Übrigens sitzen Rinzai-Leute zur Mitte des Raumes und nicht zur Wand. Ich halte dies für den wesentlichen Unterschied von Rinzai und Soto.
Ist das eigentlich was Japanisches oder wie war denn das in China?
Übrigens sitzen Rinzai-Leute zur Mitte des Raumes und nicht zur Wand. Ich halte dies für den wesentlichen Unterschied von Rinzai und Soto.
Ist das eigentlich was Japanisches oder wie war denn das in China?
Na ja, die Antworten beinhalten viel Geplänkel. Aber zumindest kann ich da sehen, dass es wohl ein westlicher Begriff ist, der am ehesten den Begriff Rōshi wiedergeben soll.
Und dieser Hinnerk Polenski (nichts gegen ihn, absolut nichts!), dessen letztes Youtube-Video den Titel "Spür dich selbst - so wird dein Retreat erfolgreich" heißt, hat also die Autorisation von einem Rōshi, richtig?
Es gab da vor sechs Jahren einen sehr kontrovers geführten Thread Aachens erster Zen-Meister (Paul Shoju Schwerdt) zu einem verwandten Thema:
Alles anzeigenJi'un Ken:In meiner Traditionslinie ....
Wußte nicht daß das Deine Traditionslinie ist, ungeachtet dessen kann man ja mal fragen, was das für ne Traditionslinie ist.
Das Dokument Inka Shomei Beispiele - Chan/Thien/Seon/Zen - Buddhismus - Buddhaland Forum sagt dazu einiges aus.
1.
Die Tradition beginnt erst mit Reiko Mukai, einem japanischen Rinzai-Mönch und Hinnerk Syobu Polenski mit ihrer gemeinsamen Gründung "Daishin Zen".
2.
"Daishin Zen" ist kein traditioneller Zen-Weg (like for Monks), es ist "Laien Zen"
3.
Hinnerek Polenski hat Inka für diesen Weg erhalten.
Na ja, eigentlich gibt es im japanischen Zen keine Trennung von "Mönchs-Weg" und "Laien-Weg", was es faktisch gibt, ist ne Trennung von Priester- und Laien-Praxis, aber Reiko Mukai hat auch - wie üblich - Frau und KInder. Was auch immer das nun hier zu bedeuten hat, Reiko Mukai gibt Inka für was (und gebunden an), das außerhalb der "Tradition" steht, das ist sein und Polenskis privates Ding. Reiko Mukai und Polenski (der, wenn ich das richtig sehe, nie Mönchsordinierung erhalten hat) sind deshalb auch nicht an iwelche traditionellen Regularien innerhalb der Rinzai-Schule gebunden, sowohl was inka (seit wann gibt es das für einen speziellen Weg?) oder iwas anderes betrifft.
Polenskis Geschäftsmodell ist jedenfalls (nach eigenem Bekunden) auch von Reiko Mukai abgeschaut.
Das "Dharma-Siegel" von W. D. Nolting an Thomas Kabierschke spricht m.E. schon der Form nach für sich selbst - aber wat solls, auch da handelt es sich ja wohl auch um eine völlig neue "Tradition", nämlich die des "Zenkreis Ordens des europäischen Rinzai-Zen".
Im Grunde handelt es sich also um Neugründungen, mit jeweils 2 bis 3 Generationen, und keine der da vergebenen "Inka-Urkunden" haben wohl außerhalb der Tempel von Oi Saidan und Reiko Mukai und auch dort nicht mehr nach deren Ableben iwelche Bedeutung - man kann sich fragen, ob das wichtig ist - ja, ist es, damit ist nämlich die spezielle Verbindung "durch Traditionslinie" zur Mutterschule gekappt.
Europäisches Zen, Europäisches Rinzai - wat soll denn das überhaupt sein?
Ich verstehe das so, dass es da quasi einen Knick in der Zenlinie gibt. Reiko Mukai ist innerhalb der traditionellen Hokoji Rinzai Linie von Oi Saidan bestätigt, hat aber dann ein neues Projekt "Daishin-Zen" geschaffen und dann Polenski in diesem als Schüler bestätigt.
