Beiträge von mukti im Thema „Das Lösen der Anhaftung“

    Hallo Zockerherz,


    ich wünsche ebenfalls ein gutes neues Jahr und versuche mal mitzuteilen wie ich darüber denke und wie ich es erlebe.


    Beziehungen zum anderen Geschlecht können sehr dramatisch werden weil eine tiefe Sehnsucht nach Liebe und einem intimen Austausch in uns ist. Die Hoffnung nach Erfüllung und die Angst vor Enttäuschung projezieren wir in die andere Person hinein. Auch mit dem Vorsatz sie so zu akzeptieren wie sie ist, entsteht Unzufriedenheit oder Unsicherheit wenn sie nicht so ist wie wir es uns vorstellen und wünschen.

    Diese Sehnsucht wurzelt meines Erachtens in einem Trieb, der so mächtig und stark sein muss dass er die Welt in Gang hält und das Leben ermöglicht. Deshalb ist es ganz normal dass Beziehungen eingegangen und Familien gegründet werden.


    Die Praxis der Buddhalehre soll dazu führen alle Wesen zu lieben ohne sich etwas zu erwarten, nach den vier "brahmaviharas": liebende Güte, Mitgefühl, Mitfreude und Gleichmut - ohne Leidenschaft und Anhaftung. Laienanhänger gehen den Weg dorthin meistens mit einer Beziehung oder Familie. Dabei ist es natürlich ein großer Vorteil wenn der Partner oder die Partnerin denselben Weg der Befreiung geht.


    Manchmal klappt es gut mit einer Beziehung, man passt soweit zusammen dass man das ganze Leben zusammen bleibt. Oder man hat nach mehreren Beziehungen noch immer nicht "die Richtige" gefunden. Irgendwann stellt man sich ernsthaft die Frage was man eigentlich will, Partnerschaft oder/und Familie, oder lieber alleine bleiben.

    Ich bin jetzt 62, bei mir hat das nie so richtig gepasst und ich habe auch viele Beziehungen anderer Leute scheitern sehen, einige haben gehalten, wenige waren glücklich. Ich bin von Natur aus gerne alleine und habe vor längerer Zeit die Entscheidung getroffen keine Zweisamkeit, ob mit oder ohne Kinder, mehr anzustreben falls sich nicht zufällig etwas Passendes ergibt. Man kann auch alleine und in Kontakt mit Gleichgesinnten daran arbeiten die Anhaftungen zu lösen.


    Der Weg dazu ist jedenfalls im Prinzip immer der Gleiche, der achtfache Pfad. Da ist alles nötige in großer Vielfalt enthalten, so dass jeder nach seiner Eigenart seinen Zugang in Theorie und Praxis finden kann. Je mehr man sich damit befasst, desto mehr lösen sich die leidvollen Anhaftungen. "Nicht anderes lehre ich als das Ende des Leids" hat der Buddha gesagt. Es kommt also nur darauf an wie wichtig einem das ist und wieviel Zeit man darauf verwenden will oder kann. Erfolg in Einsicht und Loslösung mag sich schnell oder langsamer einstellen, wenn man nur dranbleibt wird man das Ziel auch erreichen, davon bin ich überzeugt.


    Zitat

    Der Edle Achtfache Pfad ist in den drei Übungsfeldern enthalten.

    Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise - diese Zustände sind im Übungsfeld der Sittlichkeit enthalten.

    Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit und Richtige Konzentration - diese Zustände sind im Übungsfeld der Geistesschulung enthalten. Richtige Ansicht, Richtige Absicht - diese Zustände sind im Übungsfeld der Weisheit enthalten. M.44