Beiträge von Leonie im Thema „Geistiger Modus: Am Ende des Lebens zurückschauen“

    Anandasa

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    Dieser gedankliche Modus als ob man am Ende des Lebens auf sein Leben zurückschaut und sich fragt, ob man es einigermaßen gut gemacht hat, scheint mir ein Schlüssel zu sein für mentalen Frieden und Gleichmut. Es scheint mir auch ein wichtiger Teil in der Lehre Buddhas zu sein, auch wenn es dort nicht direkt so formuliert ist. Ich werde versuchen diesen gedanklichen Modus ständig beizubehalten. Es ist kein Problem in der Firma seine Leistung zu bringen, um sein Geld zu verdienen und seine Zukunft zu sichern, und dabei in diesem Modus zu bleiben.

    Das ist nichts anderes als eine weitere Vorstellung von sich, die kann wahr oder falsch sein. Merkwürdig finde ich, dass du da eine Instanz siehst, die dir ein "hast du gut gemacht" zubilligt, also ein Gewissen eben. Und dann siehst du darin den Schlüssel für deinen Frieden - ein gutes Gewissen ist ein gutes Ruhekissen.

    Das möchte ich jetzt nicht als Kritik an dieser Einstellung verstanden sehen, aber ich sehe da eben dieses Leistungs-und Belohnungsdenken in deinem "gedanklichen Modus".

    Meine Erfahrung mit Vergnügungen oder schönen Dingen sind die, dass der Genuss nicht zum Leiden führt, sondern dass Anhaftung daran die Ursache für Leiden ist. Gerade die Vergänglichkeit wird hier besonders als Leiden angesehen. Und bei der anderen Seite, der Aversion oder dem Hass, da wünscht man sich, dass es vergänglich ist.

    Der Schlüssel für Frieden und Gleichmut liegt jedoch in der Aufhebung der Unwissenheit, z.B. wie dir die Dinge so oder so erscheinen. Und zwar JETZT.

    Es geht ja nur immer jetzt - was für einen Sinn hat ein Zurückblicken, außer zu erkennen, dass es sich um Wiederholungen, also Wiederwerden eines Verlangens oder Verhaltens handelt. Das kann aber nur im Jetzt erkannt werden und es kann auch nur im Jetzt aufgelöst werden. Und so kann ich auch erkennen, dass im Jetzt eine Tat begangen werden könnte, die den "gesamten angesammelten" Frieden und Gleichmut vernichtet.


    Zitat

    Ich wollte das einfach mal aufgeschrieben haben. Vielleicht hilft das auch anderen. Was ich noch nicht geschafft habe zu erreichen, ist die Einsicht zu erlangen, dass alle Dinge unbefriedigend sind. Verstandesmäßig ist mir klar, dass es so sein muss. Ich kann vieles gut nachvollziehen, was Buddha gelehrt hat. Ich kann aber weiterhin nicht damit aufhören Dinge zu suchen, die mir Befriedigung geben. Ich merke nur, dass es wieder kommt und versuche damit aufzuhören. Vielleicht muss ich noch viel radikaler in Gedanken am Ende des Lebens stehend zurückschauen, um hier auch ein Stück weiterzukommen. Werde das ausprobieren.

    Es geht doch darum, durch seine Taten und Nicht-Taten Quelle von Frieden zu sein. Das schafft dann auch Befriedigung, weil es das Gemüt befriedet.

    Daher sind nur die Dinge, die zum Frieden beitragen, letztendlich befriedigend.

    Und wie das mit dem Ende des Lebens so ist, auch das ist immer nur Jetzt. Es heißt im Zen, dass man auf dem Kissen stirbt. Gerade jetzt, ist das Ende des Lebens - und der Anfang.