Die Frage ist jetzt ob man auf diesen Knick als eine Bruch oder eine Erneuerung blickt. Ji'un Ken betont hier dass seine Linie ähnlich auf Oi Saidan zurückgeht.
Alles anzeigenbel:Ji'un Ken:In meiner Traditionslinie ....
Wußte nicht daß das Deine Traditionslinie ist, ungeachtet dessen kann man ja mal fragen, was das für ne Traditionslinie ist...
Moin Bel,
die Wurzeln meiner Linie sind im Hokoji bei Oi Saidan Roshi. Mein erster Lehrer war Rei Shin, danach kam Harry. Ich übe, von einer kurzen Pause mit anderen Lehrern abgesehen, über 20 Jahre im Zen Kreis Kiel.
Mit der Daishin Linie von Hinnerk haben wir in soweit zu tun, dass Hinnerk die gleichen Wurzeln hat wie wir und dass Reiko Mukai auch aus dem Hokoji kommt.
Ob das alles in Japan anerkannt wird, weiß ich nicht und es ist mir auch egal. Ich lebe nicht dort. Und ich habe auch nicht vor umzuziehen.
LG
Ji'un Ken
Es stellt sich also die Frage, ob man europäische Neuentwicklungen an den Maßstäben der japanischen Tradition misst oder nicht. Aber da ist es dann natürlich auch eine Frage, wie man das alles kommuniziert. Präsentiert man sich als neue oder alte Tradition.
Kurze Zwischenfrage:
Gibt es eigentlich Regeln, wer sich Zen-Meister nennen darf? Müssen bestimmte Kritierien dafür vorliegen?
Vor etwa zwei Jahren gab es den Thread:
Ab wann ist man ein Zen-Meister in dem genau die Frage gestellt und beantwortet wurde.
Das ists ja, dieser eine da macht halt neben einem recht guten Geschäft für mich auch einen recht guten Eindruck. Sonst würd ich mir ja keine Gedanken drum machen. Dann werd ich jetzt noch konkreter, anscheinend geht deine Auffassung in eine ähnliche Richtung wie meine, sonst kommen wir hier nicht weiter. Es geht mir tatsächlich um Hinnerk Polenski. Die Wirkung seiner Videos ist für mich schon eine Nummer, die Titel sind jeweils auch wirklich schlicht und nur aufs wesentliche ausgereichtet... keine Bauernfängerei. Der Inhalt ist verständlich, umsetzbar und vor allem vergleichsweise authentisch, er ist einfach er selbst und bringt die Sachen mit "seinen Wörtern" rüber und das macht halt echt Eindruck. So. Bei genauerem zuhören/hinsehen merkt man dann doch was von seiner Rhetorik, aber gut, was solls. Und dann wie du sagst 1000€ pro Tag. Ok, Gutes soll teuer sein.
Ich habe das Gefühl, dass man gerade wenn man selber Businesskasper ist, ist es ein guter Einstieg ist, wenn da jemand eine ähnliche Denkweise und Sprache hat. Ich habe Leute getroffen, die von den Veranstaltungen von Polenski waren und die ihn kompetent und seriös fanden und es schätzten, wie sehr er Zen Themen in eine Sprache und Denkweise fasste, die ihnen vertraut und verständlich ist. Bei mir ist das allerdings kein Pluspunkt, weil ich gegen dieses Business-Denkweise allergisch bin - meine einzige Krawatte verstaubt im Schrank, hohle Phrasen machen mir Pickel, Kapitalismus ist für mich nicht eitel Hoffnung und Segen. Von daher ist für mich das, was anderen einen Zugang eröffnet eher ein Hindernis. Wenn mir jemand mit Leadership-Gerede kommt, bin ich (wegen meiner persönlchen Prägung) ganz schnell ganz weit weg, wesegen es mir schwerfällt, das so detailiiert zu betrachten, wie es angemessen ist. Von daher bin ich da jetzt nicht so offenherzig und vorurteilsfrei.
