Beiträge von Leonie im Thema „Meditation 🧘‍♂️ unterm Kirschbaum aber Panik vor Wespen 🐝 und Hornissen 🐝“

    Aus dem Fukanzazengi von Dôgen

    Fukanzazengi.pdf

    Zitat

    Für Zazen ist ein stiller Raum geeignet. Im Essen und Trinken sei Maß gehalten. Man lasse alle Anlässe fallen, man höre mit allen Dingen auf. Man denke nicht an Gut und Böse. Man behalte weder Wohl noch Übel. Man stelle das Treiben seines Bewußtseins ein. Man halte mit allen Gedanken-Erwägungen inne. Man beabsichtige nicht, Buddha zu werden. Was liegt daran, ob man sitzt oder liegt. Zum Üben legt man dort, wo man üben will, ein dickes Kissen aus, und legt noch ein Sitzkissen darauf. Man kann Kekka-fuza oder Hanka-fuza üben. Unter Kekka-fuza versteht man erst den rechten Fuß auf den linken Oberschenkel legen und dort ruhen lassen, sodann den linken Fuß auf den rechten Oberschenkel legen und dort ruhen lassen. Unter Hanka-fuza versteht man: lediglich den linken Fuß auf den rechten Oberschenkel legen. Kleider und Gürtel soll man locker tragen und doch in wohlgeordneter Form halten. Dann legt man die rechte Hand auf das linke Bein und läßt sie dort ruhen, man legt weiter die linke Hand auf die rechte Handfläche und läßt sie dort ruhen. Die beiden Daumen lehnen sich Gesicht zu Gesicht aneinander. Man hält dann den Leib aufrecht und sitzt auf rechte, strenge Weise. Man achte darauf, daß man weder nach links noch nach rechts, weder nach vorn noch nach hinten neige. Man achte auch darauf, daß Ohr und Schulter, Nase und Nabel je senkrecht übereinanderstehen. Die Zunge hält man so, daß sie den Oberkiefer (den Gau-men) berührt. Sowohl die Lippen als auch die Zahnreihen liegen an- und aufeinander. Die Augen soll man immer offen halten. Der Atem zieht leise durch die Nase aus und ein. In dieser Weise ist die Körperstellung in der besten Ordnung. Jetzt holt man einen tiefen Atemzug, schwenkt sich nach links und rechts, bis man felsenfest zurecht sitzt. Man erwäge dieses Unwägbare. Denn hier liegt etwas Unerwägbares vor. Wie soll man es dann erwägen? Mit dem Nichterwägen! Und das ist die wesenstiefe Kunst des Zazen. Das Zazen, von dem hier die Rede ist, ist nicht das schulmäßige Zen. Es ist vielmehr das Lehrtor zum rechten Befinden. Es ist die Übung zur restlosen Ergründung und Bewährung des bodhi. Alle Netze und Käfige werden fern von uns bleiben. Hat man das verstanden, so wird einem zumute sein wie einem Drachen, der Wasser erhält oder einem Tiger, der einen Berg zur Deckung hinterm Rücken hat. Jetzt wird man genau wissen, daß die rechte Lehre sich dann von selbst offenbart und das Versinken sowie die Verwirrung schon längst weggefallen sind.