Beiträge von Monikadie4. im Thema „Buddha / Brahma“

    Zitat

    Das Wort ist vom griechischen sképsis (Betrachtung, Bedenken) entlehnt.

    Das finde ich passend. Und das ist auch, was der Buddha "wohl gemeint haben mag" :D

    Okay. Ich unterscheide so: Wenn ich skeptisch bin, dann bin ich jedoch möglicherweise schnell durch gute Argumente vom Gegenteil zu überzeugen.

    Wenn ich Zweifel habe, dauert das etwas länger oder die Zweifel bleiben sogar.


    Aber das ist nur ein Unterschied, den ich fühle. Und zwar durch Erfahrung, weil ich eine Freundin hatte, die immer - egal was - sehr skeptisch war, sogar mir gegenüber manchmal. Wenn ich sie dann durch meine Erklärung eines besseren belehren konnte, dann war sie nicht mehr skeptisch.


    Auch meine Tochter ist sehr skeptisch, aber vielleicht sollte ich das einfach nur kritisch nennen. So bin ich nämlich auch :?


    Danke für die Nachfrage Deepa :)

    Ich habe Mitte der 70er Jahre mal bei Ernst Bloch gelesen, dass wenn man einem Menschen mal wirklich - ohne Einmischung der eigenen Gedankenwelt - aufmerksam zuhört, man Dinge erfahren würde, die man nie für möglich gehalten hätte. Die Voreingenommenheit schränkt die Sicht ein.


    Das habe ich auch in den letzten Wochen gerade wieder sehr intensiv erleben dürfen - meine eigene Voreingenommenheit.


    Und da beginnt für mich die Befreiung, nicht im "Schriftgelehrtentum".

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    Danke Vedana, für die liebevolle Antwort.

    Ich stimme Dir insofern zu, dass ich weder etwas wegnehmen noch hinzufügen muss.

    Ich habe sie eigentlich auch die ganzen Jahre so angenommen, wie sie aufgeschrieben ist - auch wenn ich manchmal skeptisch war, so habe ich sie dennoch nicht angezweifelt.


    Und das tue ich auch jetzt nicht.

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    Weil es gar nicht wichtig ist, was genau und wie stattgefunden hat. Es geht mehr um interessante Details, wie etwa dass der Buddha voller Mitgefühl Mut gefasst hat, und seine Befreiung nicht einfach nur genossen hat, sondern auch weiter vermittelt hat, zum Wohle der Wesen, die wenig Staub auf den Augen Tragen,

    Genau Bhavanga, Du sprichst mir aus dem Herzen.

    Das ist ja eine sehr wegweisende Entscheidung, und zeigt, dass wir uns selbst in allergrösster Erhabenheit wähnend nicht von unseren Mitwesen entfernen sollten, sondern dass es eine höchst wichtige Entscheidung sein muss, sich trotzdem zu mühen um sie nicht ihrem Leid zu überlassen, sondern zu versuchen zu helfen, wo man es kann...

    :like:

    Aber das Fehlen der unheilsamen Triebe macht in meinem Verständnis Platz für heilsame Neigungen und Handlungen, die nicht von derlei Mechanismen betroffen sind, sondern spontan in Erscheinung treten wo unheilsames überwunden oder nicht vorhanden ist. In den Schriften steht ja auch, dass im Buddha keinerlei unheilsame, tadelnswerte Dinge mehr zu finden sind, aber sehr wohl noch eine vielzahl durchweg heilsamer, erhabener, enthaltsamer usw. Neigungen und Handlungen.

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    Vielmehr ist er völlig geläutert, jenseits jeglicher unheilsamer Tendenzen, nicht mehr willens und auch nicht mehr in der Lage unheilsame Bestrebungen zu verfolgen...aber je nach persönlicher Veranlangung wahrscheinlich sehr wohl noch in der Lage hilfreich für andere Wesen agieren zu wollen, wenn dies heilsame, verdienstvolle, untadelnswerte Handlungen sind. Alles andere wäre für solch eine Person aber wahrscheinlich wirklich völlig uninteressant.