Aber was macht er mit dem Geld wäre dann die nächste logische Frage. Sieht man das irgendwo, oder weis man/du da was dazu?
Ich nehme an, er wird halt davon leben, oder? Ich würde annehmen, dass er versucht so ungefähr den Lebensstandard eines Unternehmenesberaters zu halten. Es ist wahrscheinlich sehr schwer, das alles in Balance zu halten. Also, dass man gleichzeitig ein Businesscoach und professionell für Geld berät, aber dann auch noch gleichzeitig den Nimbus von Kloster und Mönch und Tradition um sich hat. Es vermischen sich die Vokabulare. Man kann z.b Mitglied des gemeinnützigen Zen Förderkreis werden und zur verbreitung des Dharmas betragen, aber dafür kann man dann die Klosterklause für die"persönliche Auszeit mit Zen Flair" nutzten. Aus der Vermischung ergeben sich Überlagerunsgzustände, in denen Dharma und Zen wahlweise sehr ernst genommen und zum blossen Beiwerk wird. Es ist glaube ich sehr schwer, diese Balance zu wahren.
Den Rest deiner Argumentation verstehe ich ja auch. Aber da sind wir dann wieder bei der Sache: Kümmert sich ein Zen-Meister wirklich darum, ob ihn ein Manager bucht?
Und ob der Manager die 1000€ jetzt als respektabel genug sieht, ihn als wertvoll genug anzusehen? Darauf antworte ich mir jetzt einfach selber mit "Ja, wenn er eine so riesige Vision hat, ganze Geschäfts- und Wirtschaftsbereiche zu optimieren, dann schon". Viele Vorteile wären immerhin die Folge, wie du geschrieben hast. Aber was bedeutet das fürs Zen? Genau meine Gedanken. Und deswegen interessiert mich jetzt: Was bedeuet das fürs von ihm Gesagte für dich, nachdem du ja deinen Standpunkt klar gemacht hast (kannst mir auch gern eine PM schreiben...)? Beisst du in einen Apfel, wenn du nicht sicher weist, ob er von einem Apfelbaum ist? Er lehrt ja sein Daishin Zen, was ans Westliche angepasst ist, das heisst er hat immerhin von vornherein deklariert, dass es ein Mix und nicht pures Rinzai ist. Ab da wirds ja sowieso recht schwammig, wenn man darüber noch weiter disskutieren will. Vielleicht ists einfach auch nur eine Frage dessen, wie viele Augen und Hühneraugen man zudrücken kann und will?
Ich verstehe es so, dass Polenski angibt ein Zen-Meister der Daishin Rinzai-Zen Schule zu sein. Und weil diese ja von ihm mitgegründet wurde, kann er ja selber beschliessen, was für ein Verhalten für einen Lehrer dieser Schule angemessen ist. Auf der anderen Seite klingt es so, als wäre die Daishin Rinzai-Zen eine von dieser anerkannte Unterschule der Rinzai-Shu. Das ist aber glaube ich nicht der Fall.
Hinnerk Polenski ist kein authentischer Linienhalter, noch Lehrer der Rinzai-Zen Schule oder des Myoshin-Ji, eines der 15 Haupttempel bzw. Unterschulen des Rinza-Zen, wozu seine Lehrer Oi Saidan Roshi oder Reiko Mukai Roshi gehören. Er ist nur Dharma-Nachfolger und Lehrer des neugegründeten und erfundenen Daishin Rinzai-Zen, dass er zusammen mit Reiko Mukai Roshi entwickelt hat. Die Daishin Rinzai-Zen Schule ist aber keine anerkannte Zen-Schule.
Offiziell anerkannt von der Rinzai- Zen Schule ist nur Nadine ReiMyo Tierelinckx Roshi, die von (1987-1999) in Japan lebte.
http://www.buddhismus-deutschland.de/pt_team/roshi-rei-myo/
Daneben gibt es noch weitere Dharmanachfolger von Oi Saidan Roshi, deren Anerkennung aber von einigen angezweifelt wird. Hierüber würde schon eifrig diskutiert.
