Wie also geht Ihr mit Schmerzen um
die Frage ist ja über was für Schmerzen wir hier sprechen. Grundsätzlich sind Schmerzmittel ein wichtiges Hilfsmittel, wenn die Schmerzen unerträglich werden. Niemand soll unnötige Qualen erleiden müssen, nur weil jemand eine religiöse Idee von "heilsamen Schmerzen" propagiert. Die große Gefahr hierbei ist zudem, dass Menschen mit großen Schmerzen das Gefühl bekommen ihr Schmerz sei ja gar nicht so schlimm und sie gingen nur falsch damit um (das wäre grausam). Ich finde dieser Umstand muss ganz klar herausgearbeitet werden. Da ich das Buch nicht gelesen habe, kann ich hier keine Meinung abgeben.
Bei unvermeidlichen oder moderaten Schmerzen sieht das schon anders aus. Hier kann die innere Einstellung Wunder bewirken. Was man nicht ändern kann, kann man vielleicht akzeptieren. Also sind Akzeptanz und Annahme von Schmerzen Schlüsselfaktoren für Leidminderung, weil fehlende Akzeptanz seinerseits als positive Rückkopplung fungiert und den Schmerz vergrößert. Man kann sich das wie einen Regelkreis vorstellen, bei dem die Regelgröße auf den Eingang des Reglers additiv zurückgeführt wird. Dadurch schwingt sich das System auf und der Schmerz wird immer unerträglicher. Schönes Beispiel: Tropfender Wasserhahn. Erst nervt er nur und am Ende springt jemand aus dem Fenster.
Eigentlich lassen sich sehr viele Leiderfahrungen auf rückgekoppelte, sich selbst verstärkende Systeme in unserer Psyche zurückführen. Sobald man die rückkoppelnde Verbindung kappt, beruhigt sich das System wieder.