Beiträge von Punk im Thema „Bedingtes Enstehen“

    Tatsächlich, real, essentiell, gibt es überhaupt keinen Baum. Er ist eine bloße Benennung eines sehenden und fühlenden Bewusstseins

    Ich versteh nicht ganz. Den Baum oder das Ding, dass wir erkennen und als Baum bezeichnen, gibt es sehr wohl.


    Es gibt tatsächlich, real, essentiell sehr wohl ein Etwas, dass wir Baum nennen und wir alle mit unseren Sinnen als ein Etwas erkennen. Dieses erkannte Etwas ist als ein tatsächlich, real existierend erkannte ist eine objektive Tatsache.


    Welche Eigenschaften wir diesem real, essentiell existierendem Etwas zuschreiben ist jedoch das Produkt des sehenden und fühlenden Bewusstseins (wie Du es nennst) eines Individuums. Da jedes Individuum von Erfahrungen geprägt wurde (-> bedingte Entstehung) schreibt jedes Individuum diesem objektiv, real existierenden Etwas eine subjektive Bedeutung zu. In dieser subjektiv erzeugten Bewertung, Anschauung, die über das reine Erkennen hinausgeht liegt der Hase im Pfeffer begraben


    Ich meine, die Leerheitsphilosophie sagt nicht, da ist kein Baum, sondern da ist etwas, dem unser Bewusstsein gewisse Eigenschaften zuweist. Die zugeschriebenen Eigenschaften entspringen aus verschiedenen Quellen des Geists: Erfahrungen, erlerntes, Sympatihe, Antipathie, erwünschtes, unerwünschtes, wollen, nicht wollen usw.

    So konstruiert der Geist aus einem neutral erkannten Etwas ein Baum mit vielen Eigenschaften.


    Den Baum gibt es sehr wohl. Er ist in seiner natürlichen, ursprünglich erkannten Form jedoch leer von Zuschreibungen.


    Die "Leerheitsphilosophie" ist nicht nur im Buddhismus vorhanden auch griechisch römische Denker haben ähnliche Gedanken entwickelt. Zum Beispiel die Stoiker Epiktet):


    "Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben".

    Rudolf, @ Sudhana


    Nach dem Lesen dieses Zitats:

    begriff ich:


    Das sind weder leere Worte noch Provaktionen, das ist rechte Erkenntnis!


    Der Weg ist immer schon da, er liegt vor unseren Füssen, wir beachten ihn nicht weil wir ihn nicht erkennen. Stattdessen folgen wir anderen Wegen, die andere Menschen gehen, für andere Menschen richtig sind. Wir meinen gebe den einen richtigen Weg, der für alle gilt.


    Das ist falsch !


    Es gibt zig individuelle Wege, die zum Ziel führen. Die buddhistische Lehre kann uns nur helfen unseren individuellen Weg zu finden, sie gibt den Weg nicht vor.


    Hierzu ein Kopie aus einer Publikation von Zensho. W Kopp (aus Zen Worte der blitzartigen Erleuchtung):


    Zitat

    Der Finger und der Mond

    Zen-Meister Dong-shan sagte zu seiner Mönchsgemeinschaft: »Ihr müsst wissen, dass es da etwas gibt, das weit über Buddha hinausgeht!«

    Ein Mönch fragte: »Was ist das, was da weit überBuddha hinausgeht?«

    Dong-shan sagte: »Nicht-Buddha!«

    Später nahm Zen-Meister Yün-men darauf Bezug und sagte: »Es hat keinen Namen und keineGestalt; deshalb heißt es ›Nicht‹!«

    Und Fa-yen fügte hinzu: »Bequeme Hilfsmittel machen daraus Buddha!«

    Die Worte der Meister sind Finger, die auf den Mondweisen. Der Mond ist die Wirklichkeit, doch du studierst den Finger und bleibst daran hängen.

    Du studierst die verschiedenen Lehrsysteme, Philosophien und Religionen und bist davon überzeugt, das sei die Wahrheit. Aber das ist alles nur wertloser Plunder, intellektueller Sperrmüll – Nichts! Der Mond ist die Wahrheit und nicht der Finger, das darfst du niemals vergessen.


    Deshalb sagt Zen-Meister Yang-shan: Ich erläutere euch Dinge, die mit der Erleuchtung in Zusammenhang stehen, doch versucht nicht,

    euren Geist dabei verweilen zu lassen. Wendet euch dem grenzenlosen Ozean eures eigenen ursprünglichen Wesens zu und bringt euch

    so in Übereinstimmung mit seiner wahren Natur.



    Zen schließt das Denken kurz und verweist mit äußerstem Nachdruck auf die unmittelbare Erfahrung des Seins. Der Verstand neigt dazu, all das zu definieren und zu bewerten, was jenseits seiner Möglichkeiten liegt und in den Bereich des Unergründlichen gehört.