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    Thomas, wenn ich von damals schreibe, dann weil es gar keine andere Religion wie heute z.B. Christentum, Islam oder Freidenker usw. gab. Und ich beziehe mich ja auf Buddha. Und der lebte nunmal vor 2500 Jahren. Dass es diesen Polytheismus heute noch gibt, ist mir klar. Aber daran glaube ich eben nicht.


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    Ich denke nicht, dass "berücksichtigen mit wem man spricht" bei einem klaren Menschen dazu führt, dass der dann von Mara oder Göttern spricht mit denen er gesprochen hätte (obwohl das eigentlich nicht so war). Das würde dann ja auch heißen, dass weit fortgeschrittene Mönche noch immer an Märchen geglaubt hätten. Und es würde heissen, dass Buddha die Märchenglaubenden in ihrem Glauben bestärkt hätte.

    Vedana, es war damals im besonderen doch der "normale" Glauben. Ich sehe das nicht so, dass der Buddha deshalb Märchenglauben oder womöglich Lügen dafür zugelassen hat, sondern einfach Feingefühl, Respekt und Rücksicht die Motivation gewesen sein mögen.


    Ich weiß es natürlich nicht, aber ich kann nicht daran glauben, dass die Götterwelt samt Mara mehr sind als Symbole für Charaktereigenschaften.


    Was haben innere Ratgeber wie die innere Stimme mit mangelndem Fortschritt zu tun?

    Ganz im Gegenteil: das Personifizieren ist der Versuch, die eigenen noch unerlösten Hindernisse abzuspalten und jemand anderem die Verantwortung dafür zu übertragen - also für Gutes Brahma und für schlechtes Mara.


    Natürlich hat der Buddha das gewusst, aber wie soll er das Andersgläubigen vermitteln? Dafür wurde so mancher erschlagen - für die nüchterne Wahrheit.


    Als ich noch fest überzeugte Christin war, sprach Jesus zu mir. Auch ist er mir mal erschienen.

    Aber glaubst du mir oder belächeltst du mich sogar?


    Heute würde ich sagen, das hat mein Gehirn mir vorgegaukelt, aber damals war ich in Verzückung.

    Heute würde ich das meine dem damaligen Stand entsprechende innere Stimme nennen.

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    Es gibt keinen Grund, dem Buddha einen Gedanken, eine innere Stimme zu unterstellen, die ein Wesen inklusive Eigenschaften verkörpert, was ja spätestens mit dem Erwachen vollkommen überwunden sein sollte. Wo ist dann der Sinn einer so beschriebenen: 'innere Stimme'?

    Ich bin vielleicht ketzerisch, aber wenn der Buddha damals "seine Geschichte" erzählt hat, hat er sicher auch berücksichtigt, mit wem er da spricht. Ist ja nicht neu. Aber wenn er gesagt hätte "und da sagte meine innere Stimme ...", dann hätten seine Zuhörer ihn vielleicht für größenwahnsinnig gehalten. Da er sich auf den damals wichtigen Gott Brahma bezog, hatten seine Aussagen ein ganz anderes Gewicht, genauso wie die Erzählungen über Mara.


    Das ist nichts anderes als die der früheren christlichen Kirchen, die vom Teufel und Gott, dem Vater Jesu, sprachen. Entweder sollen die Menschen schlimmstenfalls zur Räson gebracht werden oder aber bestenfalls zur Ehrfurcht und zum Glauben. Was auch heute noch mancherorts üblich ist.


    Ich bin jetzt damit durch. Lasst mich an Land ...


    Im übrigen finde ich die Lehre Buddhas völlig ausreichend, da brauche ich nicht noch Götter, Engel, Teufel.

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    Was mir dabei noch auffällt.


    Muho sagt im Video, dass der Buddha mit dem Teufel spricht. Er meint, das wäre die innere Stimme.

    Und ich denke, ja auch der Brahma ist "nur" die innere Stimme. Das sehe ich so, denn warum sollte ein sterblicher Gott mehr wissen als ein Buddha :?

    Für mich hat sich ein lange Rätsel endlich aufgelöst.

    Alles nur Interpretation.

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