Beiträge von void im Thema „Ist ein Buddha unsterblich?“

    Dies ist der eigentliche Aufhänger:

    Die Aussage stand ursprünglich im Thread Leerheit und Dao:


    Und in dem originale Kontext ist dieAussage;


    Zitat

    Ist für mich das höchste Ziel die "Unsterblichkeit", so gehe ich logischerweise von einem Selbst aus, welches dies erreichen kann.


    Viellelicht in der Form nicht richtig. Im Daoismus sind die Unsterblichen deswegen unsterblich, weil sie Teil der Natur geworden sind. Der Weise wird mit einem Vogel der verglichen dessen Flug keinen Fußabdruck hinterlässt. Und die Unsterblichen sind noch ein Stück weiter in Richtung "Natur" - es ist alles im Fließen aufgelöst, man treibt mit dem Fluß und schwebt mit den Wolken.

    The true sage is a quail at rest, a little fledgling at its meal, a bird in flight who leaves no trail behind. When the world has the Way, he joins in the chorus with all other things. When the world is without the Way, he nurses his Virtue and retires in leisure. And after a thousand years, should he weary of the world, he will leave it and [上] ascend to [僊] the immortals, riding on those white clouds all the way up to the village of God. (12, tr. Watson 1968:130)

    Der Unsterbliche ist hier (im daoistischen Kontext) also der, der der Vergänglichkeit nichts entgegensetzt. Das was sich keine Grenzen setzt, braucht nicht (wie ein neurotischer Romulus) ägstlich sein, dass sie überschritten werden oder das eine Form der anderen weicht.


    Wenn man jetzt wieder in einen buddhitischen Kontext wechselt, dann kann man doch den Buddha als einen "Befreiten" sehen. Auch diese Freheit hat keine Grenzen.

    Wenn Gier und Hass erloschen sind, dann werden auch Entstehen und Vergehen - Geburt und Sterben - unerheblich. Von daher hat ein Befreiter Geburt und Tod überwunden.


    Aber es wäre falsch, dass als eine Unsterblichkeit aufzufassen.


    Accinca ist ein Daseinsmerkmal:

    Alles was entstanden ist, vergeht auch wieder. Nicht was je entstanden ist kann auf Unsterblichkeit hoffen.

    Ist ein Buddha unsterblich?

    Das Wort "Buddha" hat mehrere Bedeutungen. Erstmal bezeichnet es einen Menschen wie Shakyamuni Buddhas , der lebte und starb.


    Aber nach und nach, fragte man sich, was einen Erwachten zum Erwachten macht und man begann das als eine konkrete Aufreteten eines abstrakten Prinzips zu sehen. Von daher ist dann z.b Avaloktheshvara kein Lebewesen sondern einfach nur allumfassendes Mitgefühl. Und manjushri einfach nur die "Weisheit" wie sie ein Buddha üben würde.


    Das menschliche Gehirn ist zu einem große Teil zum Umgang mit anderen Personen gemacht. Schon zu Zeiten Shakyamuni Buddhas war es was anderes, ob man etwas so ganz theroetisch wußte, oder ob es einem der Erhabene sagt. Die Präsenz Buddhas war etwas sehr wertvolles und nach seinem Tod rang man um Methoden um dieser Präsenz zu erhalten und ihr nahezukommen. Eine Frucht dieser Bemühung waren zunächst Stupas, dann Buddhastatuen, die man verehren und denen man opfern konnte sowie andere Rituale. Und natürlich die menschliche Vorstellungkraft. Dies alles zusammen kann bewirken das man Buddhaaspekte zur Verköperung hilft, indem man sie sich in der Gestalt eines Buddhas vergegenwärtigt.


    Aber besonders im Zen wird betont, dass dies geschickte Mittel (upaya) sind und es außerhalb der Lebewesen gibt es keinen Buddha.

    Die Lebewesen sind ursprünglich Buddha.


    Es ist wie Wasser und Eis:


    ohne Wasser gibt es kein Eis,


    außerhalb der Lebewesen gibt es keinen Buddha.

    Aber natürlich gibt es zu dem Thema auch andere Vorstellungen: Von der traurigen Einsicht, dass der Erhabene nicht mehr unter uns wandelt, konnte man ja zu der Frage kommen, ob es auch einen zukünftigen Buddha gibt, der ja dann logischerweise auch gegenwärtig irgendwo stecken muß. Da bei ihm mit umglaublich hohen Verdiensten rechnen muss, mußte man ihn nicht unter Tieren oder als Menschen suchen, sondern mußte ihn an einem ihm würdigen, einem erhabenen Ort vermuten - ein Himmel, wo die Wesen unglaublich lange leben und und Bedingungen fabelhaft sind - im reinen Land Tushita. Und diese Idee wurde verallgemeinert.


    Was, wenn jetzt ein hoher Bodhisattva wie Amitabha sagt, dass er nicht widergeboren werden will, so lange nicht alle Wesen befreit sind? Man hatte die Idee, dass auch aus der Energie so einen starken Gelübtes ein reine Land - Sukhavati spreissen kann, in dem Amitabha residiert und in dem es nahezu paradiesisch zugeht. Es gibt da einen Boden aus Lapislazuli und Brunnen deren Rausch Dharmablehrungen enthält so dass jeder, der das Glück hat dort geboren zu werden, perfekte Bedigungen hat - die Chefarztbehandlung unter den Dharmalehrern sozusagen.


    Aber am Ende ist es viellecht doch alles wieder "upaya" eine Vorstellung die für die richtige Person in der richtigen Situation eine gute Medizin ist und für eine andere Person in einer anderen Situation ein Gift und eine Illusion?