Ich würde Wahrnehmung "vor" das Bewusstsein stellen (zumindest in der Theorie), zum Beispiel: Wenn wir etwas erfahren, mit dem Bewusstsein, dann ist da ein (bewusster?) Verarbeitungsschritt. Beim Wahrnehmen können wir (häufig) gar nicht entscheiden ob wir etwas wahrnehmen wollen oder nicht. Da wir Sinne haben nehmen wir es wahr. Durch den Verarbeitungsschritt des Bewusstseins verinnerlichen wir das Wahrgenommene bzw. eigentlich viel mehr das was wir aus dem Wahrgenommenen gemacht haben.
Beiträge von xiaojinlong im Thema „Es gibt kein erleuchtete, erwachte oder im Nirvana erlöschte Buddhisten !“
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Warum sagst du dann nicht einfach "Geist" oder "Bewusstsein" ?
Hier kam der Zusatzbegriff "Seele" erst durch Alephant ins Spiel. Da (ich) davor vom "Selbst" gesprochen habe, habe ich auf diese Doppeldeutigkeit hingewiesen.
Der Ausdruck Seele hat vielfältige Bedeutungen, je nach den unterschiedlichen mythischen, religiösen, philosophischen oder psychologischen Traditionen und Lehren, in denen er vorkommt. Im heutigen Sprachgebrauch ist oft die Gesamtheit aller Gefühlsregungen und geistigen Vorgänge beim Menschen gemeint.
"Zusammenfassung des Geistes" ?? Geist ist doch schon der zusammenfassende Begriff für Erkennen, Denken, Gedächtnis, Freude, Trauer, etc.
Wie kann man Geist nochmal zusammenfassen?
Jain. Auf der einen Seite haben wir die Sinne. Sehen, riechen, hören, fühlen, schmecken, warhnehmen der Gedanken. Jeder Sinn hat etwas für sich. Gleichzeitig ist da aber noch das, was sich von diese Sinne wiederum wahrnimmt und einordnet - also eine Metaebene einführt. "Zusammenfassung des Geistes" heißt für mich, dass auch diese Zusatzebenen mit dazu gehören. Im inneren Dialog (zumindest bei mir, aber vielleicht bin ich auch komisch ;)) ist das etwas das durchaus mal untergeht.
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Das Wort "Selbst" kann ad acta gelegt werden.
Das Wort selbst, zusammen mit den vielen Sprüchen drum herum bietet, finde ich, gerade am Anfang einen guten Einstiegspunkt. Man könnte sagen es hat es von einem "Click-Bait-Titel". Da ist etwas das angesprochen wird, obwohl man sich vielleicht gar nicht direkt bewusst ist was da in einem selbst (höhö) angesprochen wird. Also fängt man an nachzuschauen und hat damit den Anstoss zur Entwicklung. An einem gewissen Punkt kann das bestimmt sinnvoll sein den Begriff ad acta zu legen - ob ich aber an dem Punkt bereits angekommen bin an dem das ohne zu künsteln möglich ist, da bin ich mir nicht sicher.
Seele religiös gesehen wäre doch einfach ein permanentes "Selbst", in der modernen Sicht aber nur die Zusammenfassung des Geistes, oder? Den Begriff der Seele nutze ich aufgrund dieser vorgegeben Doppeldeutigkeit nicht gerne.
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Diese Argumentation setzte voraus, dass es doch ein Selbst gäbe, was etwas erfahren (auch Merkmalslosigkeit) könnte. Wäre dann dieses Selbst vernichtet, wäre es natürlich unmöglich, dass sich in so einem Selbst etwas bemerkbar machen würde.
Tut es das wirklich? Kein-Selbst, Anatta, heißt ja nicht dass es kein Selbst gibt, sondern dass das Selbst nicht unveränderlich und aus sich selbst heraus existiert. Das Selbst, das in diesem Moment liest hat die Möglichkeit die Buddhanatur zu erfahren. Gerade durch die Fehlende Unveränderlichkeit und dem nicht-aus-sich-heraus-Existieren ist die Buddhanatur überhaupt erst gegeben.
//Hinweis: Beiträge ab #25 habe ich erst nach Abschicken dieses Beitrags gesehen.