Beiträge von Stille. im Thema „Divers“

    Ja, am Ende geht es darum, sich zu befreien und loszulassen. Doch manchmal, so ist es mir ergangen, ist es wichtig genau hinzusehen und zu akzeptieren, was da ist - um es letztendlich in Frieden los lassen zu können. Ich persönlich konnte vorher nicht gut los lassen, ehe ich nicht wusste, "was mit mir ist". Ich habe lange Menschen beneidet die quasi von Anfang an wussten, wie sie ticken, wer sie sind, was sie fühlen, zu wem sie sich hingezogen fühlen.
    Persönlich geht es mir rein um die Akzeptanz der Menschen egal, wie sie sich selbst definieren. Wir alle stecken uns in Schubladen egal, ob es die LGBTQ+ Schublade ist oder die eines heterosexuellen, maskulinen Mannes, einer heterosexuellen, weiblichen Frau oder sonst etwas.
    Ich bin zwar biologisch weiblich, aber habe mich damit nie großartig identifiziert. Bin ich deshalb befreiter als andere? Nein. Ich arbeite daran, genauso wie alle anderen, die sich auf dem Pfad bewegen. Ich bin sogar überaus froh, dass es in der Lehre nicht wichtig ist, was ich bin.

    Die Welt, die wir kennen, geht gerade den Bach runter und man kümmert sich um solche Banalitäten.

    Es freut mich, dass es für dich Banalitäten sind. Das zeigt, dass du von bestimmten Erfahrungen verschont geblieben bist.
    Für Menschen jedoch, die zu dieser Minderheit gehören und die Diskriminierung und Gewalt auf Basis dessen erleben, auch noch in der heutigen Zeit, sieht das anders aus.

    Eine budd. Nonne, ein buddh Mönch oder ein sich für "was weiss ich für was sonst für ein Etwas hält" unterscheiden sich in der Robe am Schluss fast gleich aus. Es gibt keinen Grund Menschen die in buddh. Kloster als ordinierte leben wollen auszuschliessen.

    Darin stimme ich dir uneingeschränkt zu. Erstens, dass es am Ende keine Rolle spielt und zweitens, dass es keinen Grund gibt irgendeinen Menschen von der Ordination auszuschließen. Letztendlich wurde das doch auch nur hier aufgezeigt.

    Gibt es diesen Bericht von Ven.Vimala irgendwo übersetzt oder kann das jemand mal zusammenfassen, wenigstens das Wichtigste?

    Ich weiß nicht, ob du das so gemeint hast, aber ich habe mir mal gerade die Zeit genommen um den kurzen englischen Text zu übersetzen:

    Zitat

    Letztes Jahr hat Ven. Vimala damit begonnen, sich die Möglichkeiten der Ordination für transgender und intersex Personen anzusehen.
    Das Paper ist nun veröffentlicht auf academia.edu.


    Transgender und intersex Personen, manchmal auch andere LGBTIQA+ Menschen, wurden von der Ordination als buddhisthischer Mönch/Nonne in der Theravada Tradition ausgeschlossen.

    Diese Exklusion ist das Ergebnis eines irrtümlichen Lesens mehrerer Pali Bergiffe - pandaka und ubhatobyañjanaka- wie sie niedergeschrieben sind im diszipilinären Kodex (dem Vinaya Pitaka) der Theravada Tradition.

    Der Fakt, dass bestimmte Gruppen von Menschen nicht die Möglichkeit haben die monastische Ordination zu erhalten, basierend auf Begriffen die kaum verstanden werden, kreiert eine Barriere für alle LGBTIQA+ Menschen, die Zuflucht beim Buddhismus vor dem Leiden suchen.


    Wenn man die buddhistischen Schriften studiert, insbesondere wenn es dabei um Gruppen von marginalisierten Menschen geht, so ist es wichtig zu verstehen, wo und unter welchen Umständen diese Konzepte entstanden sind. Ich werde zeigen, dass diese Begriffe ihre Wurzeln in der vedischen Mythologie haben und somit einen neuen Einblick bezüglich der antiken, asiatischen Paradigma für Geschlechtsidentitäten ermöglichen.

    Hier finden wir nämlich den lebenden Beweis dafür, dass es um sich ständig entwickelnden Ideen zu Themen wie Sex, Sexualität und Gender (Geschlecht) geht, die sehr unterschiedlich von unseren westlichen Konzepten sind.

    Und hier finden wir auch, dass diese Begriffe tief mit der äußerst ambivalenten Einstellung in Bezug auf Frauen und die Sexualität von Frauen im antiken Indien verbunden sind.



    Zusammenfassend tut sie im Paper dann folgendes:

    Zitat

    - Begriffserklärung und Entstehungsgeschichte, speziell bezogen auf Gender spezifische u.ä. Begriffe aus den Veden, den bramanischen und jinistisch Schrifen und ihre Veränderungen über die Jahrhunderte

    - Aufkommen dieser Begriffe im Pali und chinesischen Vinayas.
    Zum Zwecke des Verstehens, werden diese dann miteinander vergleichen, um schließlich zu einem tieferen Verständnis zu kommen, was die Begriffe pandaka und ubhatobyañjanaka wirklich gemeint haben in der Zeit, in der sie in einzelnen Passagen niedergeschrieben worden sind und die Gründe, warum diese ausgeschlossen werden sollten von der Ordination.

    Schließlich werde ich zeigen, dass keiner dieser Begriffe, oder überhaupt Vorschrifften aus den Vinaya, genutzt werden können, um sie als Rechtfertigung zum Ausschluss dieser Kandidaten auf Basis ihres biologischen Geschlechts, ihrer Sexualität oder ihrer Geschlechtsidentität zu nutzen.
    .



    LGBTIQA+ = Lesbian (lesbisch), Gay (schwul), Bisexual (bisexuell), Trans* (transgender), Intersex Personen, Queere Menschen und Asexuals (asexuelle). Das Plus steht für alle anderen Begriffe, die in dem Akronym nicht enthalten sind.

    Ich denke hier liegt eher ein Fall dessen vor, dass man gerne bestehende, etablierte Konzepte und Begriffe nutzt, um damit andere Menschen/Gruppen von etwas auszuschließen, obwohl es in Wahrheit keinen Grund dafür gibt/die Interpretation eine große Rolle spielt.
    Aber verschiedene Menschen haben verschiedene Interessen. Manche heilsam, manche unheilsam.