    Habe ich etwas Grobes vergessen / übersehen?

    Mir ist aufgefallen, dass ich gar nicht so wirklich weiß, was sich hinter der "Praxis mit einem Mantra" so verbirgt. Im (Soto) Zen spielen Mantras eher eine untergeordnete Rolle und es gibt keine mir bekannte Praxis die darauf so wirklich aufbaut.


    Geht es bei der Praxis mit Mantras (z.B. im tibetischen, aber auch in anderen Richtigungen) einfach "nur" um das rezitieren und das damit einhergehende fokusieren? Hinter jedem Mantra steckt ja auch eine tiefere Bedeutung, man könnte vielleicht auch sagen eine gewisse Weisheit. Wenn ich nun als deutscher der des Tibetischen nicht mächtig ist das rezitiere haben ich durch den Klang eine gewisse fokusierende oder auch entspannende Wirkung, aber der Inhalt ist dabei (erst einmal) nebensächlich. In wie weit und auch über welche Mittel (mir fällt gerade kein passenderes Wort ein) beschäftigt man sich dabei auch mit dem Inhalt des Mantras? Ist das "Ziel" ein tiefes Verstädnis für den Inhalt zu bekommen?