Rudolf, @ Sudhana
Nach dem Lesen dieses Zitats:
Zitat
Außerhalb des Geistes gibt es keinen Dharma und selbst innerhalb des Geistes kann er nicht erfasst werden. Was gibt es denn da zu suchen?
Ihr lauft durch die Gegend und schwatzt von religiöser Praxis, von Erleuchtung. Macht keinen Fehler! Gäbe es so etwas wie religiöse Praxis, wäre das bloß Karma, das euch im Reich von Geburt-und-Tod festhält. Ihr sagt "ich folge allen sechs paramitas und den zehntausend Übungen". So, wie ich das sehe, erzeugt dieser ganze Kram bloß Karma. Buddha suchen, den Dharma suchen - das schafft nur Karma, das zur Hölle führt. Die Bodhisattvas suchen - auch das ist Erzeugen von Karma. Sutren studieren, die Lehre studieren - auch das ist Erzeugen von Karma. Die Buddhas und Patriarchen sind Leute, die nichts zu tun haben. Daher, ob sie nun Geistestrübungen haben und handeln oder ob sie von Geistestrübungen frei sind und nicht handeln, ist ihr Karma klar und rein.
Da gibt es einen Haufen blinder Glatzköpfe die, nachdem sie sich mit Reis vollgestopft haben, herumsitzen und Meditation im Zen-Stil üben, die versuchen den Fluss der Gedanken anzuhalten und ihr Aufsteigen zu stoppen, die das Gezeter hassen und Stille verlangen - aber das sind keine buddhistischen Wege.
[...]
Ihr Wegsucher! Ihr haltet die Worte, die aus den Mündern eines Haufens alter Knacker kommen, für eine Beschreibung des wahren Weges. Ihr denkt: "Was für ein überaus wundervoller Lehrer und edler Freund! Ich habe nur den Geist eines gewöhnlichen Sterblichen, ich würde niemals wagen, solche Ehrwürdigkeit zu ergründen." Ihr blinden Idioten! Ihr geht durch das Leben mit dieser Art von Verständnis und betrügt dabei eure eigenen beiden Augen. Duckmäuser, die daher stolpern wie ein Esel auf auf einer vereisten Straße
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begriff ich:
Das sind weder leere Worte noch Provaktionen, das ist rechte Erkenntnis!
Der Weg ist immer schon da, er liegt vor unseren Füssen, wir beachten ihn nicht weil wir ihn nicht erkennen. Stattdessen folgen wir anderen Wegen, die andere Menschen gehen, für andere Menschen richtig sind. Wir meinen gebe den einen richtigen Weg, der für alle gilt.
Das ist falsch !
Es gibt zig individuelle Wege, die zum Ziel führen. Die buddhistische Lehre kann uns nur helfen unseren individuellen Weg zu finden, sie gibt den Weg nicht vor.
Hierzu ein Kopie aus einer Publikation von Zensho. W Kopp (aus Zen Worte der blitzartigen Erleuchtung):
Zitat Der Finger und der Mond
Zen-Meister Dong-shan sagte zu seiner Mönchsgemeinschaft: »Ihr müsst wissen, dass es da etwas gibt, das weit über Buddha hinausgeht!«
Ein Mönch fragte: »Was ist das, was da weit überBuddha hinausgeht?«
Dong-shan sagte: »Nicht-Buddha!«
Später nahm Zen-Meister Yün-men darauf Bezug und sagte: »Es hat keinen Namen und keineGestalt; deshalb heißt es ›Nicht‹!«
Und Fa-yen fügte hinzu: »Bequeme Hilfsmittel machen daraus Buddha!«
Die Worte der Meister sind Finger, die auf den Mondweisen. Der Mond ist die Wirklichkeit, doch du studierst den Finger und bleibst daran hängen.
Du studierst die verschiedenen Lehrsysteme, Philosophien und Religionen und bist davon überzeugt, das sei die Wahrheit. Aber das ist alles nur wertloser Plunder, intellektueller Sperrmüll – Nichts! Der Mond ist die Wahrheit und nicht der Finger, das darfst du niemals vergessen.
Deshalb sagt Zen-Meister Yang-shan: Ich erläutere euch Dinge, die mit der Erleuchtung in Zusammenhang stehen, doch versucht nicht,
euren Geist dabei verweilen zu lassen. Wendet euch dem grenzenlosen Ozean eures eigenen ursprünglichen Wesens zu und bringt euch
so in Übereinstimmung mit seiner wahren Natur.
Zen schließt das Denken kurz und verweist mit äußerstem Nachdruck auf die unmittelbare Erfahrung des Seins. Der Verstand neigt dazu, all das zu definieren und zu bewerten, was jenseits seiner Möglichkeiten liegt und in den Bereich des Unergründlichen gehört.
Die Art und Weise der Zen-Meister, ihren Schülern die Wahrheit des Zen verständlich zu machen, besteht deshalb darin, ganz entschieden mit dem unterscheidenden Denken zu brechen und den Verstand aus den Angeln zu heben. Dies geht auch aus dem folgenden Beispiel hervor:
Ein Mönch fragte Zen-Meister Fa-yen: »Was den
Finger angeht, so will ich nicht danach fragen.
Aber was ist der Mond?«
Der Meister antwortete: »Wo ist der Finger, nach
dem du nicht fragst?«
Daraufhin fragte der Mönch: »Was den Mond angeht, so will ich nicht danach fragen. Aber was ist
der Finger?«
Der Meister erwiderte: »Der Mond.«
Der Mönch blieb hartnäckig: »Ich habe euch
nach dem Finger gefragt, warum kommt ihr mir
da mit dem Mond?«
Der Meister entgegnete: »Weil du mich nach dem
Finger gefragt hast.«
Der achtfache Pfad ist nicht der buddhistische Weg, er kann helfen den individuellen Weg zu finden damit wir auf ihm rechte Erkenntnis erlangen.
Deshalb mein Einwand:
...Theismus als Klotz am Bein der abendländischen Philosophie..
Ich gehe noch weiter indem ich auch die Philosophie als Klotz am Bein der Erkenntnisfähigkeit betrachte.
Die Welt mit Philosophie zu erklären führt immer auf die eine oder andere Weise in die Irre, denn Philosophien werden aus subjektiven Gedanken gesponnen, Ideen werden "erfunden" und Wirklichkeiten erschaffen.
Insofern bewundere ich die Zen/Daoisten, die es schaffen einfach nur hinzuschauen ohne zu interpretieren.
Was den Weg betrifft, hilft kein Ortschild zur Orientierung sondern der achtfache Pfad, der verhindern soll, das dies eintrifft:
Kleiner Einwurf: also - wenn ich vor meine Tür trete und keine Ahnung habe, wo's da lang geht, kann es verdammt lange dauern, bis ich mal zufällig an einem Ortseingangsschild 'Rom' vorbeikomme. Ich bin da schon froh, wenn ich gelegentlich wieder zurück nach Hause finde.
Oder wie es Benno Höllteufel in bestem bayerischem Geiste ausdrückt:
zwischa hia un do
is a weida weg
foa oam z'fuass
un in der noacht
kann's da bassian
dass'd net z'ruckfinst
dann mechd i
net dua sei

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