ich denke es ist ein großer Unterschied, ob man einfach nur in einer bestimmten Hinsicht anders ist, oder ob man sich selber dadurch identifiziert ( bzw von anderen in die Identität gedrängt wird)
Dies hat ja auch viel mit den anderen zu tun. Es ist ja z.B ein Unterschied, ob du in einer kosmopolitischen Umgebung schwul bist, und dass dann einfach nur ein Attribut unter vielen ist. Oder ob man in einer so homophonen Umgebung aufwächst, dass das dann zu einem großen Leiden und somit zu einem beherrschenden Thema im Leben wird. Und ein beherrschendes Thema im Leben gerinnt leicht zur Identität.
Wenn ein Autist einen Platz im Leben gefunden hat, wo das mit Arbeit, Beziehung und Alltag klappt, wenn also das Autistentum wenig Problem ist, kann es ein Attribut unter anderen bleiben. Wenn es aber an dieser Front dauernd zu Problemen und Reibungen kommt, dann wird es etwas Wichtiges, was den Alltag und damit auch die Identität beherrscht.
Von daher ist es vielleicht nicht die Sache selbst, sondern inwieweit man erlebt, dass das einen Keil zwischen einen selbst und die anderen treibt.