Bei so neuartigen Ansätzten die aus verschiedenen Quellen schöpfen, ist ja das Problem, dass man nicht weiss wo ein bestimmtes Element herkommt. Ist das was mir gesagt wird Teil einer Tradition und wurde auch früher so gesehen? Oder ist es eine "geniale" Neuinterpretation, die andere als gewagt betrachten würden aber auf irgendeine Weise, ganz unglaublich hilfreich ist? Oder ist es nur irgendein Businesskonzept, dass sich in buddhitische Sprache kleidet? Ich fände es anstrengend, das jedesmal neu erwägen zu müssen. Von daher ist das nichts für mich.
Das sehe ich auch so, mit Geschäftstüchtigkeit habe ich vielleicht auch mehr Anhäufung von Vermögen gemeint. Wenn ein Kloster oder das private Auto vom Meister so und so viel im Unterhalt kostet sagt ja keiner was. Aber jetzt werd ich doch auch mal in einem bestimmten Punkt konkret, weils grad passt:
Wofür muss ich als Zen-Meister, der Dharma in hoher Vollendung verkörpert, für eine Zen-Woche samt Übernachtung p.P. 1000-1440€ (immer noch 880€ ohne Übernachtung, mit Verpflegung) verlangen bei einer Gruppenstärke von 10-30 Leuten, wenn in meinem Zen-Kloster sowieso fast das ganze Jahr jede 2. bis jede Woche irgendein Event startet und die anscheinend teils auch ausgebucht sind? Das ist - zumindest für mein Verständnis von "Lebensunterhalt bestreiten" - übers Ziel hinaus.
So. Die Nacht ist bald um, ich nehme auf alles andere morgen Stellung, und danke nochmals!
Natürlich gibt es Gechäftemacher. Aber wenn du jemand als Geschäftemacher ansiehst, dann kannst du doch denjenigen Lehrer, seinen Youtube-Kanal und seine Bücher meiden? Warum machst du das nicht einfach?
Es ist manchmal schwer rauszufinden, warum Sachen teuer sind. So gab es ja schon Zen-Gruppen denen es wichtig war, ein Zentrum zu schaffen und die dann die dazu nötigen Kredite abzahlen mussten, wodurch pro Monat große Summe benötigt werden, die man dann versucht irgendwie reinzubekommen. Ein buddhitisches Seminarhaus wie das Domicilum ist z.b deswegen nicht spottbilig, weil damit das angeschlossene Hospizprojekt finanziert wird. Hoe Preise für buddhitische Kurse können also druchaus erhrenwerte Gründe haben.
Die ganze "Zen für Manager" Sache finde ich problematisch. Selbst wenn man da guten Willen unterstellt, ist es sehr schwer, religiöse Ideen mit solcher weltlicher Optimierung unter einen Hut zu bringen. Hinnerk Polenski ist ja z.B Unternehmesberater. Ich war auch mal kurz Consultant. Da kann es normal sein, das man für Coaching pro Tag 1000€ verlangt. Wenn man von da aus zu Zen Leadership Beratung geht, ist es erstmal natürlich, dass man in so eine Größenordnung bleibt. Wenn man in einer andere Preisklasse gehen würde, würde man ja seinen Marktwert untergraben und die "Leader" würden das Angebot nicht mehr erst nehmen und an seinem Mehwert zweifeln. Wenn ich als Führungskraft an einem Zen Sesshin für Führungskräfte teilnehme, dann habe ich die Erwartung, dass sich das für mich amortisiert und ich da eine bessere, effektivere Führungskraft werden.Der Preis ergibt sich aus dem Nutzwert für den Kunden. Ich lerne, wie ich aus der inneren Mitte heraus führe, fokusiert bleibe und Energie halte.. Ein Nicht-buddhitisches Manager-Seminar zu ähnlichen Themen wäre wohl ähnlich teuer. Das Problem an dieser Stelle ist nicht der Preis sondern die Art und Weise wie Religion für weltliche Zwecke instrumentalisiert wird.
