Beiträge von Lirum Larum im Thema „Fügung im Buddhismus“

    Mir fällt auf, wenn mir etwas Gutes begegnet, mag ich gern an Fügung glauben. Denn wie sollte es anders sein? Manchmal passieren einem ja tolle Sachen, die sich gar keiner ausdenken kann.

    Wenn mir aber etwas schlechtes passiert, dann ist es nur Pech. :grinsen:

    :) Da haben wir den Unterschied deutlich: In meinem Leben sind Enttäuschungen ein Riesending, worüber ich seht viel lernen musste.

    Daher weiß ich, für mich, dass Hoffnung ohne Erwartung und somit ohne Enttäuschung gut möglich ist.


    Und da ist sie wieder, die deutsche Sprache: Hoffnung und Hoffnung ist nicht das gleiche. Es können ganz verschiedene Einstellungen dahinter stecken.

    Aravind Die Hoffnung auf das Verhalten anderer ist ja aber auch wirklich eine trügerische Sache.

    Das ist was anderes als gar keine Hoffnung zu hegen.

    Es gibt viel Anlass zu Hoffnung im Buddhismus. Und Nächstenliebe kann man auch von Buddhisten erwarten.

    Diese Hoffnung/Erwartung kann natürlich auch enttäuscht werden. Das hat nicht seine Ursache in der Religion. Auch auf Christenmenschen ist kein Verlass.


    Die spannende Frage ist dann: Wie geht man mit der Enttäuschung um? Muss man darüber überhaupt enttäuscht sein?

    Erkläre es gerne :)

    Ja, dann erzähl doch mal, wo Du diese Idee her hast, im Buddhismus gäbe es keine Nächstenliebe. Das klingt stark danach, als hättest Du drei von Vier Edlen Wahrheiten noch nicht gelesen. Oder als ob Du Dir die buddhistische Lehre hast von einem Katholiken erklären lassen?

    Ist das nicht ein Missverständnis? Ich verstehe den Satz so, dass es um die Hoffnung auf Nächstenliebe durch die anderen Menschen geht.

    :? Wenn man keine Hoffnung auf Nächstenliebe hat, bedeutet das für mich, dass keine Nächstenliebe von anderen kommt und dass man auch selber keine geben kann. Oder?

    Das hat nichts mit irgendwelchen buddhistischen Sichtweisen zu tun, wie im Beitrag (39) impliziert wurde: Fügung im Buddhismus

    Nur: Wenn Buddhisten in dem Witz auf Rettung warten haften wir auf keinerlei Hoffnung. Wir sitzen dort und harren der Dinge und erfreuen uns am Moment? Keinerlei Hoffnung auf Nächstenliebe.

    Oh je, wo hast Du das denn her? Völlig daneben. :)

    Erkläre es gerne :)

    Ja, dann erzähl doch mal, wo Du diese Idee her hast, im Buddhismus gäbe es keine Nächstenliebe. Das klingt stark danach, als hättest Du drei von Vier Edlen Wahrheiten noch nicht gelesen. Oder als ob Du Dir die buddhistische Lehre hast von einem Katholiken erklären lassen?


    Na gut, sorry, ich kürze das hier mal ab.

    Liebe & Mitgefühl im Buddhismus: Die vier Unermesslichen - Liebe, Mitgefühl, Freude und Gleichmut

    Lirum Larum

    Das ist eine sehr gute Antwort. Verstehe ich dich richtig, dass Fügungen für dich nicht konträr mit dem Buddhismus gehen, aber dieser nahelegt, sich damit nicht auseinanderzusetzen? Der Buddha empfahl ja auch, Karma nicht durchschauen zu wollen, da es unsere Verstädnnis übersteigt.

    ...

    Ja, so in der Art. Die Übung ist ja im Buddhismus, nicht oder wenig zu werten. Wenn man sich von "Fügung" ein zu festes Bild macht, meine ich, kann man schwerlich offen bleiben für das, was wirklich passiert. Also, durch solche Konzepte schränkt man das "ganze Bild" ein und somit ist die Chance auf Missverständnisse und Illusionen größer.


    Zitat

    ... Wobei "Gott"/"das Universum" eben auch Urvertrauen schaffen kann...das fehlt im Buddhismus.

    Auch das würde ich jetzt so nicht festlegen. Wirken Buddhisten auf Dich wie Leute ohne Urvertrauen?


    Das Thema ist totales Glatteis, weil besonders katholisch geprägte Menschen ein klares Konzept zu dem Begriff "Gott" haben. Aber ich traue mich trotzdem, meine persönliche Meinung dazu zu sagen:


    "Gott" ist eine weitere unklare Benennung. Für den einen bedeutet es dies, für die andere besetzt der Begriff einen anderen Bereich.


    Daher kann es auch umgekehrt sein: die Christ*in nennt es "Gott" und meint damit einen strahlenden Ort voller Kraft und Güte, die Buddhist*in nennt es vielleicht "Dharmakaya", "Leerheit" oder "Buddhadharma" und meint damit evtl das Gleiche. Beide sprechen aus persönlicher Erfahrung oder Empfinden heraus, benutzen nur nicht die selben Worte...


    Ich meine das nur als Möglichkeit. Natürlich gibt es auch oft Leute, die denken, sie sprechen von der selben Sache, meinen aber Grundverschiedenes.

    Im Buddhismus ist ja Geistesschulung wichtiger als Glaubenssysteme. Dabei geht es darum, der Welt nicht noch mehr Konzepte überzustülpen als man braucht.

    Der menschliche Geist ist natürlicherweise auf Einordnen angewiesen. Konzepte zu lösen und offen zu lassen, ist gar keine so einfache Übung, aber sie lohnt sich.


    In diesem Sinne lässt sich sagen "Was ist, das ist" und man schaut, was passiert.


    Ja, es gibt manchmal sowas wie Fügung, das denke ich auch. Aber ich glaube nicht, dass man dazu noch mehr sagen oder ein System lehren muss. Warum nicht?


    Weil die Gefahr viel zu groß ist, dass man seine Offenheit verliert, wenn man fest an Fügung glaubt und sie ständig erwartet. Dann findet man sich möglicherweise plötzlich in einem heiligen Krieg wieder, weil es sich so gefügt hat. In dem Fall wäre, wenn man klarkommen will, ein klares ethisches System wichtiger als ein Denkgebäude über Fügung.


    Oder man fängt an,
    überall Zusammenhänge zu sehen, die entweder nicht relevant oder nicht gegeben sind. In dem Fall ist es besser, die Sachen ruhiger zu betrachten und weniger Schlüsse zu ziehen, damit nicht die Phantasie mit einem durchgeht. (😏 Also, ich spreche in diesem ganzen Beitrag von mir selbst, wenn ich "man" sage.)