Beiträge von Mar tin im Thema „Wie wird man Buddhist?“

    Du hast ja schon hilfreiche Antworten bekommen.

    Hier ist meine Erfahrung / Meinung dazu :


    Wie wird man Buddhist?


    Bei mir war es so, dass ich glücklich sein wollte. Es war ein Mangel in meinem Leben, den mein christlicher Glaube damals nicht befriedigen konnte.

    Warum war der buddhistische Mönch, den ich in China getroffen habe, viel glücklicher als ich, obwohl er materiell gesehen, viel weniger hatte als ich?


    Da war Leiden in meinem Leben, ein Mangel den mein konsumrausch, meine seichten Beziehungen nicht befriedigen konnten.


    Da war also Leiden, und scheinbar ein Weg raus aus dem Leiden.

    Die Mönche hatten anscheinend einen Weg zum Glück gefunden.

    Von Buddha wusste ich gar nicht so viel. Als ich meinen ersten Lehrer in Thailand getroffen hatte, wusste ich was ich wollte.


    Ich hatte Vertrauen in den Lehrer, und zunehmend vertrauen in die Lehre von der Leere.

    Bis dahin war der Buddha immer noch, nur eine Statue, vor der ich mich aus Respekt verbeugt hatte .

    Den echten Buddha konnte ich damals noch nicht sehen, verstehen.


    Nach teilweise harten Wochen und Monaten, konnte ich die Ursachen für meine Probleme, für meine Unzufriedenheit erkennen.


    Ich wusste das ich einen Weg in die Freiheit gefunden hatte. Egal was es mich kosten würde, ich würde nicht mehr aufgeben.


    Das Vertrauen wurde immer stärker.

    In der Vipassana-praxis ist ja ein ziemlich detaillierter Weg aufgezeichnet.

    Wenn Du die ersten Stufen in deiner Praxis wieder erkennen kannst, kannst Du Dir ziemlich sicher, dass der Schluß der Praxis auch stimmt und machbar ist, auch wenn Du es Dir jetzt noch nicht vorstellen kannst.


    Wenn Du dann jene Bereiche in der Meditation erreichst, wo Dein bekanntes Universum nicht mehr existiert, wo dein Denken, dein Wissen und deine Erfahrung, durch die Stille, durchs erkennen zum Schweigen gebracht wird, wirst du zum ersten Mal die Welt sehen wie sie wirklich ist.

    Es ist ein sehr destruktiver und teilweise erschreckender Prozess.

    Du wirst dein Vertrauen, deinen Glauben verlieren.

    Die Welt wie du sie kanntest, existiert dann nicht mehr.


    Gleichzeitig steigt aber ein unvorstellbarer Frieden in dir auf.

    Du wirst kein Mitleid mehr haben mit den anderen Wesen, du wirst Mitgefühl haben.

    Du wirst nicht unbedingt glücklicher werden, aber du wirst einen Frieden finden, der das Glück und das Leiden dieser Welt mit Liebe und Mitgefühl, Mitfreude in etwas wandelt, das nicht mehr bedingt ist durch die vergänglichen Erscheinungen dieser Welt.


    Spätestens dann, wirst Du Dich vor lauter Dankbarkeit vor dem Buddha, deinen Lehrern verbeugen.


    Du wirst erkennen wie großzügig diese Wesen waren.



    Mach einen Vipassana-kurs.

    Schau dir zwei oder drei Lehrer an.

    Steck dann dein ganzes Herz in die Praxis.


    Das würde mich sehr glücklich machen. Alles Gute für Dich!