Wobei wenn mich jemand fragt, ob ich lieber einen cholerische Geschäftsführer hätte, oder einen der durch Manager-Zen geschult in seiner Mitte ruhend Offenheit, Fokus und Ruhe vebreitet und so für ein angenehmes Kima sorgt, dann vielleicht sagen würde: Ich nehme letzteren und könnt ihr vielleicht noch mehr Führungskräfte dorthin schicken!
Woher kommt dann das schlechte Gefühl? Ich denke, auch wenn dass Business durch die Kombination mit Zen gewinnt ( und jemand eine Führunkskraft wird, die Kunden, Mitrabieter und Kollegen erfreut) kann es sein, dass Zen dadurch verliert.
Ich nehme an auch Hakuin wurde von "großen Tieren" seiner Zeit aufgesucht und bestimmt bekamen sie Tips, wie sie die Praxis mit ihrer Aufgabe z.B als Samurai-Bürokrat verbinden konnten. Und vielleicht spendeten sie auch etwas für ein neues Dach. Welcher strukturelle Unterschied besteht da zum Manager-Zen? Ich glaube der Unterschied ist der, oben man einen Zenlehrer fragt, inwieweit man auch bei der Arbeit die Ziele des Zen erreichen kann. Oder ob man ihn fragt, wie man mit Zen die Ziele der Arbeit besser erreichen kann. Letzteres ist die Instrumentaliserung.
Aber ich finde, wir sollten die Diskussion hier nicht zu sehr in diese Richtung verengen, das sind mE unerfreuliche Auswüchse. Ich denke, die grundsätzliche Frage ist doch die, wie man hier, in unserem kulturellen Umfeld, eine 'Infrastruktur des Erwachens' schaffen und unterhalten kann. Also Orte gemeinsamer Übung - und Menschen, die Erwachen übertragen. Traditionell funktioniert das mit Dana. Dass Dana im Lauf der Geschichte häufig von staatlichen Institutionen 'gespendet' wurde - also auf Kosten derer, die ungefragt solches 'Dana' erwirtschafteten - ist ebenfalls eine weniger erfreuliche Geschichte aber wenigstens keine in unserer Kultur verfügbare Alternative.
Als erstes fällt mir das Zentrum von Fumon Nakagawa in Eisenbuch ein. Auf der Seite sehe ich folgende Säulen, die das tragen:
Ich kann mir vorstellen, dass das (zumindest in nicht Corona Jahren ) funktioniert. Aber auch da muß man schauen, das genügend Leute kommen um so eine Struktur zu erhalten. Da sehe ich dann einen Youtube Kanal nicht als was verwerfliches sondern als ein leigitime Werbung, um die Struktur am Leben zu erhalten.
In ähnlicher weise, wurde Zen als ein Manager-Zen instrumentalisiert. Villeicht ist da Steve Jobs das beste Beispiel.
Das Beispiel ist völlig daneben. Jobs Lehrer hat nie "Manager-Zen" gemacht. Er hatte einige ziemlich betuchte Schüler und ist trotzdem Zeit seines Lebens ein armer Hund geblieben. In seiner Linie ist es üblich, dass bei Sesshin o.ä. für Unterkunft und Verpflegung bezahlt wird. Die Lehrerin / der Lehrer bekommt Dana - und dessen Höhe liegt im Ermessen des Gebenden. Genau wie das, was er aus den Unterweisungen macht, die er erhält.
Mein Beispiel ist das von Steve Jobs, der eben die Belehrungen die ihm gegeben wurde für seine beruflichen Zwecke instrumentalisierte. Und ich finde das Beispiel gerade deswegen gut, weil man Kobun Chino Otogqwaw dabei nichts vorwerfen kann. Es ist kein Geschäftemacher sondern ein intergerer Lehrer. Es sind nicht die Lehren die schlecht sind, sondern es reicht aus, sie zu instrumentalisieren.
Ein Beispiel für Manager-Zen als Geschäftsmodell ist es dagegen nicht geeignet. Es tut mir leid, wenn das falsch rübergekommen ist.