    Die Art und Weise der Zen-Meister, ihren Schülern die Wahrheit des Zen verständlich zu machen, besteht deshalb darin, ganz entschieden mit dem unterscheidenden Denken zu brechen und den Verstand aus den Angeln zu heben. Dies geht auch aus dem folgenden Beispiel hervor:


    Ein Mönch fragte Zen-Meister Fa-yen: »Was den

    Finger angeht, so will ich nicht danach fragen.

    Aber was ist der Mond?«

    Der Meister antwortete: »Wo ist der Finger, nach

    dem du nicht fragst?«

    Daraufhin fragte der Mönch: »Was den Mond angeht, so will ich nicht danach fragen. Aber was ist

    der Finger?«

    Der Meister erwiderte: »Der Mond.«

    Der Mönch blieb hartnäckig: »Ich habe euch

    nach dem Finger gefragt, warum kommt ihr mir

    da mit dem Mond?«

    Der Meister entgegnete: »Weil du mich nach dem

    Finger gefragt hast.«

    Der achtfache Pfad ist nicht der buddhistische Weg, er kann helfen den individuellen Weg zu finden damit wir auf ihm rechte Erkenntnis erlangen.


    Deshalb mein Einwand:

    ...Theismus als Klotz am Bein der abendländischen Philosophie..

    Ich gehe noch weiter indem ich auch die Philosophie als Klotz am Bein der Erkenntnisfähigkeit betrachte.

    Die Welt mit Philosophie zu erklären führt immer auf die eine oder andere Weise in die Irre, denn Philosophien werden aus subjektiven Gedanken gesponnen, Ideen werden "erfunden" und Wirklichkeiten erschaffen.


    Insofern bewundere ich die Zen/Daoisten, die es schaffen einfach nur hinzuschauen ohne zu interpretieren.



    Was den Weg betrifft, hilft kein Ortschild zur Orientierung sondern der achtfache Pfad, der verhindern soll, das dies eintrifft:

    Manchmal versteht man sich nicht weil man Dingen und Wörtern verschiedene Bedeutungen zuschreibt:

    Meine Zuschreibung war:


    Wellness und Selbstoptimierung (wellnessverband.de): selbstoptimierung nicht der Perfektionierung unseres Aussehens oder unserer Gesundheit dient, sondern dem humanistisch sinnvollen Streben nach Verbesserung unserer menschlichen Eigenschaften entspricht. Im Sinne der Wellness-Philosophie führt Selbstoptimierung auf den Weg zu einem gelingenden, langfristig glücklichen Leben, im Einklang mit uns selbst.


    Wellness: Was ist Wellness wirklich? Definition und Erklärung (wellnessverband.de)


    Ich bin nicht etwa ein "Wellness-Jünger" habe Deine Aussage nur relativieren wollen, sodass eben wirklich alle Wege nach Rom führen und man sich für einen entscheiden aber nicht auf diesen versteifen soll :)

    hört sich so ziemlich nach Wellness Buddhismus an, was manche da sagen.

    Durchaus, durchaus ! Was soll Buddhismus bewirken, wenn nicht Befreiung, Beenden von Leid, das ist doch genau "Wellness"


    Wellness ist, in seinem Grundverständnis, ein ganzheitlich ausgerichteter Lebensstil, der Körper, Geist, Seele und Umwelt umfasst

    Insofern bewundere ich die Zen/Daoisten, die es schaffen einfach nur hinzuschauen ohne zu interpretieren.


    Das hat Buddha Skakyamuni wahrscheinlich auch geschafft.

    Allerdings hat es ihn nicht davon abgehalten, uns philosophische Belehrungen über Anatman, Zwölf Glieder, Fünf Aggregate, die Person, Achtsamkeits-Meditation, Rechte Sicht, weder Existenz noch Nicht-Existenz usw. zu geben und seinen Mönchen hat er 256 oder so Gelübde erklärt, die einzuhalten sind.

    Ein Irrweg?

    Was weiss ich, manche sagen "alle Wege führen nach Rom"

    ...Theismus als Klotz am Bein der abendländischen Philosophie..

    Ich gehe noch weiter indem ich auch die Philosophie als Klotz am Bein der Erkenntnisfähigkeit betrachte.

    Die Welt mit Philosophie zu erklären führt immer auf die eine oder andere Weise in die Irre, denn Philosophien werden aus subjektiven Gedanken gesponnen, Ideen werden "erfunden" und Wirklichkeiten erschaffen.


    Insofern bewundere ich die Zen/Daoisten, die es schaffen einfach nur hinzuschauen ohne zu interpretieren.