Beiträge von Obladi Oblada im Thema „Vermischung / Hauptpfeiler des Buddhismus“

    Wenn ich dies richtig verstehe geht es also darum einen ,, Etikettenschwindel" zu verhindern.


    Ja genau.

    Ich staune immer mehr, je weiter ich diese Diskussion verfolge. "Etikettenschwindel". In einer Philosophie, in der es um Loslassen bzw. Nicht-Anhaftung geht, wird aus dem Buddhismus ein eingetragenes Warenzeichen gemacht.


    Und ich finde es bestürzend, mich welcher teilweise Verachtung bzw. Süffisanz über Anhänger des säkularen Buddhismus oder über diesen Zweig als solches gesprochen wird.

    Denn sonst könnte sich ja jemand, der an Wiedergeburt glaubt, aber am Selbst, am Atman, festhält als Buddhisten bezeichnen. Das hat es aber noch nicht gegeben. Oder wer Liebe und Mitgefühl praktiziert wäre dann gleich ein Buddhist. Da hätte ein Christ aber was dagegen

    Als Buddhist muss man mindestens voll hinter dem Palikanon stehen, ohne Weglassungen.

    Ach ja, ich vergaß: "Da könnte ja ein jeder kommen..."

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    Arya Dharma hat diesen Thread nicht eröffnet ( und auch der Titel ist nicht von ihm) sondern ich habe das Unterthema aus dem Thread "Götter in der buddhistischen Überlieferung"ausgelagert.void

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    Vermischungen sind immer schlecht, sieht man ja hier in Europa am sekulären Buddhismus, wo man gerne Dinge rausstreichen will, weil sie ja "veraltet" sind, etwa Nirvana. Die denken wirklich, man könnte die Hauptpfeiler einfach einstürzen, und trotzdem hätte man noch ein gesundes Gebäude.


    Man sollte Respekt gegenüber jeder Richtung haben. Dies beinhaltet für mich, sie nicht zu vermischen, sondern sie getrennt zu studieren.

    Es gibt Milliarden von Menschen und es gibt Milliarden von Wegen zum "Ziel" oder "Heil" oder "Nirwana" oder wie immer man das für sich definieren mag. Egal, für welche Religion/Richtung oder was auch immer man sich entscheidet, man wird auch innerhalb dieser seinen ganz eigenen Weg gehen. Kein Mensch gleicht dem anderen und ich bin überzeugt, dass auch Anhänger des z. B. tibetischen Buddhismus sich über manches uneins sind.


    Ich zähle mich zur säkularen Fraktion. Wenn hier von Respekt vor allen Richtungen gesprochen wird, fehlt mir meistens der Respekt vorm säkularen Buddhismus. Und immer die (zum Teil verächtliche) Erwähnung Batchelors. Als ob er irgendsowas wie der Papst der Säkularen wäre. Ich habe noch keine Zeile von Batchelor gelesen, abgesehen von Interviws mit ihm in "Buddhismus Aktuell" oder dergleichen. Stephen Batchelor ist nicht der säkulare Buddhismus, er ist ein Mensch, er ist kein Heiliger und er ist auch kein Verbrecher. Ich mag als Säkulare den Dalai Lama, aber der ist auch nur ein Mensch und wie jeder Mensch macht auch seine Heiligkeit mal einen Fehler oder liegt nicht mit allem 100%ig richtig.


    Warum sollte ich nicht für mich alles prüfen und für mich das herausholen, was mir hilft, mich weiterbringt? Soll das eine "Vermischung" sein und wenn ja, wer fühlt sich denn dadurch bedroht oder welche Richtung würde man damit bedrohen oder beschmutzen? Den Buddhismus an sich, den es so nicht gibt oder die "Eckpfeiler", die irgendjemand bestimmt oder durch uralte Schriften bestimmt sieht?


    Warum hat Buddha keine einzige geschriebene Zeile hinterlassen? GENAU!

    Das ist ein Koan, antwortet nicht drauf, denn es ist eure eigene, für euch allein bestimmte Antwort.