Es gibt die Shaker-Möbel. Die Shaker waren eine protestantische Freikirche deren Mitglieder ein Ethos der Reduziertheit hatten. Alles was weggelassen werden kann sollte weggelassen werden. Es stand also ein tiefes spirituelles Bedürfnis dahinter, sich nicht zu verzetteln. Alerdings wurden die Shaker-Möbel dann später von der "Moderne" gefeiert. Alles wegzulassen, was unnötig ist entspricht auch sehr dem modernen kapitalistische Geist. Von daher gibt es eine direkte Linie von den Shaker-Möbel zu Ikea, wo man ja versuchte möglichst einfache Massenware zu produzieren.
In ähnlicher weise, wurde Zen als ein Manager-Zen instrumentalisiert. Villeicht ist da Steve Jobs das beste Beispiel. Und es ist nicht so, dass dieser nicht ersthaft war. Aber halt eben nicht nur:
Alles anzeigenDie Mediation gab Jobs bis zu seinem Tod nicht auf — stattdessen ließ er sich von ihr leiten. Das ging sogar soweit, dass Jobs sogar mit dem Gedanken spielte, nach Japan zu ziehen. Otogawa, sein Lehrer, hielt ihn jedoch davon ab. Da Jobs zu dem Zeitpunkt schon äußerst erfolgreich war, wollte er nicht, dass er deshalb seine Karriere aufs Spiel setzte.
Jobs meditierte jeden Tag für nur fünf Minuten. Er sagte, er könne dadurch Stress reduzieren und Klarheit erlangen. Außerdem würde so auch seine Kreativität gesteigert werden. Seine Intuition würde erblühen und sein Gemüt würde sich dadurch beruhigen.
Auch im Beruf ließ er sich immer wieder von Zen inspirieren, so dass auch die Computermaus von Apple, die er entwickelte, an eine Zen-Form angelehnt ist. Und auch in Kundengesprächen konnte sich Jobs Zen bedienen. Er hätte Kunden nie dazu geraten, etwas zu kaufen, was sie wollten. Er hätte ihnen zum Kauf von Sachen geraten, von denen sie nicht wussten, dass sie sie brauchten.
Mittlerweile veranstalten immer mehr große Firmen, wie Target, Google oder Ford Meditationsrunden für ihre Mitarbeiter, so das Onlinemagazin „The Atlantic“. Denn wer einen klaren Kopf hat und entspannt ist, der ist auch automatisch besser bei der Arbeit. Vielleicht inspiriert euch das ja dazu, es auch einmal auszuprobieren. Das Onlinemagazin „Inc.“ veröffentlichte dafür eine Anleitung.
Während im Buddhismus Sammlung und Konzentration als "rechte Sammlung" hin zum buddhitischen Ziel (Befreiung) geübnt wird, wird sie hier im "Manager-Zen" zu einem Mittel zum Zweck: Die Kreativität soll gesteigert werden, der Stress reduziert, es soll mehr Klarheit geben und ästhetisch wird es dadurch auch.
Natürlich wäre es schön zu sagen, dass dies alles moderen Probleme sind und da Westler Zen vollkommen falsch verstanden hatten. Aber ähnliche Probleme gab es auch in der japanischen Geschichte. Es war ja ein Zen-Tempel (der Tenryuji) der nach einer Zeit der Trennung den Fernhandel mt China wieder aufnahm und mit seinen Drachenbooten eine zeitlang Monopol hatte, mit dem man sich eine goldene Nase verdiente . Da zusammen mit Zen ganz viele neuartige chinesische Kulturtechniken ins Land kamen, wurde die Kultur des Zen zum großen Hype. Die Adeligen/Krieger überbooten sich in der Gestaltung von beschaulichen Zengärten und jeder wollte bei der Teezeremonie mit noch schlichteren Gefässen protzen. Ein moderne ästhetisierter Lifestyle-Zen hat also Anküpfungspunkte in der Geschichte. Aber danaben gab es natürlich auch immer diejenigen, die sich von sowas sehr fern hielten.